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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Dieb.«
    »Den Frachter«, warf Perry Rhodan ein, »haben wir, wenn man so will, gestohlen.«
    Ruckartig fuhr der Schädel des Flugsauriers herum. Seine Augen funkelten. »Nein. Wähle deine Worte mit Bedacht, Fremder, sofern du nicht für einen Dummkopf und Schwätzer gehalten werden willst. Ihr habt dieses Schiff seiner ursprünglichen Besatzung mit Gewalt abgenommen, es also geraubt. Das macht einen erheblichen Unterschied.«
    »Na komm«, sagte Bully. »Wir sind nicht hier, um über gespaltene Haarspitzen zu debattieren.«
    Der Schutzpatron stieß einen hohen Pfiff aus. »Dreistigkeit, wo sich Respekt geziemt! Dreistigkeit! Das mir?«
    »Gemach, gemaaach, Erhabener!«, rief Sneber hastig. »Wir wollen nicht jedes Wort von denen auf die Goldwaage legen, oder? Sie sind ganzelich neu hier, kennen sich nicht aus, haben keine farblose Ahnung ...«
    »Schweig, Yuchte!«
    Shimmi biss sich auf die Unterlippe. Das Gespräch stand auf des Messers Schneide, das fühlte sie trotz ihrer jugendlichen Unerfahrenheit. Schikagos und vielleicht ihrer aller Schicksal hing an einem seidenen Faden.
    »Räuber«, fauchte das greise, saurierhafte Wesen erbost. Knisternd und raschelnd breitete es seine Schwingen aus. »Räuber bringst du vor mein Angesicht, Sneber Grax, freche Räuber, doch keine Diebe. Es herrschen klare Regeln unter den Baronien dieser Werkwerft, das weißt du wohl. Wer seinen Prinzipien untreu wird, zeigt Schwäche; wer schwach ist, fällt Stärkeren zur Beute. Echse frisst Echse in Wrischaila. Manch einer meiner Nachbarn spielt seit langem mit dem Gedanken, dieses mein Reich in seines einzugliedern. Alt ist er und müde, tuscheln sie, jener, der sich Schutzpatron der Diebe nennt. Die Fäden entgleiten ihm, nicht mehr vermag er die Zügel in seiner Hand zu halten streng wie ehedem. Lasst uns ihm zu Hilfe eilen, ihm die Verantwortung freundlich abnehmen. So, wird mir zugetragen, reden sie. Und da verlangst du, ich soll einfach darüber hinwegsehen, dass vor mir allerhand Gesindel steht, jedoch kein einziger Dieb?«
    Die sechs Terraner blickten einander verstohlen an, während sie diese Tirade über sich ergehen ließen. Quart Homphé drückte sich ängstlich zwischen zwei Skulpturen. Fran Imith runzelte die Stirn. Reginald Bull zuckte mit den Achseln. Perry Rhodan rieb die apart weißlich verfärbte Narbe auf seiner Nase.
    Und Pratton Allgame trat vor, nachdem der Schutzpatron geendet hatte.
    »Ich«, sagte er mit klarer Stimme, eine Verbeugung andeutend, »bin ein Dieb.«
    »Noch einer spricht«, stellte der Schutzpatron fest. »Noch mehr dreiste Lügen, noch weniger Respekt. Ich rufe jetzt die Wachen.«
    »Warte.« Pratton Allgame hielt dem stechenden Blick des Flugsauriers stand, ohne zu blinzeln. »Ich bin ein Dieb, und kein schlechter. Ich kann es beweisen.«
    Er holte der Reihe nach mehrere Gegenstände unter seinem Cape hervor und erklärte dabei: »Das ist der Kodegeber für eine der Raumyachten auf dem Landefeld. Er steckte in der Halterung, und die Stelle liegt im toten Winkel deiner Überwachungskameras, da konnte ich nicht widerstehen. - Die kleine Gipsfigur hier stammt aus dem Vorgarten eines der Bungalows im Dorf. - Vom Kaminsims in der Eingangshalle deiner Burg habe ich diese hübsche Kristallvase genommen; der Bewegungsmelder und die Lichtschranke lassen sich sehr leicht überlisten, die solltest du vielleicht einmal bei Gelegenheit nachjustieren.
    - Der Talisman und die Halskette schließlich gehören den beiden Wächtern an der linken Seite der Eingangstür. - Nun, bist du mein Schutzpatron oder nicht?«
    Fran Imith schloss ganz langsam den Mund, der ihr vor Staunen offen geblieben war. Sie glaubte zu träumen. Pratton Allgame, der Weinbauer und Lebemann - ein Dieb?
    Ein Bild stand plötzlich vor ihrem geistigen Auge, das Porträt eines der meistgesuchten Kriminellen der letzten Jahrzehnte. Die feinen Härchen auf ihrem Handrücken richteten sich auf.
    Das Phantom von Terrania!, durchzuckte sie die Erkenntnis. Wenn sie sich den Schnurr- und Kinnbart im Fahndungsholo wegdachte, eine andere Haartracht und -farbe vorstellte, dazu braune Augen statt der strahlend blauen ... Klar, dann bekam sie Allgame, wie er leibte und lebte.
    Pratton, der angebliche Önologe, war niemand anders als der geschickteste Einbrecher der Erde. Eben jenes Phantom von Terrania, das die Reichen und Schönen der Welthauptstadt zwölf Jahre lang in Atem gehalten hatte, und die Ordnungshüter erst recht. Sogar der TLD war

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