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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Möglicherweise liege ich völlig daneben; doch habe ich den Eindruck, dass die Kommandanten der Sternenkreuzer immer erst Kontakt mit unserem - deinem - Schiff aufnehmen und deine Anweisungen abwarten. Womit sie, glaube ich, bei allem gebotenen Respekt deine Intentionen missverstehen.«
    Der letzte Satz war als goldene Brücke gedacht. Cokroide, das musste man ihm lassen, erkannte sie sofort, und er benutzte sie, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Ja, bin ich denn hier von lauter hirnlosen Mitläufern umgeben?«, donnerte er. »Seit wann produziert die Raumfahrtakademie von Nodro Befehlsempfänger ohne jegliche Eigeninitiative? An alle Einheiten, zur Klarstellung: Selbstverständlich sind die Are'Imgas der Sternenkreuzer angehalten, im Zweifelsfall die Formation aufzulösen und autark zu handeln. Wichtigstes Ziel ist es, den Frachter zu stoppen, ohne ihn völlig zu vernichten. Die Gefahr, eventuell den Anschluss zu verlieren, mag dabei in Kauf genommen werden.«
    Pelmid verzog keine Miene. Innerlich triumphierte sie. Cokroide hatte eine neue Direktive ausgegeben und doch sein und ihr Gesicht dabei gewahrt. Das sprach für ihn. Er war also, trotz seines hohen Ranges, sehr wohl fähig, Kritik anzunehmen und zu berücksichtigen - wenn sie in der richtigen Form vorgebracht wurde.
    Ein intelligenter Mann; ein attraktiver Mann.
    Sie fieberte dem Ende der Etappe entgegen.
    Nun war es für den Rebellen bedeutend schwieriger geworden. Er würde sich nicht mehr einem Pulk gegenübersehen, der um jeden Preis zusammenbleiben wollte, sondern dreizehn Gegnern, die unabhängig voneinander Jagd auf ihn machten.
     
    »Rücksturz!«
    Perry Rhodan, wie gehabt am Orterpult, bemerkte augenblicklich, dass die Verfolger ihre Taktik geändert hatten. Er rief Bully eine entsprechende Warnung zu. Offenbar hatte ihr Oberbefehlshaber den Nodronen die Zügel freigegeben. Ohne die geringste Verzögerung drangen die beiden am nächsten zum Frachter herausgekommenen Sternenkreuzer auf sie ein und eröffneten das Feuer.
    Es waren beeindruckende Schlachtschiffe, alles in allem mehr als einen Kilometer lang. An einen kugelförmigen Hauptkörper von 820 Metern Durchmesser schloss sich am Heck ein 140 Meter langer Konus mit einem Radius von sechzig Metern an. Darin befanden sich, wie sie inzwischen wussten, die Sublicht-Antriebsblöcke und die absprengbaren Vorratslager für Protonengas-Treibstoffkugeln.
    Exakt gegenüber, oben auf der Kugel, ragte ein raketenförmig geschwungener Bugkörper von 120 Metern hervor. Dieser enthielt Zentrale, Bordvarsonik, Observatorium und Mannschaftsquartiere. Parallel dazu erstreckten sich zwei ebenso lange antennenartige Ausleger. Mit dieser eigenartigen Konstruktion erzielten die Nodronen Funk- und Ortungsreichweiten, die ihnen gegenüber anderen Völkern einen klaren Vorteil verschafften.
    Quart Homphé, wieder »ferngesteuert« von Bully, schaffte es mit einem halsbrecherisch engen Haken, das Zentralgestirn des Sonnensystems zwischen sie und die beiden Sternenkreuzer zu bringen. Aber sofort war ein Dritter da und hängte sich an sie an. Bedenklich rasch schmolz der Abstand dahin.
    »Zeit für unseren letzten Trumpf«, sagte Perry Rhodan. »Pratton, kannst du mich hören?«
    »Laut und deutlich, Perry.«
    »Bist du bereit?«
    »Allzeit.«
    »Begrüße das. Auf mein Kommando, ja?«
    Schon griffen die ersten Strahlenfinger nach ihnen ...
    19
    ... da schleuste der Frachter Beiboote aus. Und dazu ein gutes Dutzend Gestalten in Raumanzügen. Sie trieben langsam auseinander, behielten jedoch ihr Bewegungsmoment bei und rasten daher zwischen ihnen und dem Zylinderraumer dahin.
    »Die ursprüngliche Besatzung!«, rief der Ortungsoffizier. »Der Are'Imga, ein gewisser Varrn Vardak, funkt uns an. Er bittet darum, keine
    Rücksicht auf ihn und seine Männer zu nehmen, obwohl er zu wissen glaubt, dass die Beiboote vermint sind.«
    »Also weiterfeuern?«, fragte Pelmid.
    »Nein! Dieser lächerliche Idiot!«, fluchte Axx Cokroide. »Er hatte Kontakt mit den Fremden und kann uns bestimmt wertvolle Hinweise liefern. Stattdessen will der Narr den Helden spielen! Fahrt verringern, wir nehmen ihn und die anderen an Bord. Den Frachter holen wir uns nach der nächsten Etappe umso sicherer.«
    Nicht ohne Bedauern nahm Pelmid die Finger von ihren Geschützkontrollen. So nahe war sie noch nie dran gewesen ...
    Freilich musste sie zugeben, dass Cokroides Entscheidung richtig war. Das Risiko, dass der Frachter Raumminen mitgeführt hatte,

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