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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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Tochter.
     
    »Ein hübsches Mädchen. Und so gut erzogen. Mein Auge ruht mit Wohlgefallen auf ihr. Ich nehme an, sie wird in den Sitten und Gebräuchen der Alten Clans unterwiesen?«
    »Ja, Son'Trokete. Selbstverständlich. Wie alle meine Kinder. Wir ... äh ... halten die Tradition hoch.«
    Varrn Vardak zwirbelte seinen Schnurrbart und grinste in sich hinein. Er weidete sich an dem Schauspiel, bei dem eindeutig Mokoefa die lächerliche Figur abgab. Der so genannte Attaché verstand genau, was ihm Axx Cokroide zwischen den Zeilen mitteilen wollte.
    Wenn du nicht spurst, mache ich von meinem Recht als Clansoherhaupt Gebrauch und hole mir deine jüngste Tochter in mein Bett.
    Die Kleine, die mit gesenktem Kopf am Weibertisch saß, war noch nicht lang in der Pubertät. Sie tat, als merke sie nicht, dass die Männer über sie sprachen. Ihre Arme hielt sie über den kaum entwickelten Brüsten verschränkt.
    Knusprig, dachte Varrn. Wenn auch ein wenig gar jung.
    Für ihre Familie stellte es gewissermaßen eine Ehre dar, wenn sich Cokroide ihrer annahm. Ob es ihr selbst gefallen würde, stand freilich auf einem anderen Blatt. Aber wer fragte danach?
    Mokoefas Stimme zitterte. »Wir sind bemüht, dich in jeder Hinsicht zufriedenzustellen, Son'Trokete. Immerhin konnten wir den Frachter, den du suchst, ausfindig machen. Er befindet sich auf der elften Werkwerft. Doch scheint er von seiner Besatzung verlassen worden zu sein.«
    Varrn Vardak spürte, wie ihm das Blut in den Kopf schoss. Sein Schiff!
    »Immerhin«, sagte Axx Cokroide kalt. »Ein Teilerfolg. Das wurde auch Zeit, Mokoefa. Obzwar mir die Insassen bedeutend wichtiger sind, wie ich, glaube ich, bereits mehrfach betont habe. Ist das klar? Hast du mich verstanden? Oder geht das nicht in deinen dicken, geschorenen Schädel hinein?«
    »Wir arbeiten daran. Bi-bitte hab noch ein wenig Geduld, Botschafter Cokroide. Das Werftwerk von Wrischaila ist riesig, kaum zu überblicken.«
    »Jaja. Wirklich, ein hübsches Mädchen. Findest du nicht auch, Are'Nos Sulcatob?«
    Die Feuerleitoffizierin, die als einzige Frau am Männertisch Platz genommen hatte, bejahte kurz angebunden. Sie wirkte blasser als sonst. Von ihrer üblichen Aufmüpfigkeit war wenig zu bemerken. Nun, vielleicht hatte sie die Regel, oder ein anderes Weiberleiden. Oder Cokroide hatte der Wichtigtuerin endlich gezeigt, wer hier der Herr war.
    »Wie auch immer. Wir brechen unverzüglich auf, um uns den Frachter genauer anzusehen. Bis wir zurück sind, weiß Mokoefa sicherlich bereits, wohin das Kaperkommando ausgeflogen ist, nicht wahr?«
    »Ge-gewiss, Son'Trokete.«
    Mit einem feinen Lächeln auf den Lippen erhob sich Axx Cokroide und verließ den Tisch. Als er bei der jüngsten Tochter des Attachés vorbeikam, beugte er sich hinab, strich ihr über den Kopf und kniff sie spielerisch in die Wange.
    »Ein richtiger Engel«, sagte er. »Ein richtiger Engel.«
    Seine Flügel schimmerten silbern. Der langgezogene, von einer schwarzen, mumifiziert wirkenden Lederhaut umspannte Schädel erinnerte an den eines Flugsauriers. Wenn er sprach, wurden zwei Reihen nadelspitzer, gelblicher Zähne sichtbar.
    »Sneber Grax«, sagte der Schutzpatron der Diebe mit brüchiger, doch durchdringender Fistelstimme. »Ich grüße dich und hoffe, du besitzt einen guten Grund, meine Kreise zu stören. Oder willst du endgültig auch den letzten Gönner, den du in Wrischaila hast, aufbringen gegen dich?«
    »Keiiineswegs, o Erhabener, keiiineswegs!«
    »Wir werden sehen. Wer sind deine Begleiter? Was führt sie zu mir?«
    Während der Yuchte sie vorstellte und ihr Anliegen unterbreitete, hielt sich Shimmi Caratech nur mit allergrößter Selbstbeherrschung im Zaum. Am liebsten wäre sie vorgestürmt und hätte dem alten Flatterich die Meinung gegeigt. Was er sich einbildete, fremder Leute Katzen zu klauen, und so weiter. Doch sie hatte Perry Rhodan versprochen, sich einzubremsen, und das tat sie auch. Wenngleich sie innerlich vor Wut kochte.
    »Ein Schiff verkaufen, ein anderes erwerben. Hm.« Der Schutzpatron verlagerte sein Gewicht auf der Stange. Dabei ertönten knisternde und raschelnde Geräusche, die Shimmi eine Gänsehaut verursachten.
    »Keine besonders schwierige Übung. Jedoch, selbst eine großzügige Provision vorausgesetzt - warum sollte ich das tun? Der Schutzpatron hilft, wie auf allen Werkwerften bekannt, ausschließlich Dieben. Du hingegen, Sneber Grax, bist ein Betrüger, ein Blender und Bauernfänger. Aber kein

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