PR NEO 0052 – Eine Handvoll Ewigkeit
ein derart wertvolles Geschenk? Wenn ich diesen Aktivator anlege, gewinne ich vielleicht tausend Jahre, aber ich verliere meine Freiheit!«
»Warum wirfst du diesen Aktivator dann nicht einfach weg, Freund Perry?«, fragte der Missk. »Das musst du dem Arkoniden Atlan ja nicht erzählen«, setzte er flüsternd hinzu.
Rhodan lachte befreit auf. »Ja«, sagte er und grinste. »Das wäre womöglich die beste Lösung.« Er fuhr Shy mit der Rechten über den kahlen Schädel. »Du bist wirklich ein schlauer kleiner Kerl. Aber jetzt bin ich doch ziemlich müde. Kannst du mir das Lager zeigen, das mir Veram in Aussicht gestellt hat?«
»Gerne, Freund Perry«, rief Shy. »Komm mit!«
13.
»Sie sollten sich ein paar Stunden ausruhen«, sagte Nertan da Hindur. »Im Moment ist wenig zu tun, und Sie werden Ihre Kräfte brauchen, wenn der Regent den Aufbruch befiehlt.«
»Ich weiß«, entgegnete Ihin da Achran. »Aber wir haben noch Zeit. Die Audienzstunden beginnen erst morgen früh. Erinnere mich an das Treffen mit den Vermittlern. Sie haben zwar schon eine Vorauswahl getroffen, aber ich will kein Risiko eingehen.«
»Selbstverständlich, Herrin«, bestätigte der Adjutant und kehrte an sein Arbeitspult zurück.
Die Rudergängerin aktivierte das Isolationsfeld und sichtete die neuesten Ergebnisse ihrer Nachforschungen. Vor knapp drei Stunden war Geramor da Findur am Raumhafen eingetroffen und an Bord der TIA'IR gegangen.
Sie hatte vorsichtshalber den Leiter der Flugkontrolle kontaktiert und ihm eingeschärft, der Jacht auf keinen Fall eine Starterlaubnis zu erteilen und sie sofort zu informieren, wenn jemand eine solche fordern sollte.
Eine weitere Meldung erregte ihre Aufmerksamkeit: Im Gol'tek-Bezirk in der Nähe der Gleiterwerften hatte man vor wenigen Minuten einen streunenden Purrer aufgegriffen und in den nächstgelegenen Stützpunkt gebracht. Purrer galten im Großen Imperium als gefährlich und durften auf bewohnten Planeten normalerweise nur in Begleitung eines Arkoniden frei herumlaufen.
Ihin da Achran überlegte nicht lange, sondern stellte eine Verbindung zum Büro des diensthabenden Offiziers des betreffenden Stützpunkts her. Auf einem Holoschirm erschien das Gesicht eines älteren Mannes mit langen weißen Haaren. Über einem markanten Kinn saßen ein dünnlippiger Mund, eine breite Nase und zwei aufmerksam blickende Augen, die sich nun überrascht weiteten.
»Edle da Achran«, sagte der Offizier. »Welch unerwartete Ehre. Ich ...«
Die Arkonidin lächelte zuckersüß. »Ist es in Flottenkreisen nicht mehr üblich, sich einer Dame vorzustellen?« Natürlich hatte der Mann sie sofort erkannt. Die Rudergängerin des imperialen Trosses war medial mindestens so präsent wie die Hand des Regenten oder der Herrscher selbst.
»Natürlich«, brachte der Offizier heraus. »Entschuldigen Sie bitte vielmals. Melghor da Iriam zu Ihren Diensten, Herrin!«
»Ausgezeichnet. Ich habe gehört, dass Ihre Leute vor Kurzem einen Purrer aufgegriffen haben.«
»Das ist korrekt. Ich ...«
»Haben Sie diesen Vorfall bereits an die Zentralstelle weitergegeben?«
»Äh, nein ... Ich war gerade dabei.«
»Ich möchte, dass diese Verhaftung als streng vertraulich behandelt wird«, unterbrach sie ihren Gesprächspartner erneut. »Sperren Sie den Purrer ein und warten Sie auf weitere Anweisungen! Sie reden mit keinem, ausschließlich mit mir persönlich. Haben Sie das verstanden?«
»Jawohl, Herrin!«
»Gut. Ich werde Ihre Kooperationsbereitschaft nicht vergessen. Falls irgendjemand nach dem Purrer fragt, werden Sie mir das auf der Stelle melden. Ich habe Ihnen einen persönlichen Rufkode geschickt, der Sie direkt mit mir verbindet. Falls ich verhindert sein sollte, hinterlassen Sie eine Nachricht.«
Übergangslos schaltete da Achran das Gespräch ab. Ein neues blinkendes Holo hatte sich vor ihr aufgebaut. Es zeigte eine auf den ersten Blick unscheinbare Frau, die zu Fuß über eine Landeplattform auf die TIA'IR zueilte.
Sieh an, sieh an, dachte die Rudergängerin. Nach und nach treffen unsere angeblichen Schatzsucher ein.
Bei der Frau handelte sich um die Mehandor, die sich Sibelh nannte. Sie sah sich noch einmal kurz um und verschwand dann im Innern der Jacht.
Ihin da Achran hätte einiges dafür gegeben, wenn sie das in diesen Sekunden fraglos stattfindende Gespräch zwischen ihr und da Findur hätte mithören können.
Zwei weitere Stunden verstrichen, dann traf die zweite Frau der Gruppe ein. In der Liste der
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