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PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft

Titel: PR Odyssee 01 - Die Kolonisten der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel
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Echsenwesen schien ihn anzuschauen. »Selbstverständlich. Nenne deinen Wunsch.«
    »Rückprojektion der Bewegung Vaaligos um eine Milliarde Jahre.«
    Um Reginald Bulls Mundwinkel zuckte es. Fran Imith kniff die Brauen zusammen und schien etwas sagen zu wollen, brachte aber keinen Ton hervor. Quart Homphé reagierte nicht, er schaute sich schon die ganze Zeit über suchend nach den anderen Statuen um.
    Die Konstellationen veränderten sich. Es war eine schnelle rückläufige Drehbewegung, an deren Ende ein Bild stand, das jeder kannte.
    »Die Milchstraße!«, platzte Shim Caratech heraus. »Hier, der OrionArm und dort M 13 und Arkon.«
    Minuten später sahen sie das System der gelben Sonne Tazmai, eingeblendet aus dem Spiralarm, der in der Galaxis Vaaligo dem einstigen Orion-Arm entsprach. Tazmai schien in der Tat identisch mit Sol zu sein, und Balance B war der dritte Planet des Systems. Oder eigentlich der vierte - der Abstand zwischen Balance B und seinem sonnennäheren Nachbarn war ungewöhnlich groß.
    »Nein«, brachte Shim erschrocken hervor. »Das ist nicht wahr, oder?«
    »Ich fürchte, es stimmt, Shim«, sagte Perry Rhodan. Seine Stimme war belegt. »In dieser Lücke hat früher einmal die Erde ihre Bahn gezogen. Jetzt scheint Terra verschwunden.«
    »Vernichtet? Wurde die Erde zerstört?«
    »Wir wissen es nicht.«

Kapitel 18
    Sie kehrten erst nach Einbruch der Dunkelheit in ihre Unterkunft zurück. Das Wissen um das Verschwinden Terras bedrückte sie. So sehr sie sich sagten, dass diese Tatsache nach einer Milliarde Jahre irrelevant war, die Erde blieb ihre Heimat und ihre Gedanken hingen ihr nach.
    Trotz ihrer Müdigkeit konnte Fran Imith nicht schlafen. Unruhig wälzte sie sich von einer Seite auf die andere. Ihr Mehrzweckarmband, das sie am Nachmittag auf Ortszeit geeicht hatte, zeigte beinahe schon Mitternacht an, als sie auf gab. Eine Zeitlang schaute sie aus dem Fenster. Die Nacht über diesem Stadtteil war düster, erst in einiger Entfernung geisterten Scheinwerfer über den Himmel und hüllten die höchsten Bauten in eine flirrende Aura.
    Fran ließ die Nachrichtensender auf der Bildwand durchlaufen. Es gab wenig Interessantes, einzig einem Kurzbericht über den Tazmai-Sektor als größtem militärischem Aufmarschgebiet der Nodronen widmete sie ihre Aufmerksamkeit. Minuten später glaubte sie, mehrere rochenförmige Raumjäger in großer Höhe über der Stadt zu sehen. Die Jäger verschwanden in südliche Richtung.
    Ihre Unruhe blieb und wurde eher noch größer. Fran ertappte sich dabei, dass sie immer öfter aus dem Fenster schaute und den Himmel absuchte. Die Jäger gingen ihr nicht aus dem Sinn.
    Es war eine Stunde nach Mitternacht, als sie aus ihrem Cat-Suit die dünne Folie des Restlichtverstärkers hervorholte. Nanotechnik machte es möglich, dass die Folie in mehreren Schichten jedes noch so schwach einfallende Lichtquant verstärkte.
    Über Mantagir lauerten keine Jäger. Ihre Triebwerksemissionen hätten Fran wie ein Wetterleuchten erscheinen müssen.
    Ihr Blick schweifte tiefer, über dunkle Fassaden hinweg zur Straße hinunter. Nur wenige Passanten waren zu Fuß unterwegs. Zwei standen auf der anderen Straßenseite und unterhielten sich.
    Fran Imith schaute genauer hin. Schlagartig wurde ihr bewusst, dass ihre Unruhe gewichtige Gründe hatte. Antrainiertes Misstrauen hatte sie wach gehalten.
    Auf der gegenüberliegenden Seite standen zwei Nodronen. Und das keineswegs zufällig. Anhand eines holografischen Plans, dessen Helligkeit für den Restlichtverstärker wie ein Leuchtfeuer war, suchten sie nach etwas. Als sie Sekunden später genau zu ihr aufblickten, zuckte Fran heftig zusammen. Nicht einen Augenblick lang bezweifelte sie, dass die Nodronen die Terraner gesucht und endlich gefunden hatten.
    Über die Armbandfrequenz, auf engsten Radius justiert, rief sie nach Rhodan und Bull. Sie erhielt keine Antwort. So fest konnten beide gar nicht schlafen, dass sie den Ruf nicht registrierten. Die Zeit lief ihr davon.
    Ein flüchtiger Blick nach draußen. Die Nodronen waren noch da, aber sie hatten sich ein Stück weit entfernt. Ihr holografischer Plan war erloschen. Natürlich, sie brauchten ihn nicht mehr.
    Am Himmel noch keine Jäger. Aber sie würden kommen, davon war Fran überzeugt.
    Sie riss die Verbindungstür zum Nebenraum auf. Shim fuhr erschreckt hoch.
    »Raus aus dem Bett! Du hast zwei Minuten, alles mitzunehmen, was dir wichtig ist. Dann müssen wir hier verschwunden

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