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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Trick der Regierung sein, mit dem sie die Sonderrechte der Aras und Mehandor beschneiden will.«
    »Ich weiß nich', Epherem. Manchmal denk ich, das ganze Imperium is' eine Seifenblase und irgendwo da draußen im All wartet der Stachel, der sie zum Platzen bringt.«
    »Du machst dir zu viele Sorgen. Wir sind so unbedeutend wie ein platt gefahrener Zweikopfvogel. Was geht es uns an? Außerdem – was sollte dem Imperium schon gefährlich werden? Die Regierung hat es im Griff.«
    »Die Regierung, was? Warum sagst du eigentlich nie Regent? Is' mir schon früher aufgefallen. Bei dir is' es immer die verdammte Regierung.«
    Epherem hielt in der Bewegung inne. Er versuchte, seine Anspannung zu verbergen. »Na und? Ich interessiere mich eben nicht für Politik.«
    »Mag sein. Aber falls du gegen ihn bist, mach dir keinen Kopf. Ich denunzier keinen. Ich wüsste selbst gern, was aus dem Imperator geworden is'. Das mit dem Regenten, diese ganze Machtübernahme, da war was faul. Alle wissen es, aber sie reden nich' drüber. Halten sich bedeckt, verkriechen sich in ihre Höhlen wie die Thersus, wenn der Wind zunimmt. Und das schon seit fünfzehn Jahren. Mann, manchmal frag ich mich, wann wir unsere Würde gegen Bequemlichkeit getauscht haben.«
    Epherem ertappte sich dabei, dass seine Finger von der Verletzung fortwanderten und die Armschiene an seinem linken Unterarm berührten. »Ich muss los.«
    »Okay. Kommst du zum Endspiel nächste Woche? Der kleinen Lesdur fehlen nur noch fünf Punkte zum Sieg. Wenn sie ihre Scheiben gut wirft, kann sie es schaffen.«
    Lesdur Sirrik war eine Halbarkonidin, eine der ersten Kastur-Spielerinnen, die vor über zwanzig Jahren bei der Begründung der Thersunter Liga dabei gewesen war und damals noch mit Barul trainiert hatte.
    »Ich schau mal.« Eine glatte Lüge. Er würde diese Wohnkuppel und den darunter liegenden Sturmkeller nie mehr betreten.
    Barul boxte ihm gegen den Oberarm. »Fein. Grüß mir Sertian! Und halt dich von den Sturmböen fern.«
    »Du auch, Barul.«
    Als Epherem wieder in seinem Wagen saß, gelang es ihm nicht zu starten. Er fühlte sich elend, sein Magen war ein einziger Klumpen. Erneut tasteten die Finger zu der Armschiene mit dem integrierten Multifunktionsgerät. Er schob eine verborgene Klappe zur Seite und ließ einen Datenträger auf seine Hand fallen. All die Jahre hatte er ihn wider besseres Wissen aufgehoben.
    Warum eigentlich? Glaubte er, dass dieses winzige Stück Technologie sein einziger Zeuge war? Eine Art Mitwisser, der ihm half, sich zu erinnern, dass die Ereignisse auf Zalit vor fast vierzig Jahren real gewesen waren? Ein Leitsystem, das direkt in eine tödliche Giftgasatmosphäre führte und doch so wertvoll für ihn war, dass er daran festhielt?
    Ein letztes Band zu seiner Familie.
    Epherem schob den Träger in das Gerät. »Daten löschen«, sagte er in das aktivierte Akustikfeld. Er bestätigte den Befehl per Holosteuerung. Anschließend fuhr er los und warf den Träger mehrere Kilometer von Baruls Außensiedlung entfernt aus dem Fenster in den wild schäumenden Zarunn. Dabei wusste er, dass er noch mehr tun musste, um das Band, das ihn an die Vergangenheit kettete, endgültig zu zerschneiden.
    Ein Auszug der Daten befand sich auf seinem Armschienengerät. Er würde die Datei später entfernen. Zuerst wollte er zurück auf die Farm. Es gab eine Menge zu erledigen, ehe er den Planeten verlassen konnte.
     
     
    Auszug aus den Holobriefen des Thos'athor Siran da Jandur an seinen Bruder Kesmerion. Gesendet von Zalit nach Arkon während der »Operation Kristallsturm«
     
    Hey, Kleiner, wie geht's dir? Schlägst du dich gut? Ich nehm an, sie ziehn dir da drüben gewaltig die Ohren lang. Sei froh, dass es nur die Zihr'tor ist und nicht die Rah'tor.
    Ich denke viel an dich und freu mich auf den Urlaub.
    Wollen wir nach Hochdur zum Parcours?
    Wenn ich Zeit habe, übe ich täglich. Ist schon ein Vorteil, beim Militär zu sein. Die Fluganzüge sind spitze. Geniales Handling, optimale Präzision. Und Bums noch dazu.
    Bisher ist die Lage bei uns relativ ruhig. Vorbereitungen, Training, Geländeerkundungsflüge, Logistik- und Organisationsblabla. Bin gespannt, wann es in den Einsatz geht.
    Zalit gefällt mir so weit. Wenn abends die Voga tief steht, taucht sie alles in Rot wie in den Schimmer einer übergroßen Rose.
    Echt schade, dass wir mit denen im Clinch liegen. Gibt hier einige Ecken, in denen ich gern mal ungestört fliegen würde, ohne die Befürchtung,

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