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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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tobte, war eines der rochenförmigen kleinen Raumschiffe. Shimmi brüllte sich die Seele aus dem Leib. Zeitlupenhaft langsam sah sie den Tod auf sich zukommen und stand dennoch wie versteinert. Der stählerne Leib schob einen Wall aus Trümmern vor sich her. Die Wände wurden zur Seite gepflügt und der Schrottberg wuchs immer höher auf.
    Unvermittelt taumelte Shim ins Leere. Sie begriff noch, dass in der Wand verlaufende Leitungssysteme auf geplatzt waren, dann schlug sie mit dem Kopf auf. Ein kühler Luftzug umfing sie, und während über ihr alles in einem röhrenden, berstenden Chaos verging, stürzte sie ab.
    Ein heftiger Ruck raste durch ihre Beine und stauchte sie zusammen. Sie war auf ein Hindernis geprallt und hatte es durchschlagen. Gleich darauf ein zweites Mal. Vielleicht handelte es sich um Filtersysteme; sie wusste es nicht.
    Der Sturz wurde zum Gleiten, dann erfolgte ein letzter Aufprall. Shim Caratech blieb benommen liegen, ein Häufchen Elend, zusammengerollt wie ein Embryo und mit ebenso wenig Selbsterhaltungstrieb. Inzwischen war ihr alles egal, wenn nur diese Qual endlich aufhörte. Mit beiden Armen den Korb umklammernd, ließ sie sich auf den Rücken sinken.
    Hoch über ihr explodierte der ins Gebäude eingedrungene Jäger. Die Vibrationen und der Lärm waren in der engen Röhre unerträglich. Shim wartete nur noch auf eine mörderische Druckwelle oder eine heranschießende Flammenwand. Aber nichts dergleichen geschah.
    Nach einer Weile registrierte sie, dass ihr Gefängnis den Blick nach draußen erlaubte. Das Endstück bestand aus trüb transparentem Material - vielleicht handelte es sich um den Einstieg für Wartungstechniker.
    Vergeblich suchte sie nach einem Öffnungsmechanismus. Sie tastete die glatte Wandung ab, trat mit den Füßen um sich, aber nichts geschah. Draußen stürzte ein Deckensegment in die Tiefe, riss den Boden teilweise auf und verkeilte sich. Über die entstandene Rampe rutschten brennende Wrackteile herab.
    Shim konnte sich nicht befreien, sie schaffte es nicht einmal, in der glatten Röhre wieder in die Höhe zu kriechen. Wimmernd ließ sie ihren Tränen endlich freien Lauf.
    »Nimm die Optiken weg, oder ich vergesse mich!« Im Laufen drehte sich Reginald Bull herum, seine Rechte zuckte vor und die Finger verkrallten sich im Hemd des Reporters. Für einen Augenblick hatte es den Anschein, als wolle er mit der anderen Hand zuschlagen. Doch dann stieß er den Mann nur unwillig zurück.
    Einen halben Meter vor ihm hing die Kamera in der Luft. Bully war überzeugt davon, dass sie gerade jetzt alle Gesichter in Großaufnahme zoomte. Schweißüberströmt, verzerrt, teils blutig. »Ich mag das nicht«, sagte er schwer atmend. »Noch eine Aufzeichnung und ich sorge dafür, dass du deine Lizenz verlierst.«
    Der andere starrte ihn an. Wütend erst, dann unverhohlen spöttisch. »Wer sagt dir, dass wir es überhaupt zurückschaffen?«
    »Wozu brauchst du dann die Aufnahmen?« Reginald Bull ging weiter. Sie waren nur noch eine kleine Gruppe, hatten alle anderen aus den Augen verloren. Die Mehrzahl war hoffentlich von den Tambu in Sicherheit gebracht worden und verließ vielleicht gerade in diesem Augenblick den Ordensturm. Und Perry? Um den Freund machte Bull sich weniger Sorgen als um alle anderen. Wahrscheinlich würde Rhodan sogar noch vor ihm und seinen Schützlingen im Hangar und beim Mars-Liner sein. Über das, was dann geschehen musste, zerbrach Bully sich noch nicht den Kopf. Die Situation würde entscheiden.
    Sie hatten eine Zwischenetage erreicht. Das Stockwerk über ihnen stand in Flammen, jedenfalls so weit sie es vor ihrem Abstieg überblickt hatten. Die Kampfjäger der Nodronen feuerten ohne Unterbrechung.
    »Da vorne geht es nicht mehr weiter!« Fran Imith war im Laufschritt bis zur nächsten Abzweigung vorausgeeilt, nun kam sie zurück. Aus einer Platzwunde auf ihrer Stirn quoll ein ansehnlicher Blutfaden. Es schien sie nicht zu interessieren.
    Zweimal schon hatten sie umkehren müssen, weil Feuersbrünste oder Schuttberge den Weg versperrt hatten. Inzwischen fürchtete Reginald Bull, dass sie sich immer weiter vom Mars-Liner entfernten.
    »Das ist... Wahnsinn. Ich kann nicht mehr... ich sterbe.« Wo er gerade stand, ließ Quart Homphé sich zu Boden sinken.
    »Reiß dich zusammen, Fettwanst!«, herrschte Pratton Allgame ihn an. »Ohne dich wären wir längst am Ziel!«
    »Pratton«, stöhnte Bull, »mit solchen Vorwürfen machst du nichts besser.«
    »Ich sage

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