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PR NEO 0055 – Planet der Stürme

PR NEO 0055 – Planet der Stürme

Titel: PR NEO 0055 – Planet der Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Stern
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Marmor fuhr an ihm vorbei, auf die Plattform in den unterirdischen Logistikbereich zu. Bei dem Wetter würde kaum jemand oben abladen.
    Der Wind heulte und pfiff. Das Wasser stieg rasch an trotz der zahlreichen Abläufe. Es stand Epherem bis zu den Knöcheln. Die Füße in den Stiefeln machten bei jedem Schritt schmatzende Geräusche, die Tropfen spritzten bis zu seiner Hüfte.
    »Bleiben Sie stehen!« Die Stimme von Mesira da Kaertas.
    Elektrisiert fuhr Epherem herum. Wie hatte sie ihn so schnell finden können? Die zierliche Arkonidin stand mitten im Regen, flankiert von zwei ihrer Soldaten, und legte mit dem Strahler an. Noch war sie weit entfernt.
    Epherem rannte weiter. Er hetzte die Straße hinunter. Ein Fahrzeug kam ihm entgegen. Aus der Fahrerkabine lehnte eine kahlköpfige Frau. »Da Kirtol! Zu mir!«
    Er war so überrascht und erleichtert, dass er tatsächlich auf das Fahrzeug zuhielt, ohne zu erkennen, wer sie war.
    Neben ihm zischte ein roter Lichtfinger vorbei und traf die Außenwand des Hangargebäudes. Da Kaertas und ihre Männer holten schnell auf.
    Epherem warf sich in den Wagen. Die Ara packte ihn, zog ihn zu sich, und ein Naat griff vom hinteren Bereich aus über sie und schloss die Tür.
    »Wir haben ...«, setzte der arkonidisch aussehende Fahrer an.
    »Weg!«, schrie die Ara.
    Verblüfft erkannte Epherem in ihr die Xirdorforscherin, die ihn erst vor wenigen Tontas auf seiner Farm besucht hatte. Ageare.
    »Wir ... Sie schießen auf uns!« Die Stimme des Fahrers drohte sich zu überschlagen.
    »Bisher haben sie nur die Panzerung und die Schutzklappen getroffen«, sagte der Naat. »Fahren Sie weiter, Julef.«
    Epherem sah zurück, am Körper des Naats vorbei durch die breite Heckscheibe. Mitten im Inferno des Gewitters standen da Kaertas und ihre beiden Leute. Ihre Uniformjacken flatterten im Wind. Der Sturm nahm zu. Da Kaertas hob die Faust und schüttelte sie, dann zog sie sich ins Gebäude zurück. Ein Fahrzeug, das sie verfolgte, war nicht zu sehen.
    Inständig hoffte Epherem, dass es das letzte Mal war, dass ihm da Kaertas begegnete.
    Dafür hatte er ein anderes Problem. Er wandte sich der Ara mit den Goldaugen zu. »Wer zum Fantandor sind Sie?«

14.
    Lichtstreif am Horizont
     
    Da Kirtol wartete gespannt auf eine Antwort, während der Farunk an Landefeldern vorbeibrauste.
    Die Ara kämpfte mit sich, was sie preisgeben sollte. Sie berührte den kleinen Leberfleck an ihrem Kinn. »Xirdorforscher, wie wir gesagt haben.«
    »Soll das ein Scherz sein?«
    »Haben Sie Ihr Kommunikationsgerät desaktiviert?«
    »Nein.«
    »Dann machen Sie das sofort, wenn Sie ungeortet bleiben wollen!«
    Epherem streifte die beiden Armschienen ab und desaktivierte sie.
    Der Sturm nahm weiter zu. Das Donnergrollen drang bis zu ihnen durch und mischte sich mit dem Dröhnen der Beiboote, die nach wie vor den Raumhafen anflogen. Inzwischen musste es sich um die letzten Landungen handeln. Die Truppen würden jeden Augenblick ausschwärmen.
    Ageare arbeitete an einem Holo über ihrem Handgelenk. »Verdammter Mist!«
    »Was ist?«
    »Sie haben den Funk beschnitten. Ohne Autorisation kann ich nichts raussenden. Dafür muss ich in eine Hyperfunkzentrale und mich registrieren.«
    »Was für eine Sauerei ist das denn?«, empörte sich der Fahrer.
    Epherem verzog humorlos das Gesicht. »Nennt sich Militär. Und wer sind Sie?«
    »Julef.«
    »Angenehm, da Kirtol. Würde mir bitte einer von Ihnen beiden erklären, was Sie mit mir vorhaben?« Den Naat hinter ihm ignorierte Epherem.
    »Reden«, sagte Ageare. »Wenn wir in Sicherheit sind.«
    Sie erreichten die Straße und jagten in Richtung Iringtai, dass das Wasser nur so in die Fangbleche krachte.
    »Wir sollten in die Wälder flüchten.« Epherem berührte seine desaktivierten Armschienen, als könnten sie ihm Halt bieten.
    »Mit einem bereits erfassten Wagen? Wie weit würden wir kommen?«
    »Dann eben zu Fuß.«
    »Ich weigere mich, in die Wälder zu gehen!« Julef fuhr noch schneller.
    »Langsamer!«, befahl Ageare, und der Wagen bremste ab. Offensichtlich gegen den Willen Julefs, denn der arkonidisch aussehende Mann mit der Narbe im Gesicht stieß Flüche aus, die Epherem selbst in seiner Flottenzeit nie gehört hatte.
    Ageare ließ der Wutausbruch unberührt. »Wir fallen auf, wenn wir zu schnell fahren. Unser Fahrzeug ist bekannt. Es wird Aufnahmen vom Raumhafen geben, die da Kaertas für eine Fahndung nutzen wird.«
    Julef stieß einen Laut aus wie ein Tier, dessen Pfote

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