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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Was? Er verkrampfte sich, nahm seine Muskeln wieder wahr und seinen Körper. Ein dumpfes Pochen unter der Schädeldecke, das Rauschen des Blutes in den Schläfen. Das Herz hämmerte wild gegen die Rippen.
    Es wird nicht mehr lange dauern...
    Wie viel Zeit war wirklich verstrichen? Unwillig wischte er die Frage beiseite, sie lenkte ihn nur ab. Er brauchte seine Konzentration für das vor ihm Liegende. Die ersten Minuten, das wusste er, waren immer die schlimmsten. Die ersten Minuten von was?
    Schatten verdichteten sich ringsum. Sie nahmen Konturen an, die er zu kennen glaubte.
    Er fieberte dem Moment entgegen, in dem er körperlich werden würde.
    Ich?
    Mischte sich Furcht in seine Überlegungen? Eher waren es Zweifel. Weil eine Frage auftauchte, die er noch nicht beantworten konnte:
    Wer bin ich?
    »... Reginald Bull.« Die eigene Stimme erschreckte ihn, sie klang heiser und kaum verständlich. Ein wenig verwirrt blickte er um sich und fuhr sich mit beiden Händen durch das zentimeterkurz geschnittene Haar.
    Vier, vielleicht fünf Sekunden waren vergangen, seit er sich seiner selbst wieder bewusst geworden war. Die Zeitfunktion des Armbands zeigte es ihm. Aber längst nicht alles war wieder wie zuvor. Das goldene Schneetreiben war verweht, die Sicht hatte sich normalisiert. Die Sonne stand als kleine, verwaschene Scheibe nahezu im Zenit. Nur diese Stadt...? Etwas raste auf ihn zu - etwas, das es an dieser Stelle gar nicht geben durfte. Wie alles andere auch.
    Reginald Bull reagierte instinktiv, als er in die verwaiste Handsteuerung eingriff. Mit aufheulenden Absorbern und wimmerndem Triebwerk schleuderte Mars-Liner-01 herum und entging um Haaresbreite der Kollision mit einem anderen, seltsamen Flugobjekt.
    Die Marswüste hatte sich auf erschreckende Weise verändert. Das war nicht mehr die weitgestreckte zerklüftete Ebene mit den begrenzenden Höhenzügen und Kratern - das war... Ein Stöhnen auf den Lippen drängte Bull alle belastenden Gedanken beiseite. Was er durch die Sichtscheibe der Pilotenkanzel erkennen konnte, war eine gigantische Metropole, mit vielen großen Städten vergleichbar, aber dennoch anders.
    Fremd! Der Eindruck fraß sich fest.
    Zehn Sekunden...
    Der Schwebebus raste durch überbordenden Verkehr. Ein Dutzend Warnanzeigen und mehr blinkten hektisch. Es gab keine Leitimpulse mehr; die Satelliten im Marsorbit waren entweder gestört oder...
    ... nicht mehr vorhanden.
    »Raus aus dem dichten Verkehr!«, kommandierte Perry Rhodan hinter ihm.
    Bull lachte dumpf. »Wohin?«, wollte er fragen, aber er brachte nicht einmal den Ansatz über die Lippen. Ringsum herrschte ein kontrolliertes Chaos, dessen Gesetzmäßigkeiten sich ihm entzogen. Immer noch neben dem Pilotensitz stehend, riss er den Schwebebus in die Höhe. Hinter ihm ein dumpfes Krachen, begleitet von kläglichem Wimmern. Rhodan wurde von der jähen Aufwärtsbewegung gegen die Wand gedrückt, und der aus seiner Bewusstlosigkeit wiedererwachte Pilot rutschte auf den Durchgang zur Passagierkabine zu.
    Steil schoss Mars-Liner-01 in den mausgrauen Himmel. Das Knacken im Rumpf verriet, dass solche Manöver Gift für den alten Schwebebus waren.
    Etwas Großes, Massiges stieg aus der Tiefe herauf. Bully hatte es nur vage wahrgenommen, aber jetzt, als der Bus mit aller Kraft dem Zusammenprall zu entkommen suchte, erkannte er das scheibenförmige Gefährt in voller Größe. Gut hundertfünfzig Meter durchmaß es und schien so etwas wie ein Frachter zu sein. Der leicht nach außen gebogene obere Rumpf war von Vertiefungen geprägt, Ankerbuchten, in denen eigenwillig geformte Container steckten. Der blinkende Spitzkegel im Zentrum mochte ein Fesselfeldprojektor sein oder mit dem Antrieb zu tun haben, Reginald Bull hatte eine solche Konstruktion jedenfalls nie zuvor gesehen.
    Kollisionswarnung! Die ersten einfachen Funktionen des Liners erwachten zu neuem Leben.
    Es musste ein aberwitziges Bild sein, wie der kantige Schwebebus schräg in die Höhe stieg, von dem massigen Frachter gefolgt. Bully hatte sich in den Pilotensitz geschwungen, aber damit wurde die Sicht für ihn nicht umfassender. Lediglich die auf der Frontscheibe erscheinenden Anzeigen unterstützten ihn.
    Der Sitz war hart und mit den modernen Konturensesseln nicht zu vergleichen; die Kontrollen reagierten noch nicht auf Blickkontakt, sondern mussten zum überwiegenden Teil mechanisch aktiviert werden. Trotzdem fühlte sich Reginald Bull sofort vertraut. Mars-Liner-01 war für ihn mehr als

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