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PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis

Titel: PR NEO 0057 – Epetrans Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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blickte.
    Sie trug ein Kleid aus schwarzem Stoff, von grün leuchtenden Fäden durchwirkt, die einen schimmernden Kelch auf ihren Körper zauberten, aus dem zwei Vögel flogen. Die Flügel der Tiere schienen bei jeder Bewegung der Arkonidin zu schlagen und dabei ihre Brüste zu streifen. Ihre langen Haare waren schlohweiß, doch an den Spitzen in dunkles, sattes Violett getaucht; der farbige Ring lag wie ein wallender Reif um ihren Oberkörper.
    Das Holo des Arkoniden wandte sich zu ihr um, deutete auf die Stufen zur Pagode. Sie stoppte den Rhythmus ihrer Schritte nicht, ging durch das Holo, noch ehe es verblasste, einfach hindurch. »Ich bin Estar da Tesmet«, sagte sie, »Hochedle meines Khasurns.«
    »Willkommen!« Torgan da Rufo war ihr gegenüber zu weitaus mehr Höflichkeit fähig. »Ich bin für die physiologische Grundeignungsprüfung zuständig.«
    »Sie glauben, ich müsse mich ihr unterziehen?« Ihre Gesichtshaut war blass, beinahe bleich. Die Augen waren von dem durchdringenden Rot frischen Blutes. »Ich?«
    »Jeder muss es.«
    Estar da Tesmet lächelte, und als sie sich setzte, gingen die Vögel über ihren Brüsten in den Sinkflug. »So sei es. Es gibt ja Fälle, in denen ich die Notwendigkeit einer solchen Prüfung durchaus verstehe.« Sie musterte Rhodan und Belinkhar. »Wollen Sie sich nicht zu dem Purrer dort draußen gesellen und die Ark Summia denen überlassen, die für sie geboren worden sind?«
    »Wir sind Hertasonen-Anwärter wie Sie«, sagte Rhodans Begleiterin kühl, ehe er selbst etwas sagen konnte. »Auch wir hoffen, für die Prüfungen der Ark Summia zugelassen zu werden.«
    »Da irren Sie sich«, meinte Estar da Tesmet. »Ich bin eine Hochadlige. Somit bin ich an diesem Tag automatisch eine Hertasonin, eine Schülerin in diesem altehrwürdigen Institut. Das hat mit diffusen Hoffnungen wie in Ihrem Fall so wenig zu tun wie Arkon mit einem ...«, sie schaute an Belinkhar hinab, »... mit einer heruntergekommenen Mehandorstation.«
    »Sie werden als Hertasonin zugelassen«, warf da Rufo ein, »sobald Sie die physiologische Eignungsprüfung bestanden haben. Genau wie alle anderen.«
    Das brachte ihm einen eisigen Blick ein.
    »Ich zweifle die Erhabenheit des Faehrl in den letzten Jahren ohnehin an«, sagte Estar da Tesmet. »Seit jeder, der genug Geld mitbringt, sich reinmogeln darf.«
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Belinkhar.
    Estar beugte sich zur Seite. Ein Käfer krabbelte über das Holz. »Insekten sind lästig«, sagte sie.
    Rhodan wandte sich ihr zu. »Wollen Sie nicht auf die Frage meiner Begleiterin antworten?«
    »Oh, habe ich das nicht?«, fragte Estar da Tesmet. »Sprach ich nicht von lästigen Insekten, die sich an Orte schleichen, an denen sie nichts zu suchen haben?«
    Da Rufo räusperte sich. »Weitere Diskussionen erübrigen sich an dieser Stelle. Ich denke nicht, dass zusätzlicher Gesprächsbedarf besteht. Wenn alle Anwärter bereit sind, möchte ich mit der Eignungsprüfung beginnen.«
    Rhodan deutete auf den Alten, der sie nach wie vor stumm beobachtete und unablässig die Kugeln zwischen den Fingern drehte. »Überwacht er alles?«
    »Er?« Torgan da Rufo lachte. »Um ihn sollten Sie sich keine Gedanken machen.« Damit war das Thema für ihn erledigt. »Von Ihnen beiden erhalte ich noch die Zahlung.«
    »Nennen Sie die Summe, und wir erledigen das«, sagte Rhodan.
    »Oh, ich bin überzeugt, dass wir diese Formalität später hinter uns bringen können, damit wir nun die Hochedle nicht länger warten lassen müssen.« Der dickliche Arkonide lächelte gönnerhaft. Er deutete eine Verbeugung in Estars Richtung an. »Ich möchte eine da Tesmet nicht langweilen. Die Flügel Ihres Vaters beschirmten schließlich einst auch das Faehrl.«
    »Und sie werden es wieder tun«, versicherte die Arkonidin. »Diesmal in meiner Gestalt. Nun beginnen Sie endlich mit der Überprüfung. Ich hege keinen Zweifel, dass ich sie bestehe.«
    »Ich habe leider schon alles erlebt, Hochedle«, sagte da Rufo. »In Ihrem Fall würde ich es allerdings äußerst bedauern.« Er klang nicht ehrlich. »Ich beginne. Alle nötigen Geräte befinden sich hier in der Pagode. Ich hoffe, Sie können in die inneren Bereiche weiterziehen und eines der Häuser für die Hertasonen beziehen. Wenn Sie bestehen, wartet schon morgen die erste Prüfung der Ark Summia auf Sie. Ich wünsche Ihnen Glück.«
    Das, dachte Rhodan, konnten sie gebrauchen.

»Ich bevorzuge Wein.
    Roten, wenn's geht – und

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