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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Wertschätzung, dass er ihr reinen Wein einschenkte. Seltsam, trotz der Gefahr, in der sie schwebten, fühlte sie sich geborgen, wenn Bully in der Nähe war. Sie zog das Laken bis zum Hals, drehte sich ächzend auf die Seite.
    »Ich glaube, ich schlafe noch ein bisschen.«
    »So ist's brav.« Er lächelte, stand für einige Sekunden unschlüssig, dann drehte er sich um und ging zurück an die Kontrollen.
    Sie dämmerte weg. Erwachte von lauten, hektischen Rufen. Einige Stunden mussten vergangen sein; sie fühlte sich deutlich besser. Und sie musste aufs Klo. Aber dafür war jetzt wohl nicht der richtige Zeitpunkt.
    Sie setzte sich auf. Das gelang erstaunlich gut. Sie kniff die Augen zusammen. Den Darstellungen des Panoramaschirms und den akustischen Kommandos, die Bull abwechselnd mit Perry, der Bordvarsonik und - um aller Himmel willen! - Quart Homphé austauschte, entnahm sie, dass sie sich wieder im Normalraum aufhielten.
    Und gleich von sieben, acht, neun Sternenkreuzern auf einmal attackiert wurden.
    Fran war nicht religiös. In diesem Augenblick wünschte sie, sie wäre es. Sie hätte viel gegeben für eine göttliche Instanz, an die sie ein Stoßgebet hätte richten können.
    Ich bin erst neunundzwanzig. Viel zu jung, um zu sterben. Und - verdammt noch mal, es ist wahr: - frisch verliebt. Was macht es schon, dass er um neun und ein paar Tausend Jahre älter ist? Ich liebe Reginald Bull, und ich will eine gemeinsame Zukunft mit ihm haben!
    Dass sie sich das erstmals rückhaltlos eingestanden hatte, verlieh ihr neue Kräfte. Sie erhob sich, schüttelte ihr Schwindelgefühl ab, drapierte das Laken notdürftig um die Hüften und stakste wackelig, aber entschlossen zum Kommandostand.
    »Fran!«
    »Es geht mir gut, ich bin okay. Perry, wenn du die Navigation übernimmst, besetze ich die Ortung. Dann kann Bully das Schiff steuern. Nun macht schon!«
    Die beiden zauderten nur für den Bruchteil einer Sekunde.
     
    Es war, als ginge ein Ruck durch den Frachter.
    Plötzlich wurden seine Flugmanöver merklich runder, geradezu elegant, und um Vieles schlechter vorhersehbar. Mehrfach verlor Pelmid ihn im buchstäblich letzten Moment noch aus der Zielerfassung.
    Was immer der Pilot da drüben geschluckt hat, ich hätte bitte gern ebenfalls ein paar Ampullen davon!
    Egal; was es auch war, es würde ihm nichts helfen. Diesmal hatten sie ihn. Einige der anderen Kreuzer konnte er durch absolut verbotene Kunststückchen noch abschütteln. Doch in Pelmids Raumer hatte inzwischen Axx Cokroide persönlich die Schiffsführung übernommen, und der erwies sich dem gegnerischen Kommandanten als ebenbürtig.
    Ein fähiger Mann; ein attraktiver Mann.
    Cokroide bewies, dass er keineswegs aufgrund von Beziehungen oder Nepotismus zum Son'Trokete aufgestiegen war. Und dass er, seit die Zwillingsgötzen ihn vom Flottendienst in die Botschaft von Mantagir versetzt hatten, nicht im Mindesten eingerostet war. Er sah nicht jedes
    Manöver des fremden Raumfahrers voraus, aber zumindest jedes dritte. Und seine barsch gebellten, doch immer perfekt verständlichen Anweisungen brachten sie näher und näher an den vermaledeiten Lastenkahn heran. Es war eine Freude, mit Axx zu fliegen.
    Und für ihn zu töten.
    Vardak hatte berichtet, dass sich im Heck des Frachters, im Hangar neben den Triebwerken, einige besonders gefährliche Rebellen aufhielten; vor allem ein riesiger, schier unbesiegbarer, blaufelliger Kämpfer. Nun, der war in wenigen Augenblicken Geschichte. Pelmid würde ihn wegpusten, zusammen mit dem gesamten Hinterteil.
    Die Kuppe ihres rechten Mittelfingers streichelte den entsicherten Feuerknopf.
    Und drückte ihn.
     
    Dann gingen die Lichter aus.
    Ein Schlag wie von einem gigantischen Hammer traf die Schiffszelle. Für einen Moment waren die Andruck-Neutralisatoren überfordert. Quart Homphé wurde quer durch die Zentrale geschleudert. Kurz glaubte er, von dem ungeheuren Gewicht, das auf seinem Brustkorb lastete, am Boden zerquetscht zu werden. Dann setzte die Antischwerkraft wieder ein.
    Im rötlichen Schein der Notbeleuchtung sah er, dass Perry Rhodan ebenfalls gestürzt war. Bull und die barbusige Agentin aber hatten es, an ihre Pulte geklammert, irgendwie geschafft, stehenzubleiben.
    »Festhalten!«, schrie Fran Imith. »Da kommt schon die nächste Welle!«
    Wieder erzitterte der Raumer, diesmal nicht ganz so arg. Dennoch purzelte Quart wieder einige Meter weit. Morgen würde sein Körper von Blutergüssen übersät sein.
    Wenn es

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