PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg
die einem Sternenkreuzer gefährlich werden konnten, war sehr gering, aber vorhanden. Schließlich handelte es sich um einen Militärtransporter. Wie auch immer, auf eine Etappe mehr oder weniger kam es nun, bereits etliche Flugtage von Balance B entfernt, auch nicht mehr an. Außerdem war es immer unangenehm, auf die eigenen Leute zu schießen, selbst wenn dies in höherem Interesse geschah.
Axx bastelt eifrig an seiner eigenen Legende, wurde ihr plötzlich bewusst. Diese Episode wird rasch die Runde machen. An allen Herdfeuern wird man sich erzählen, dass Axx Cokroide, der Botschafter der Zwillingsgötzen, der Son'Trokete und Clansführer, vierzehn einfache Frachtschiffer verschont und sogar aus Raumnot gerettet hat.
Und sei es nur, um sie hinterher der gerechten Strafe für ihr Versagen zuzuführen ...
So rasch wie möglich schleusten sie die Männer ein. Dann entfernten sie sich von den Beibooten, bis ausreichender Sicherheitsabstand gegeben war, und Pelmid vernichtete diese mit einer einzigen, wohlgezielten Salve. Sie vergingen ohne jegliche ungewöhnliche Nebenerscheinungen. Nichts deutete darauf hin, dass sich tatsächlich größere Mengen Explosivstoff in ihnen befunden hatten. Es sah vielmehr ganz so aus, als wäre Vardak einem Bluff aufgesessen. Nun, das würde Cokroide ihm gegenüber nicht gerade milder stimmen.
Währenddessen jagten drei andere Sternenkreuzer den Frachter. Aber dieser entkam ein weiteres Mal.
»Puh.«
»Das kannst du laut sagen, Dicker.«
Fran erkannte die Stimmen. Bully und Rhodan lebten also noch. Und sie selbst ebenfalls, auch wenn sie sich entsetzlich schwach fühlte.
Sie versuchte sich aufzurichten. Böser Fehler. Stöhnend sank sie wieder zurück auf die Liege. Die Zentrale tanzte vor ihren Augen. Verschwommen nahm sie wahr, dass Reginald Bull zu ihr geeilt kam.
»Na, na! Immer langsam mit den jungen Pferden«, sagte er. »Guten Morgen! Schönheitsschläfchen beendet?«
Zuerst brachte sie nur ein Krächzen heraus. Ihr Hals war trocken und schmerzte. »Durst .«
Bully reichte ihr ein Trinkgefäß. Sie nahm einige wenige kleine Schlucke, jeder einzelne brannte wie die Hölle. »Was ist ... Wie lange habe ich geschlafen?«
»Oooch, etwas über drei Tage.«
»Drei ...?« Sie schloss die Augen. Nach einigen langen, tiefen Atemzügen öffnete sie sie erneut. Sie blickte an sich hinab. Ihre Blöße wurde von einem groben Laken bedeckt. In ihrem linken Unterarm steckte eine Kanüle.
»Wir haben dir intravenös Flüssigkeit zugeführt.« Bulls Gesicht lief rot an, während er den Tropf entfernte. »Und Shimmi hat dich gereinigt, wenn es ... äh ... notwendig war.« Er räusperte sich. »Ich konnte leider in der Bordapotheke keinen für ... äh ... Frauen geeigneten Katheder ...«
»So genau will ich's gar nicht wissen. Danke, Reginald.«
Sie versuchte ein Lächeln. Dass er, der Dreitausendjährige, der mehr erlebt und gesehen hatte als fast jeder andere, peinlich berührt herumdruckste, erwärmte sie stärker denn je für ihn.
»Wann kann ich aufstehen?«, fragte sie rau, um das Thema zu wechseln.
»In ein, zwei Tagen bist du wieder auf dem Damm, schätze ich. Bis dahin sollten die Nachwirkungen der Gehirnerschütterung abgeklungen sein.«
Er berichtete ihr, was geschehen war, seit sie der nodronische Kapitän bewusstlos geschlagen hatte. »Mit dem Kerl ließ sich leider nicht die geringste Einigung erzielen. Sowas von stur! Wollte sich unserem Befehl
ausschließlich unter der Bedingung unterstellen, dass er zuvor von einem von uns im Duell besiegt wurde. Verrücktes Volk. Darauf haben wir uns natürlich nicht eingelassen. Zumal ja unsere beste Kämpferin nicht einsatzfähig war .«
»Danke für die Blumen, aber die stehen mir nicht zu.« Sie schüttelte den Kopf, was sie sofort bereute. »Aua. - Tolle Kämpferin, die sich so leicht ausschalten lässt.«
»He, ich will keine Selbstvorwürfe hören! Das ist schlecht für den Heilungsprozess.«
Da die Nodronen und ihr Kapitän renitent geblieben waren, hatten sie sich ihrer beim letzten Orientierungsaufenthalt im Normalraum entledigt. So hatten sie wenigstens einige dringend benötigte Sekunden gewonnen.
»Mit diesem Kunstgriff sind wir noch einmal davongekommen. Doch jetzt haben wir, fürchte ich, unser Pulver verschossen. Ich möchte dich eigentlich nicht beunruhigen, aber es sieht nicht sehr gut aus. Früher oder später wird uns das Glück untreu, und dann kriegen sie uns.«
Fran Imith nahm es als Zeichen der
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