PR NEO 0055 – Planet der Stürme
Ernte. Eine Verzögerung der Abflüge bedeutet, dass ich für Kühlung sorgen muss. Mein Name ist Epherem da Kirtol. Ich bin registriert.«
»Sie wollten reichlich schnell verschwinden, nachdem Sie das Lichtermeer am Himmel gesehen haben.«
Mehrere Meter den Gang hinunter sah Epherem die schöne Halbarkonidin mit dem Kind. Ein Sicherheitsmitarbeiter verdrehte ihr den Arm auf dem Rücken, dass sie aufschrie.
Mehrere Kampfroboter unterstützten das Personal. Es handelte sich um Modelle, die mit Paralysestrahlern ausgestattet waren.
»Die Lillstauden sind ausgesprochen empfindlich. Wenn meine Ware ...«
»Interessiert mich einen Dreck«, fiel ihm Sektan da Istinur ins Wort. »Ich habe den Auftrag, verdächtige Personen bis zu einer Überprüfung festzuhalten. Und Sie erscheinen mir verdächtig. Genau wie das ganze andere Gesindel, das auf einmal um diese Uhrzeit dringend eine Passage braucht.«
Epherem überlegte, sich zu wehren. Aber was würde das bringen? Gegen diesen Schrank von Mann kam er nicht an, besonders, wenn sein Gegenüber wachsam war, seinen Strahler zog und rechtzeitig Unterstützung anforderte. Abzuwarten war besser. Vielleicht würde da Istinur nachlässiger werden, wenn Epherem sich kooperativ gab. »Wie Sie wollen. Ich habe nichts zu verbergen. Aber beeilen Sie sich!« Epherem hob die Hände.
Da Istinur zog einen Scanstab hervor und durchsuchte ihn nach Waffen. »In Ordnung, gehen wir.«
Mit gehobenem Kinn folgte Epherem da Istinur durch die Vorhalle, eine Liftplattform hinaus und auf ein Laufband. Der Wachmann führte ihn in ein karg eingerichtetes Büro, das so verlassen aussah wie ein Raum, der noch nie benutzt worden war. Fingerdicker Staub lag auf den Regalen. Offensichtlich kamen die Robotputzkolonnen nicht bis zu diesem Ort.
Da Istinur wies auf den einzigen, halbwegs sauberen Stuhl. »Da Kaertas wird sich persönlich darum kümmern. Warten Sie hier.«
Epherem setzte sich, steif, beherrscht. Er wollte die Hände als Stütze für seinen Kopf benutzen und die Handflächen gegen die Schläfen pressen, doch er wagte es wegen möglicher Optiken nicht. Ein pulsierender Schmerz jagte unvermittelt durch seinen Schädel, dass seine Finger zitterten.
Bisher hatte er sich einreden können, dass er es schaffen würde. Er war ruhig geblieben. Aber dieser Moment im Büro, allein und ohne Aussicht auf Rettung, hatte das Zeug dazu, zu einem der schlimmsten in seinem Leben zu werden. Er griff sich behutsam in den Nacken, presste den Muskelstrang mit Handfläche und Fingern zusammen, der für das Inferno in seinem Kopf verantwortlich war, und zwang sich, tief ein- und auszuatmen. Das war zumindest etwas, das er tun konnte.
Langsam flaute der Schmerz ab.
Die Tür glitt auf, und eine zierliche Arkonidin trat mit tänzerischer Anmut in den Raum. Ihre weiten Schritte wirkten zu lang für den Körper, der Stehkragen der Uniform zu groß und grobschlächtig für den Schwanenhals. Sie hatte etwas Fragiles an sich, doch Epherem wusste von Hallit, dass er sie nicht unterschätzen durfte.
Mesira da Kaertas blieb breitbeinig stehen. »Epherem da Kirtol?«
»Richtig. Warum halten Sie mich fest? Ich habe nichts Verbotenes getan.«
»Ach ja?« Die zierliche Arkonidin grinste ihn an. Es war ein Grinsen, mit dem sie das ganze Büro verschlingen könnte. »Sie sind schon der Dritte, der das an diesem denkwürdigen Tag von sich behauptet, und das noch vor dem Frühstück. Dabei sagt mir bereits eine vorläufige Überprüfung, dass Sie nicht der sind, der Sie vorgeben zu sein. Ehe Sie Ihre Farm aufbauten, hießen Sie noch Siran da Jandur.«
Epherem lehnte sich zurück und spielte den Entspannten, wobei der Kopfschmerz wieder zunahm. »Na und? Ist es verboten, seinen Namen zu ändern? Ich wollte einen Neuanfang.«
»Weil Sie etwas vor dem Imperium zu verbergen haben?«
»Nein. Weil ich mich mit meiner Familie überworfen habe. Ich will mich vom Khasurn distanzieren.«
»Und das soll ich glauben? Wenn das so ist, warum haben Sie dann versucht, den Planeten fluchtartig zu verlassen?«
»Von fluchtartig kann keine Rede sein. Ich habe einen neuen Geschäftspartner, einen Mehandor, und möchte mir den Handel sichern. Was meine Vergangenheit betrifft, ich war Soldat. Sicher wissen Sie das. Ich habe dem Imperium treu gedient und bin auf eigenen Wunsch ausgeschieden.«
Da Kaertas zögerte. Ihr Grinsen erstarb. Begann sie daran zu zweifeln, einen guten Fang gemacht zu haben?
Ein heller Ton durchbohrte die Stille, dass
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