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PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit

Titel: PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rüdiger Schäfer
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Wir können sehr nützlich für das Imperium sein. Wenn man uns nur lassen würde ...«
    »Ihr wollt den Arkoniden helfen, obwohl sie euch wie den letzten Dreck behandeln?«, fragte Rhodan. »Es tut mir leid, Shy, aber das verstehe ich nicht.«
    »Was ist daran so schwer zu verstehen, Freund Perry? Die Arkoniden wissen lediglich nicht, wie nützlich wir für sie sein könnten. Sie glauben, wir seien nicht besser als Ungeziefer, aber das stimmt nicht. Und eines Tages werden wir ihnen das auch beweisen.«
    »Sie ignorieren euch. Sie werden euch nicht zuhören.«
    »Wenn wir es ihnen immer wieder erklären, werden sie früher oder später zuhören müssen, Freund Perry. Wir gehen nicht weg. Die Arkoniden werden aufhören müssen, uns zu ignorieren.«
    Rhodan schwieg. Offenbar schienen die Missk von jeher von den Arkoniden unterdrückt worden zu sein. Über die Gründe konnte er vorerst nur spekulieren, auch wenn sich im Hintergrund seines Verstands ein vager Verdacht zu formen begann.
    Shy lotste Rhodan zu einigen primitiven Holztischen und bat ihn, Platz zu nehmen. Zwei der übrigen Kinder verschwanden kurz und kehrten mit einem Becher und einem großen Krug zurück. Shy goss ein und nickte seinem Gast auffordernd zu.
    Obwohl Rhodan großen Durst verspürte, trank er zunächst nur vorsichtig. Wenn er während seiner bisherigen Aufenthalte auf fremden Welten eines gelernt hatte, war das die Binsenweisheit, unbekannten Speisen und Getränken ein gutes Maß an Misstrauen entgegenzubringen. Crest hatte ihm eine Reihe von Anekdoten aus der arkonidischen Weltraumfahrt erzählt, in denen unvorsichtige Pioniere aufgrund eines allzu sorglosen Umgangs mit exotischen Delikatessen qualvolle Tode gestorben waren.
    Die ölig schimmernde, leicht trübe Flüssigkeit besaß einen herben, jedoch durchaus angenehmen Geschmack. Er erinnerte entfernt an bestimmte irdische Biersorten, hatte jedoch eine süßliche Note, die erst zum Tragen kam, wenn man ihr mit der Zungenspitze nachspürte.
    »Sehr gut«, sagte Rhodan und löste damit einen neuen Begeisterungssturm bei den Kindern aus. Er trank ein paar größere Schlucke, horchte in sich hinein und leerte den Becher dann in einem Zug. Sofort goss Shy nach.
    Inzwischen waren auch einige der erwachsenen Missk näher gekommen, um den ungewöhnlichen Besucher genauer zu begutachten. Rhodan schaute sich um und begegnete neugierigen, aber befangenen Blicken. Er seufzte innerlich.
    Seit er seine denkwürdige Reise zum irdischen Mond angetreten hatte, war er auf die Folgen von Ignoranz, Herrschsucht und Gleichgültigkeit gestoßen. Was er von der Erde im Kleinen kannte, hatte sich während seines Vorstoßes ins Weltall fortgesetzt – und das oft in weitaus schlimmerem Rahmen, als er es jemals für möglich gehalten hätte.
    Er hatte sich bemüht, das alles einzuordnen, es vielleicht sogar zu verstehen. Er hatte versucht, sich dem manchmal erschütternden Zynismus eines Atlan da Gonozal anzunähern, der die Arroganz und Brutalität des arkonidischen Imperiums zwar als fehlerbehaftet, jedoch prinzipiell als effektiv einstufte. Geholfen hatte es ihm nicht.
    Fast alles, was er bislang gesehen und erfahren hatte, stand seiner Vision eines friedlichen, von gegenseitigem Respekt geprägten Miteinanders entgegen. Die Arkoniden setzten das Recht des Stärkeren notfalls mit rücksichtsloser Gewalt durch. Ihre mächtigen Kampfschiffe dienten in Zweifelsfällen stets als letztes Argument, dem niemand widersprechen konnte. Auf dieser Basis war zwar ein gigantisches Sternenreich entstanden, doch dessen wahre Stabilität zweifelte Rhodan an.
    Die Missk waren zwar nur ein winziges Zahnrad im Getriebe des Großen Imperiums, aber ihr Schicksal stand exemplarisch für die Borniertheit eines Systems, das auf Einschüchterung anstatt auf Solidarität setzte. Mit den Methans als neuer Unbekannten in dieser Gleichung mochte die Rechnung für den Regenten und seine Mitstreiter diesmal womöglich nicht mehr aufgehen.
    Shy war inzwischen auf den Tisch geklettert und stellte Rhodan nun vor – selbstverständlich nicht, ohne mehrfach darauf hinzuweisen, dass sein Freund Perry ein persönlicher Gast Verams war und dass diese ihn höchstselbst beauftragt hatte, sich um ihn zu kümmern.
    »Erzählst du uns, woher du kommst?«, fragte der kleine Missk schließlich, nachdem Rhodan auch den zweiten Becher ausgetrunken hatte.
    »Der Planet, von dem ich stamme, heißt Erde«, erzählte Rhodan bereitwillig. »Er ist wunderschön und

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