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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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...«
    »Wozu wird der Weg wohl benutzt?«
    »Für kleinere Fahrzeuge. Wir sind zu schwer.«
    »Wir haben keine Wahl. Nehmen Sie ihn!«
    »Aber ...«
    »Wollen Sie am Profit beteiligt sein oder nicht?«
    Julef gab sich geschlagen und fuhr mit deutlich reduzierter Geschwindigkeit auf den Sandweg. Sie kamen zwischen Senkgras und Riesenpilzen immer näher an den Raumhafen heran.
    Ageare studierte das Holo über ihrem Handgelenk und rief parallel einen Bauplan des Raumhafens auf. Sie presste die Lippen aufeinander. Da Kirtol hielt sich außerhalb der Wartehalle in einem eigentlich leer stehenden Trakt auf. Hatte man ihn gefasst und eingesperrt?
    Es musste so sein. Der Punkt blieb so beharrlich an einer Stelle, als wäre er in der Luft festgefroren.
    »Was machen Sie da eigentlich?«, fragte Julef misstrauisch. »Überwachen Sie da Kirtol etwa?«
    »Ja. Aber ich bin keine Celista oder dergleichen, falls Sie das fürchten. Ich bin lediglich versessen darauf, mir die Prämie meines Auftraggebers abzuholen. Er zahlt sehr gut.«
    »Weiß Ihr Auftraggeber, wie Sie vorgehen?«
    »Das braucht er nicht zu erfahren.«
    Julef trat so unvermittelt auf die Bremse, dass es Ageare im Haltefeld erst nach hinten und dann nach vorn presste. Das Gesicht des Thersunters hatte eine rote Färbung angenommen. Er fuhr zu Ageare herum. »So. Das reicht! Sie verlangen von mir, mich an kriminellen Machenschaften zu beteiligen, und Sie manipulieren und gefährden mein Fahrzeug, das nahezu meinen einzigen Besitz darstellt. Sagen Sie mir einen verdammt guten Grund, warum ich Sie und Tineriaan nicht einfach hinauswerfen soll!«
    Ageare beugte sich zu ihm vor. »Gibt es denn einen Grund, den ich Ihnen nennen könnte, der Sie zum Weiterfahren bewegt? Wir haben es eilig.«
    Julef zögerte. »Ich ...«
    Seine Entrüstung war gespielt. Nicht unbegabt, das musste Ageare ihm lassen. Aber was er eigentlich wollte, lag auf der Hand: mehr Geld. Sie hatte keine Zeit, diese Vorstellung ausufern zu lassen.
    Ageare wandte sich ab und betätigte die Türöffnung. »Wir steigen aus. Sie erhalten Ihr Geld für die Führung in den Senkgraswald wie vereinbart. Tineriaan, machst du bitte unsere Fluganzüge klar?«
    Julef lehnte sich seitlich vor und streckte den Arm aus, als wolle er sie festhalten. »Warten Sie!«
    Erleichtert atmete Ageare auf, ohne es sich anmerken zu lassen. »Ja?«
    Julefs Arm sank nach unten. In seinen Augen lag ein gieriger Ausdruck. »Das Doppelte. Ich will das Doppelte.«
    Ageare schloss die Tür. »Dann beeilen Sie sich. Beweisen Sie, dass Sie es wert sind.«
    Julef startete. Sie rauschten die letzten Kilometer auf den Raumhafen zu.
    Ageare verglich ihre Position mit der da Kirtols. »Da vorne links.«
    Die Räder griffen auf sicherem Boden. Sie erreichten die weitverzweigten Straßen des Raumhafengeländes und fuhren an einem Transporter vorbei, aus dem zwei uniformierte Soldaten Zaunelemente luden. Ein paar konisch geformte Arbeitsroboter mit Greifarmen steckten die Gitter zusammen und richteten sie auf.
    Tineriaan zeigte auf die entstehende Absperrung. »Sie wollen alles dichtmachen. In ein paar Tontas kommt niemand mehr rein oder raus.«
    »Bis dahin sind wir längst weg.« Vor ihnen tauchten Hangars auf, die die Straße links und rechts flankierten. Der Lärm der landenden Raumschiffe durchdrang die dicke Panzerung inzwischen mühelos.
    »Da vorn!«, rief Tineriaan.
    Ageare desaktivierte das Holo. »So ein Dreck!«
     
    Epherem rannte aus dem Büro, erreichte eine der Vorhallen des Raumhafens und schloss sich dem Strom der Passagiere an, die hinauswollten.
    Er überlegte, wie er vorgehen sollte. Zu seinem Fahrzeug wagte er sich nicht zurück. Mesira da Kaertas würde ihn dort zuerst suchen. Bis er das Parkdeck erreichte, konnten ihm Einsatzkräfte zuvorkommen.
    Seine einzige Chance bestand darin, zu Fuß zu fliehen und sich in die Wälder zu schlagen. Er hatte sein Handgepäck bei sich. Eine Flucht in die Wildnis war möglich, wenn das Wetter mitspielte. Und eben das machte ihm am meisten Sorgen.
    Er trat hinaus unter einen tiefschwarzen Himmel. Mehrere Wolkenfronten zeichneten sich ab, und der Regen prasselte auf ihn nieder wie ein angriffslustiger Gegner, der ihn schlagen wollte. Sollte er ein Versteck suchen? Vor allem musste er Abstand vom Raumhafen und den Überwachungsoptiken gewinnen.
    Mit gesenktem Gesicht und gehobenem Arm hastete er durch den Regen, in den weniger gut besuchten Teil der Anlage. Ein Transporter mit Thersunter

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