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PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan

Titel: PR NEO 0056 – Suchkommando Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hermann Ritter
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anderen das Wort ergriff. »Sie haben ein Problem: Shaneka muss Sie nach Isinglass XIV begleiten, damit Sie Ihre Rolle als Erster Offizier der RANIR'TAN spielen können. Sie wird sicher jede Gelegenheit nutzen, um uns zu verraten. Richtig?«
    Bull nickte kaum merklich.
    »Dann verzichten Sie auf ihre Kooperation. Alles ist besser, als Shaneka zu zwingen.«
    »Wir dürfen ihr nicht trauen«, sagte Bull.
    »Das ist richtig«, stimmte Caine zu. »Das dürfen wir nicht. Aber warum sorgen wir nicht dafür, dass sie das tut, was sie am besten kann?«
    »Und was kann sie am besten?«
    »Arkonidische Offizierin.«
    »Sie wollen sie ziehen lassen?«, entfuhr es Bull.
    »Nein. Ich selbst möchte nicht lügen. Ganz ehrlich, ich tue es ausgesprochen ungern, auch wenn Sie mir das nicht glauben werden.« Er lächelte ein wenig spitzbübisch. »Es ist doch völlig egal, was Shaneka Irres erzählt – solange niemand zuhört oder davon erfährt.«
    Bull überlegte einen Moment. »Sie meinen ...«
    Jeethar rieb sich die Hände. »Technisch ist das machbar. Es ist nicht einfach, aber es ist machbar.«
    Einen kurzen Moment schwieg Bull verblüfft. »Caine, danke. Sie retten mich aus einer ziemlich üblen moralischen Zwickmühle.«
    »Danke! Die Organisation meines Arbeitgebers ist für so etwas bekannt.«
     
    Caines Plan erwies sich als simpel. Und moralisch war er einwandfrei, wie sogar Bull zugeben musste. »Nicht, dass Moral mein Leitstern sein sollte ...«, war sein letzter Kommentar zu Caine, bevor dieser ihn mit einem langen Traktat über Moral und die Rolle der Menschen im Universum zum Schweigen brachte. Bull ließ diese Litanei stoisch über sich ergehen. Als Caine endlich fertig war, sagte Bull nur knapp: »Ich kann nur hoffen, dass es funktioniert.« Nachdem das Gespräch zwischen den beiden beendet war, begann hektische Betriebsamkeit in der Zentrale. Jeethars Aufgabe war, so viele Informationen wie möglich über die Situation auf Isinglass XIV zu erhalten. Dieses Mal war die erste Gelegenheit, das neu verhängte Kriegsrecht gegen die Arkoniden auszunützen. Es war ein gefährliches Spiel, das massiv darauf vertraute, dass Bull in der Lage war, die Rolle eines arroganten Arkoniden zu spielen. Und man hoffte allgemein nur darauf, dass Shaneka wirklich politisch so unbedarft war, wie sie es bisher gezeigt hatte.
    »Bereit zur Transition?« Die Zentrale war – bis auf die Stelle der Kommandantin – komplett besetzt. Von allen Stationen kamen zustimmende Statusmeldungen.
    »Gut.« Bull gab mit einer Geste den Befehl. Der Schock des Sprungs war kaum verklungen, als ein Hyperfunkspruch eintraf.
    »Isinglass an RANIR'TAN! Dies ist eine Medowelt. Der Aufenthalt von Kriegsschiffen in diesem System ist durch Absprachen und Verträge verboten. Bitte erklären Sie Ihre Absichten und den medizinischen Notfall, der Sie hierher führt.«
    Innerlich lächelte Bull. Er baute ein Holo vor sich auf. Dann stellte er den Kontakt zum Sender her. »Hagnor ter Gaden, Erster Offizier der RANIR'TAN. Unter Berufung auf das Kriegsrecht verweise ich darauf, dass alle Sonderrechte innerhalb des Großen Imperiums aufgehoben worden sind. Ich werde keine Erklärungen an niederrangige Dienststellen abgeben.«
    Auf der anderen Seite herrschte einen Moment verblüffte Stille. Dann wurde eine Schaltung vorgenommen, und vor Bull tauchte im Holo das Gesicht eines älteren Aras auf. Sein Gesicht war von Falten durchzogen, am Hals zeigten sich Altersflecken. Also gibt es Dinge, die selbst ihre fortschrittliche Medizin nicht bekämpfen kann, überlegte Bull.
    »Mein Name ist Neftalan. Ich spreche für die gesammelten medizinischen Einrichtungen von Isinglass XIV. Was bringt uns die Ehre Ihres Besuches?« Dem Gesicht des Aras war anzusehen, wie schwer ihm diese Begrüßungsformel fiel.
    Besser. Alles wird besser. »Bitte schalten Sie auf eine sichere Kommunikation um.« Bull hatte die letzten Tage genützt, um sich mit den Sicherheitsvorkehrungen vertraut zu machen. Um ihn herum legte sich ein akustisches Störfeld, das es der Zentralebesatzung unmöglich machte, das Gespräch abzuhören.
    »Das Kriegsrecht verordnet einen Status der andauernden Wachsamkeit gegen Übergriffe der Methans«, eröffnete Bull seine Erklärung. »Im Rahmen dieser Wachsamkeit gehört die Überprüfung von bisher unabhängigen Systemen zu unseren Aufgaben. Ich wünsche die Möglichkeit zum Landgang für die Naats und Arkoniden unserer Besatzung. Und wir würden uns gerne mit Ihnen zu

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