PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft
Rhodan antworten konnten.
»Bis dahin vertrete ich mir die Füße«, kündigte Allgame an.
»Zu gefährlich«, wehrte Rhodan ab. Der Hangar schien zwar noch halbwegs stabil zu sein, aber die steten Beben konnten nicht ohne Folgen bleiben. Mitunter schien ihr Zentrum schon sehr nahe zu sein. »Wir müssen starten, sobald der Turm... «
»Da draußen sind noch zwei von uns«, erinnerte Allgame. »Wir sollten wenigstens versuchen, sie zu finden.«
»Das ist wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen«, ließ sich Wilburn vernehmen. »Ich weiß nicht, ob es viel bringt, aber ich kann zwei Optiken entbehren.«
»Das klingt doch schon besser«, bemerkte Fran Imith. »Ich gehe ebenfalls.«
»Du weißt, was du tust?« Beinahe hatte es den Anschein, als wollte Bull die Frau zurückhalten, aber dann ließ er seine ausgestreckte Hand wieder sinken. »Falls das Gebäude einzustürzen beginnt, muss ich starten. Dann kann ich nicht mehr warten, bis alle an Bord sind. Eine andere Chance, den Nodronen zu entkommen, werden wir nicht erhalten. Eine Lawine aus Staub und Dreck wird sich nach allen Seiten ausbreiten und der Bus muss mittendrin sein. Andernfalls erwischen uns die Jäger.«
»Das meinst du nicht wirklich, Reginald.« Ungläubig blickte die Frau ihn an, eine ganze Weile länger als es nötig gewesen wäre, ihr Missfallen auszudrücken. »Wie groß, glaubst du, ist die Chance, das zu überstehen?«
»Höher als bei den Tambu-Gleitern.«
»Zwanzig Prozent?«, fragte Fran Imith.
»So ungefähr«, bestätigte Bully.
»Und ich dachte immer, Aktivatorträger würden ihr Leben ganz besonders zu schätzen wissen. Habe ich mich geirrt?«
Bulls Züge versteinerten erneut. »Die Frage kannst du dir selbst beantworten, sobald wir hier raus sind.«
»Unser Ausflug erübrigt sich!«, rief Pratton Allgame in dem Moment. »Da kommen zwei.«
Ronika und Khirm Smertens waren durch die Hölle gegangen. Das brauchten sie nicht zu sagen, das war ihnen anzusehen. Fran Imith fing die junge Frau gerade noch auf, als sie in der engen Schleusenkammer zusammenbrach. Khirm hätte wahrscheinlich nicht einmal mehr die Kraft aufgebracht, seine Frau vor dem Sturz nach außen zu bewahren.
Niemand fragte. Was wollten sie noch reden? Längst war alles gesagt, und ungeschehen machen konnten sie nichts. Selbst wenn sie die Zeit hätten zurückdrehen können.
Fran Imith versorgte die Neuankömmlinge. Pratton Allgame ging ihr dabei zur Hand. Einfach nur dasitzen und abwarten, das konnte er nicht.
Die Erschütterungen wurden heftiger. In Sekundenabständen durchliefen Bebenwellen den Boden. Urplötzlich ein dumpfes Dröhnen; etwas Schweres hatten den Mars-Liner getroffen und den Rumpf in Schwingungen versetzt.
Es geht los!, sagte Perry Rhodans Blick. Staub zog in trägen Schwaden durch den Hangar. Im Hintergrund loderten Flammen auf, erstarben aber ebenso schnell wieder. Die Erschütterungen hielten nicht nur an, sie wurden nun rasch stärker.
Bully schaute kurz über die Sitzreihen hinweg. Nein, so hatte er sich den Flug über die Marswüste nicht vorgestellt. »Ich bin in der Kanzel. Einer muss die Kiste gleich fliegen.«
»Reginald!«, rief Fran hinter ihm her.
Er wandte sich bei den vordersten Plätzen um. Wortlos. Mit ausdruckslosem Gesicht.
»Du schaffst es«, sagte die Frau. Und so leise, dass Bully es bestimmt nicht hören konnte, fügte sie hinzu: »Du musst es einfach schaffen.«
Es ging los. Das war der Augenblick, vor dem selbst Reginald Bull sich gefürchtet hatte. Weil er nicht wusste, was wirklich geschehen würde. Er war längst nicht so ruhig, wie er sich den Anschein gab. In seinem Innern rebellierte es. Nicht seinetwegen machte er sich Sorgen -weder er noch Perry Rhodan waren unersetzlich; ihr Tod würde ein herber Verlust für die Menschheit sein, aber die Terraner standen längst auf eigenen Beinen. Perrys Sohn Michael, Homer G. Adams, Tifflor und vielleicht sogar Saedelaere würden die nahtlose Fortsetzung ihrer Politik sicherstellen. Sie waren Menschen, die schon immer in kosmischen Bahnen dachten. Aber da war etwas, das Bully noch gar nicht in voller Konsequenz abzuschätzen vermochte, ein Gefühl, dem er sich lange Zeit hinweg entzogen hatte. Da war ein Mensch, zu dem er sich hingezogen fühlte. Er wollte nicht, dass Fran Imith starb. Auch wenn er bislang herzlich wenig über sie wusste - sie hatte etwas, das ihn neugierig machte. Vielleicht, dachte Bully, habe ich mein Leben noch gar nicht wirklich gelebt.
Er saß
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