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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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deutete eine Verneigung in ihre Richtung an. »Danke, Shim.« Gleichzeitig hob er die Hand und hinderte zwei Männer in den vorderen Reihen am Aufstehen. »Wir brauchen keine Medienpräsenz da draußen«, wehrte er ab. »Ich hoffe, das ist unmissverständlich. Vorerst bleibt jeder Passagier an Bord.«
    »Wir haben einen Informationsauftrag...«
    »Die Situation hat sich geändert. Wenn ich hier die Verantwortung übernehme, erwarte ich, dass meine Anordnungen befolgt werden. Wir wissen nicht, wie unsere Freunde da draußen auf Optiken und dergleichen reagieren.«
    »Schon gut.« Der Reporter, der sich schon halb erhoben hatte, ließ sich auf den Sitz zurücksinken. »Sobald alles zufrieden stellend geklärt ist...?«
    »Dann meinetwegen.« Rhodan ließ die vordere Schleuse aufgleiten. In einer nicht atembaren Atmosphäre hätte das äußere Schott blockiert und einen Ausstieg nur über die korrekte Schleusenfunktion ermöglicht.
    Kurz wandte er sich zu Bull um, der dem Piloten eine Reihe von Anweisungen gegeben hatte, dann verließ er den Bus.
    »Ihr müsst reden«, sagte Bully. »Möglichst viel, wenn wir euch verstehen sollen.« Er tippte sich mit dem Finger an die Brust. »Ich bin Reginald Bull. Mein Begleiter heißt Perry Rhodan. Wir sind Terraner. Aber ich denke, das wisst ihr. - Ich hoffe es jedenfalls«, fügte er hinzu.
    Die Translatormodule ihrer Armbänder benötigten einen möglichst großen Wortvorrat für die Analyse der fremden Sprache und ihrer Grammatik.
    Bully glaubte, in den Gesichtern der Vogelwesen Neugierde und eine furchtsame Zufriedenheit zu erkennen. Zumindest erweckten ihre Muskelbewegungen und die Veränderung im feinen Gesichtsgefieder diesen Eindruck. Überhaupt schienen die Farbnuancen der Federn so etwas wie eine Physiognomie darzustellen. Dass die Augen der Fremden weit vorne saßen und senkrecht standen, hatte er schon gesehen, bevor er der Flugschale gefolgt war. Aus unmittelbarer Nähe erkannte er ihre Grundfarbe als ein helles Gelb mit schwarz kontrastierender Iris.
    Der Blick dieser Augen wirkte traurig.
    »Wie dem auch sei«, fuhr Reginald Bull fort. »Wir hoffen auf einen freundschaftlichen Kontakt. Ihr wirkt auf mich nicht gerade angriffslustig. Eher würde ich sagen, sehr müde und kraftlos.«
    »Das ist bedingt richtig«, erwiderte eine tiefe, getragene Stimme. Bully empfand in dem Moment eine schwache Vibration. Er wusste nicht einmal, ob er die Worte wirklich gehört hatte. »So schnell reagiert kein Translator«, murmelte er im Selbstgespräch. »Das war Zufall, oder?«
    »Wir verstehen dich sehr gut, Reginald Bull.«
    Überrascht legte er die Stirn in Falten. Der amüsierte Zug um Perry Rhodans Mundwinkel ärgerte ihn. »Wer versucht hier eigentlich, uns auf den Arm zu nehmen?«, wollte er wissen. »Das sieht nach einem abgekarteten Spiel aus. Aber für einen Medienscherz geht das ent-schieden zu weit.« Ruckartig wandte er sich um. Wie erwartet, blickten ihm hinter den Sichtscheiben des Mars-Liners eine Reihe interessierter Gesichter entgegen - allen voran die beiden Reporter.
    »Es ist Zeit für eine Erklärung«, sagte in dem Moment Perry Rhodan.
    »Natürlich«, erwiderte der größte der Fremden.
    Bully schätzte, dass er exakt so groß wie Rhodan war, also 1,89 Meter. Zugleich glaubte er zu erkennen, dass es sich um einen ihrer Lotsen handelte. »Also, was ist das hier?«, drängte er. »Theater oder nicht?«
    Sein Gegenüber sperrte den Schnabel auf. Eine verknorpelte Zunge wurde sichtbar. Das Vogelwesen stieß eine Reihe dumpfer Laute aus und winkelte die Arme vor der Brust an. »Wir befinden uns im Ordensturm von Mantagir«, verkündete es, als sei damit schon alles gesagt. »Wir Tambu gehören dem Orden der Wissenschaftler von Cor’morian an.«
    Sobald der Fremde redete, lag mehr als nur die Vibration seiner Bassstimme in der Luft. Bully glaubte, zwei Stimmen unterscheiden zu können - eine, die zu ihm in Interkosmo sprach und eine zweite, leise, im Hintergrund, die wie Vogelkrächzen klang, in derselben Tonhöhe.
    »Ich bin Gherdo Cal Stogg, der technische Leiter dieser Niederlassung.«
    »Wo befinden wir uns?«, fragte Rhodan. »Wie heißt diese Welt?«
    »Balance B.« Der Gefiederte reckte den Hals.
    »Welche Galaxis?«
    »Vaaligo.«
    Bully wollte gerade loslegen, als sein Gegenüber ihm die Hand entgegenstreckte. Die Finger wirkten unglaublich dürr; wahrscheinlich befanden sich unter den faserigen Hornlamellen nur Muskelstränge und Knochenfragmente.
    Die

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