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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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ein beliebiges Museumsstück - solche Schwebebusse hatte er vor langer Zeit selbst über die karge Oberfläche des roten Planeten geflogen. An Bord Siedler, die das ehrfürchtige Staunen nicht verlernt gehabt hatten, für die der Mars ein gewaltiger Schritt in ihrem Leben gewesen war.
    Nahezu alle Kontrollen flackerten rot. Sie verrieten, dass der Frachter den Bus vom Heck her aufschlitzen würde.
    »Wer hat uns das eingebrockt?« Bully zerrte an der Handsteuerung, der Liner kippte zur Seite weg. Für Sekundenbruchteile raste eine zerklüftete Wand heran, dann schrammte der Bus über eine zurückspringende Kante hinweg ins Leere. Ein Konglomerat aus Gittern und Verstrebungen, kantigen Kästen und trichterförmigen Steuerdüsen fegte vorbei und verschwand endgültig aus dem Blickfeld, als Bully den Liner in die Horizontale zurückfallen ließ.
    »Da war nicht einmal ein Meter dazwischen«, ächzte er und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht.
    »Pass auf!«, warnte Rhodan.
    Bull grinste schräg. »Wie meine Großmutter schon immer zu sagen pflegte: Jede Art von Verkehr ist unfallträchtig.« Aus weit aufgerissenen Augen blickte er durch die Frontscheibe. Die ausgedehnte Skyline kam wieder in Sicht, eine Metropole, die sich scheinbar endlos erstreckte. Dazu eine überaus hohe Fahrzeugdichte. Gleiter schwebten von allen Seiten heran und vermischten sich auf vielen Ebenen.
    Bull seufzte. »Wenn du mich fragst, hier gilt nur eins: je höher, desto weniger Durcheinander.«
    Rhodan hatte dem Piloten auf die Beine geholfen. Sie redeten verhalten miteinander.
    »Schick ihn bloß nicht nach hinten!«, sagte Bully warnend. »Unsere Passagiere fragen sonst, wer die Kiste fliegt.«
    »Die werden gleich ganz andere Fragen stellen.«
    »Das kann ich verstehen.« Reginald Bull seufzte ergeben. »Bei allen Sternengeistern, was ist das hier? Und wieso erwischt es immer uns?«
    Zwei Gleiter kreuzten den Kurs des Mars-Liners, gläserne Kästen, wie Bully sie irgendwann vielleicht in technischen Entwürfen gesehen hatte, die aber nie wirklich gebaut worden waren. Sie erschienen ihm ebenso abstrus wie plump, nichts, was dem Konstrukteur besondere Anerkennung eingebracht hätte. »Du mich auch«, rutschte es Bull heraus, als einer der wenigen Passagiere des ersten Gleiters eine obszöne Geste machte. Der Kerl hatte abstehendes dunkles Haar - der Vergleich mit Shims Frisur drängte sich auf - und einen dichten Bart, aber vor allem war er unverkennbar terranischer Abstammung. Wie die anderen auch, die herüber glotzten.
    Der zweite Gleiter wich dem Liner aus. Bully konnte gerade noch erkennen, dass er mit Angehörigen anderer Völker besetzt war. Ein Echsengesicht mit weit vorspringendem Maul und faustgroßen Glubschaugen, daneben ein gefiedertes Wesen mit im Nacken aufgestelltem bunten Federkamm... Reginald Bull kniff die Brauen zusammen, dann schüttelte er den Kopf. Er bildete sich ein, ziemlich alle bekannten Völker identifizieren zu können, aber die da drüben? Der Versuch, noch einen zweiten Blick zu erhaschen, blieb erfolglos.
    »Wir befinden uns nicht mehr auf dem Mars!«, sagte Perry Rhodan.
    »Ach?« Bully wandte sich nur flüchtig um.
    »Wenn du mich fragst, befinden wir uns nicht einmal mehr im Sonnensystem.«
    »Ich frag dich nicht, weil mir das schon klar ist. Okay?« Reginald Bull konzentrierte sich auf die Head-Up-Anzeigen, weil eine Front dicht gedrängt stehender Gebäude vor ihm aufwuchs. Ein stählerner Urwald, das war der beste Vergleich. In der Tat wirkten die Häuser wie überdimensionierte Bäume. Von einem säulenartigen Zentrum ausgehend, spalteten sich Fortsätze wie Äste ab, auf denen ballonartige Konstruktionen saßen. Ganz zu schweigen davon, dass diese Bauweise nur mit einer ausgefeilten Technik möglich war, wirkte keiner der »Bäume« wie der andere. Teilweise griffen ihre Äste ineinander und bildeten ein schwer zu überschauendes Dickicht, in dem sich hunderte, wenn nicht gar mehrere tausend Flugobjekte abzeichneten.
    Der Pilot schien sich endlich gefangen zu haben. Er wollte etwas sagen, wurde aber unterbrochen, weil Fran Imith in die Kanzel stürmte. Ihr erster Blick galt keinem der drei Männer in dem engen Raum, sondern schweifte nach draußen. Eine wache, lauernde Aufmerksamkeit zeigte sich in ihren Augen. »Die Passagiere werden unruhig«, stellte sie unumwunden fest. »Ich denke, es ist an der Zeit...«
    »Wofür?«, fragte Bully.
    »Wir müssen ihnen sagen, dass das da draußen... «
    »Das

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