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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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schließlich hinzugezogen worden, weil manche den Meisterdieb im Verdacht gehabt hatten, über parapsychische Fähigkeiten zu verfügen.
    Das Phantom wurde schließlich doch gefasst und in eine Resozialisierungsanstalt verbracht. Das war vor ... vier Jahren, genau.
    Mhm.
    Bei guter Führung konnte das hinkommen. Und dass Pratton mit seiner Eloquenz, seinen perfekten Manieren und seinem unwider-stehlichen Charme nach der Mindestzeit wieder freigekommen war, daran zweifelte Fran nicht im Geringsten.
    Auch der Schutzpatron wirkte beeindruckt. Lange Zeit hatte er sein Gegenüber schweigend gemustert. Nun krächzte er: »Mich deucht, deine Begleiter sind ebenfalls überrascht. Sogar Sneber Grax hat es die Rede verschlagen.«
    »Sie wussten nichts davon. - Ich bitte um Vergebung, Freunde«, sagte Pratton, an die anderen gewandt. »Ich werde später alles aufklären.«
    »Jedenfalls hast du nun deinen Dieb, Schutzpatron«, führte Perry ohne Umschweife wieder zum Thema zurück.
    »In der Tat. Und er hat unserer Zunft alle Ehre gemacht. Hast du mich und meine Leute bestohlen aus Habgier, aus Lust oder in weiser Voraussicht, Pratton Allgame?«
    »Sagen wir ... für alle Fälle. Ich hatte so eine Ahnung, dass Beweise erforderlich sein könnten, falls ich mich zu erkennen geben sollte. Also habe ich auf gut Glück an mich gebracht, was sich im Vorbeigehen unauffällig erledigen ließ. Hätte sich diese Maßnahme als unnötig herausgestellt, hätte ich auf dem Rückweg alles wieder retourniert. Habgier war keine dabei. Ich gestehe jedoch, dass es mir nicht wenig Spaß bereitet hat.«
    Er bewegte seine Finger in einem raschen, komplizierten Muster. Eine Glaskugel erschien wie aus dem Nichts, tanzte über die Fingerspitzen, verschwand, um sogleich in der anderen Hand wieder aufzutauchen. Shimmi klatschte Beifall, verstummte aber abrupt, nachdem ihr Fran einen strafenden Blick zugeworfen hatte.
    »Es ist Brauch«, sagte der uralte Archäopterix, »dem Schutzpatron der Diebe ein Geschenk zu überreichen, so man ihn um eine Gefälligkeit bittet. Der Wert spielt keine Rolle, doch sollte es originell sein. Und gestohlen, versteht sich.«
    »Diiies war meinen Klienten nicht bekannt«, fiepte Sneber Grax. »Ich ersuche um Nachsichtigkeit. Wir werden alsbald .«
    »Pardon, mein Freund«, unterbrach Pratton den Linksbeistand. »Ohne mir darauf etwas einzubilden - auch an dergleichen habe ich gedacht.« Abermals griff er in sein Cape. »Dies ist ein einfaches Messgerät, praktisch wertlos, doch sehr alt. Es stammt aus ferner Vergangenheit und stellt in gewisser Weise eine Reliquie dar.«
    Bullys Hand war reflexartig zum Werkzeuggürtel gefahren, den er um die Hüfte trug. Pratton warf ihm einen entschuldigenden Blick zu, während er das Mars-Thermometer dem Schutzpatron hinhielt. Der ergriff es und sagte trocken: »Danke.«
    Damit war das Vorgeplänkel abgeschlossen, dem Zeremoniell genüge getan. Auf ein Zeichen des Flugsauriers schwebte der Korb mit Schikago von der Decke hernieder. Überglücklich nahm Shimmi ihn in Empfang. Den schmachtenden Augenaufschlag, mit dem sie Pratton bedachte, hatte sie bislang ausschließlich für Perry reserviert.
    Dann kamen sie zum Geschäftlichen.
     
    Endlich!
    Mehr als acht Zeiteinheiten waren vergangen, als die frohe Botschaft bei Ter-Gün-Madian eintraf. Unverzüglich sandte er einen gerafften Funkimpuls an seinen Auftraggeber. Vor Nervosität rauchte er Kette, bis er Antwort erhielt, obwohl sein Rachen und seine Luftröhre bereits von den unzähligen Glimmstängeln brannten.
    DU HAST SIE WIEDERGEFUNDEN?
    »Ja.« Er räusperte sich, bekam einen Hustenanfall, spuckte Blut.
    Egal. »Kein Zweifel möglich«, versicherte er dem Unsichtbaren, nachdem er sich wieder gefangen hatte. »Einer der geheimsten, exklusivsten Schwarzmarkt-Ringe bietet den Frachter zum Kauf an. In einem hochgradig verschlüsselten vaarsonischen Briefkasten, aber ich konnte meine Kontakte spielen lassen.«
    Und seine Calculs. Einen Spitzel in das auf vielen Monden aktive, fein gesponnene Netzwerk des legendären Schutzpatrons der Diebe einzuschleusen, hatte Unsummen an Bestechungsgeld verschlungen.
    »Wenn die Aktion erfolgreich abläuft ... Wenn du die Fremden fängst, und sich bewahrheitet, dass ihr Anführer Der Eine ist ... Darf ich meine Ler-Loy dann sehen? Nimmst du mich mit zu ihr?«
    VIELLEICHT.
    Nur dies eine, nichts sagende Wort. Und doch zersprang ihm fast das Herz im Leibe. Er schlängelte unkontrolliert, wühlte das

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