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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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anvertrauen. Im Gegenteil. Vielleicht konnte er die junge Frau eines Tages sogar dazu benutzen, der Rudergängerin falsche Informationen unterzuschieben.
    Als sich Theta aus ihrem Sessel erhob, blickte die Hand des Regenten irritiert auf. »Wohin willst du?«, fragte er.
    »Die Stunde ist vorbei«, lautete die Antwort. »Ich danke dir für ...«
    »Bleib!« Er stand ebenfalls auf. »Ich will, dass du bleibst. Warum nimmst du nicht ein Bad? Ich habe ein paar Dinge zu erledigen. Danach unterhalten wir uns weiter.«
    Die Kurtisane senkte den Kopf als Zeichen der Zustimmung. Dann drehte sie ihm den Rücken zu und ging in Richtung Schlafzimmer. Noch in der Bewegung öffnete sie den Magnetsaum ihrer Kombination und ließ das Kleidungsstück einfach an sich hinuntergleiten.
    Sergh da Teffron folgte Theta mit den Blicken, bis sie durch die Tür in der Badelandschaft verschwunden war. Kurz darauf ertönte das Plätschern von Wasser.
     
    Der vergleichsweise kleine Arbeitsraum schloss sich direkt an den Wohnbereich an, konnte allerdings durch ein zuschaltbares Isolationsfeld komplett von der Außenwelt abgeschottet werden. Sergh da Teffron aktivierte es und nahm in einem Sessel Platz.
    Die Hand des Regenten baute mehrere Holofelder auf und verschaffte sich einen schnellen Überblick über die allgemeine Nachrichtenlage. Die ersten Reaktionen auf den neuerlichen Auftritt des Regenten waren durchaus befriedigend. Die Einladung an die Kommandeure der Flotte entpuppte sich als kluger Schachzug. Die dadurch offensiv kommunizierte Unterstützung durch die militärische Führung stärkte die Position des Herrschers erheblich und zwang die Opposition vorerst zum Stillhalten. Selbst die schärfsten Kritiker in den Adelsfamilien wussten, dass sie gegen den Regenten und die Flotte nicht die geringste Chance hatten.
    Mehrere Mehandor-Clans hatten eine gemeinsame öffentliche Protestnote nach Arkon geschickt, um gegen die »ungerechtfertigte und nach eingehender Prüfung nicht rechtmäßige Außerkraftsetzung der merkantilen Sonderrechte« zu protestieren. Auf zwei Kolonialwelten war es zu Zwischenfällen vor den arkonidischen Regierungsvertretungen gekommen. Der sofortige Einsatz von Naatsoldaten hatte jeden Gedanken an offenen Aufruhr im Keim erstickt. Es hatte ein paar Verhaftungen gegeben. Tote waren dagegen nicht zu beklagen.
    Da Teffron nickte zufrieden. In der gegenwärtig angespannten Lage mochten Opfer unter der Zivilbevölkerung – unter welchen Umständen diese auch immer zustande kamen – die Funken sein, die das Pulverfass zur Explosion brachten. Interne Querelen wie Aufstände oder gar einen Bürgerkrieg waren das Letzte, was sich das Imperium leisten konnte.
    Er nahm sich ein paar Minuten, um die letzten Schiffsbewegungen der Flotte zu studieren. Naturgemäß war ein Großteil der Streitkräfte im Raum um Artekh konzentriert. Mit dem Inkrafttreten des Kriegsrechts war auch eine allgemeine Generalmobilmachung verbunden. Überall im Imperium liefen die Vorbereitungen für einen Krieg. Das arkonidische Sternenreich zeigte seine Zähne – doch noch war nicht abzusehen, wo es als Erstes zubeißen würde.
    Mit wachsender Unzufriedenheit projizierte Sergh da Teffron die streng vertraulichen Aufmarschpläne des Flottenkommandos auf die Holoschirme. Der Regent hatte es nicht für nötig befunden, ihn über Einzelheiten der bevorstehenden Methanattacke zu informieren. Das war insofern ungewöhnlich, als da Teffron als direkter Stellvertreter des Herrschers normalerweise den gesamten Angriffs- und Verteidigungsapparat des Imperiums steuerte und eng mit dem Flottenkommando zusammenarbeitete.
    Offenbar hatte sich der Regent jedoch dazu entschlossen, diese Aufgabe diesmal persönlich zu übernehmen. Während er mit den Admirälen hinter verschlossenen Türen tagte, hatte er seinen engsten Vertrauten mit einer Gespielin aus Ihin da Achrans Kurtisanenschmiede abgespeist. Immerhin würde das bedeuten, dass Theta tatsächlich nichts weiter war als das, was sie behauptete zu sein.
    Er weiß es, dachte er. Der Regent weiß um deine Verfehlungen und wartet lediglich auf den richtigen Moment, um dich ohne großes Aufsehen aus dem Weg zu räumen. Bis dahin wiegt er dich in Sicherheit und biedert sich mit seiner aufreizend guten Laune an.
    Hatten ihm die Kommandeure auf dem Prunkwagen nicht bereits verstohlene Blicke zugeworfen? Waren sie bereits darüber informiert gewesen, dass es sich bei Sergh da Teffron um einen sinkenden Stern am

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