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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Epherem zusammenzuckte. Da Kaertas aktivierte eine Verbindung an ihrem Kommunikationsgerät. Eine aufgeregte Stimme hallte durch den Raum.
    »Da Kaertas, es gibt Probleme! Schießerei in der Haupthalle!«
    »Ich komme.« Sie stand auf und zeigte auf Epherem. »Sie bleiben, wo Sie sind! Wir sind noch nicht fertig!«
    Die Tür glitt vor ihr auf und schloss sich hinter ihr wieder. Obwohl Epherem wenig Hoffnung hatte, stand er auf und prüfte den Türmechanismus. Er war eingesperrt.
    Zornig hob er die Faust und schlug gegen den Kunststoff. »Sie halten den Falschen fest!«
    Als wären seine Worte ein Kodewort, glitt die Tür erneut auf, doch vor ihm stand nicht Mesira da Kaertas.
    »Du?«
    Es war Hallit. Ihr schmales Gesicht mit den funkelnden blassroten Augen wirkte bleich wie eine Milchglasscheibe. Sie trug die Uniform einer imperialen Soldatin am Raumhafen.
    Epherem fühlte sich gleichzeitig erleichtert und schuldbewusst. Er wollte sie nicht in diese Sache hineinziehen. »Wie hast du mich gefunden?«
    »Ich hab mich freiwillig für eine Doppelschicht im Kontrollzentrum gemeldet.«
    Auf dem Gang erklangen Schritte.
    Hallit schlüpfte in den Raum und schloss die Tür. »Ich hab die Optiken manipuliert. Du hast zwei Minuten, dann musst du verschwunden sein.«
    Sie öffnete die Tür wieder und spähte in den Gang. Die Schritte verhallten.
    »Warum hilfst du mir? Du weißt nicht mal, warum ich verschwinden muss.«
    »Verdammt, Eph, wir saßen in Tagnor in der Hölle. Ohne dich hätte ich keinen Tag gepackt.«
    »Willst du es wissen?«
    »Ich will, dass du verduftest. Sieh zu, dass du Land gewinnst. Kaertas ist ein krankes, fieses Miststück, das nur eins will: runter von Thersunt. Wenn sie dich erwischt, nimmt sie dich als Fahrkarte nach Arkon und wischt sich anschließend die Ritze mit dir aus.«
    »Hallit, ich weiß nicht, wie ich ...«
    »Verdammt, Eph, hau ab! Worauf wartest du? Auf das Mutterschiff?«
    »Bin schon weg.« Er wandte sich ab, drehte sich dann jedoch wieder um, nahm sie in die Arme und drückte sie. Dann rannte er los.
     
     
    Auszug aus den Holonachrichten des Thos'athor Siran da Jandur an seinen Bruder Kesmerion. Gesendet von Zalit nach Arkon während der »Operation Kristallsturm«
     
    Die Zeit der Ruhe ist vorbei. Unser Zug war im Einsatz. Scheiße, ging das ab! Mir ist noch immer schlecht. Aber mach dir keine Sorgen, ich pack das schon. Da Jandurs kriegt man nicht so leicht klein, das weißt du.
    Wie geht es dir? Deine letzte Nachricht war echt dürftig. Was heißt das, du bist während des Camps kollabiert? Und warum hältst du dich so bedeckt? Wir hatten alle unsere Tiefs während der Ausbildung, auch Pa.
    Du kriegst da drüben eine harte Schule, aber glaub mir, es lohnt sich. Sie siebt aus, unterscheidet zwischen denen, die es schaffen, und denen, die sofort draufgehen würden, wenn man sie in den Einsatz schickt.
    Mach dir klar, dass sie dich prüfen wie einen Kreuzer vor der ersten Transition.
    Erinner dich, wie wir Methankrieg gespielt haben als Kinder. Vater hat uns sogar Kampfanzüge nähen lassen, diese grässlichen grünen Kunststoffdinger mit den Plastikstrahlern. Wir haben es im Blut, Kesmerion. Wir sind Soldaten der Flotte schon seit unserer Zeugung. Scheiß auf den kleinen Zusammenbruch! In einer Soldatenfamilie steht man über so was.
    Heb das Kinn und reiß dich zusammen! In drei Monaten hast du's gepackt. Dann reden sie dich mit Thos'athor an, und die Frauen liegen dir zu Füßen.
    Natürlich solltest du's nicht wegen der Liebschaften machen. Du bist ja kein von Natur aus missratener Naat. Geh deinen Weg.
    Schwäche und Zweifel gehören dazu. Genau wie Angst. Weil das klug ist. Angst ist weise, Kleiner. Sie schenkt dir Vorsicht und hilft dir, die Wachsamkeit nie zu verlieren. Mach sie zu deiner Geliebten, aber lass nie zu, dass sie dich reitet. Glaub mir, ich weiß, was ich da verlange.
    Morgen müssen wir wieder raus.

13.
    Regenspur
     
    Hagelkörner schlugen prasselnd auf den Wagen ein. Sie rasten in Julefs Farunk über die vierspurige, kaum befahrene Straße. Ageare starrte auf die Holografie über ihrem Handgelenk. »Er hat die Ausfahrt verpasst.«
    »Verpasst?«, fragte Tineriaan.
    »Nicht genommen«, verbesserte Ageare. Aufgrund der derzeitigen Position Epherem da Kirtols gab es nur einen möglichen Endpunkt, zu dem er wollte: den Raumhafen, der gut hundert Kilometer außerhalb Iringtais lag.
    »Er will den Planeten verlassen.« Obwohl Ageare es vermutet hatte, überraschte

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