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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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planetare Netz stellen.«
    »Ich suche jemanden, der bei Ihnen registriert ist und persönlich vorstellig wurde. Sicher verstehen Sie, dass ich für meine Forschungsmission nicht an einen Kriminellen geraten möchte. Das würde meinen Auftraggeber, der sich in ausgesucht anerkannten Kreisen bewegt, in ein schlechtes Licht stellen.«
    Safir schaltete den Zugang zu ihrem Armbandgerät frei und überprüfte das Dokument. Danach speicherte sie die Bewerberdatei ab, um sie in das interne System der Verwaltung zu speisen. Gleichzeitig zapfte Ageares Armbandgerät mithilfe der Spezialprogramme auf der Folie den Server an.
    Ageare unterdrückte ein Lächeln. »Wie lange wird es dauern, bis sich jemand meldet?«
    »Wir haben auf Thersunt keine Arbeitslosigkeit. Wie bald Sie jemanden finden, hängt von der Höhe des Angebots ab, die Sie in der Anzeige angegeben haben.«
    »Dann sollte es schnell gehen.«
    »Haben Sie sonst noch einen Wunsch?«
    »Nein. Danke für Ihre Zeit.« Zufrieden berührte Ageare den Hautwulst an ihrem Hals und stand auf. Sie hatte die Dateien, die sie brauchte.

6.
    Im Hinterland
     
    Obwohl Epherem da Kirtol das Anwesen seines Freundes Barul da Sisslak gut kannte, war es jedes Mal befremdlich, vor der winzigen blauvioletten Wohnkuppel zu stehen, die sich harmonisch in den sie umgebenden Senkgraswald einfügte. Man fragte sich unweigerlich, ob in dieser Miniatur eines Gebäudes mehr untergebracht sein sollte als eine Kolonie Thersus oder die Garage für einen einsitzigen Gleiter. Dass darin ein Arkonide leben sollte, schien unvorstellbar.
    Die Dämmerung brach herein. Ridur stand wie eine silberne Scheibe am Himmel. Der Mond hatte ebenso wie sein kleinerer Bruder Destophinos eine helle Albedo und sorgte dafür, dass es auf Thersunt nie wirklich dunkel wurde. Das von ihm abstrahlende Licht war so intensiv, dass viele der schwächer leuchtenden Sterne am Abendhimmel verblassten.
    Epherem stellte den Wagen ab und näherte sich der Kuppel über den Weg. Dabei winkte er, denn er wusste, dass Barul mehrere Optiken an den Masten des Windmesssystems angebracht hatte.
    Barul nannte es sein Frühwarnsystem für Besucher, denn obwohl er Händler war und man annehmen sollte, dass er sich gern mit anderen austauschte, verabscheute er unangekündigten Besuch mehr als unerwartete Stürme.
    In einer Anwandlung versuchte Epherem, sich Dreck und Staub aus den ursprünglich weißen, halblangen Haaren zu streichen und von der grünen, mit zahlreichen Taschen versehenen Kombination aus Hose und Jacke zu klopfen. Vergeblich. Der Sturm hatte die Erde unter dem Wagen durch die Ritzen aufgewirbelt, bis Epherem komplett damit bedeckt worden war. Er glaubte noch immer, Sand zwischen den Zähnen zu schmecken, und blinzelte gegen die Körnchen in den Augenwinkeln an.
    Ehe er die Kuppel erreicht hatte, öffnete sich das Schott, und Barul trat leicht hinkend heraus ins Freie. Sein ausgemergelter Körper erweckte den Eindruck, ein Skelett vor sich zu haben. Er trug einen der weißgelben Kühlanzüge, die sich gerade bei älteren Bewohnern Thersunts großer Beliebtheit erfreuten. Mit unregelmäßigen Schritten kam er Epherem entgegen und musterte ihn aus wässrig roten Augen, deren Farbe die Lebenszeit ausgewaschen zu haben schien.
    »Wie siehst du denn aus, Epherem? Bist du in 'ne Wurzelhöhle eingebrochen?«
    »Fantandor vor zwei Tontas.«
    »Ach, du Scheiße! Verletzungen?«
    »Leichte Prellung an den Rippen. Hast du noch was von diesem Wunderzeug zum Draufschmieren?«
    »Klar, komm rein!«
    »Gleich. Schau dir erst die Ware an!«
    »Häute?« Die wässrigen Augen blickten flink zum Wagen hin. Barul hinkte an Epherem vorbei und war mit erstaunlicher Geschwindigkeit auf der Straße.
    Epherem riss die Heckklappe auf, sodass Barul ins Wageninnere sehen konnte.
    »So viele? Wahnsinn. Das is' die größte Ladung, die du je angeschleppt hast.«
    »Ich hab gesammelt.«
    Barul schüttelte den Kopf. »Da hast du das gesamte Gelände abgesucht, was? Großer Besitz, der sich lohnt.«
    »Der große Landbesitz macht vor allem viel Arbeit. Ich benötige dringend zwei neue Erntemaschinen, und die Helfer verlangen mehr Lohn.«
    »Warum stellst du nich' endlich auf Roboter um?«
    »Du weißt, warum. Meine Leute brauchen eine Aufgabe. Außerdem sind sie flexibler im Denken. Mal ganz davon abgesehen unterstütze ich lieber Lebewesen als Anorganik.«
    Barul sprang trotz des steifen Beins in den Wagen und nahm die oberste Haut in die Hände. Mit

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