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PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg

Titel: PR Odyssee 02 - Der geheime Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leo Lukas
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nun sollte er sie abschneiden!
    Garantiert hätte es ein falscher Vollbart, wie ihn sich Mozz und Wlenko umhängten, ebenso gut getan. Aber Axx Cokroide liebte es, seine Untergebenen auf perfide Weise zu schikanieren, sie zu demütigen; gerade dann, wenn sie es am wenigsten erwarteten. Genau so hatte er es mit Mokoefa gemacht, und nicht zuletzt mit Pelmid selbst.
    Wie ein geprügelter Hund schlurfte Varrn Vardak in die Hygienezelle. Als er zurückkehrte, seiner Manneszierde beraubt, hatte Axx Cokroide das Beiboot bereits aufgesetzt.
    Pelmid Sulcatob ergriff den Koffer, der das zerlegte Scharfschützengewehr enthielt.
    Noch vor dem Son'Trokete trat sie durch die Ausstiegsluke.
     
    Es schneite. Dicke Flocken fielen aus dem düsteren, von dunkelgrauen Wolken verhangenen Himmel auf das Areal des riesigen Weltraumbahnhofs, sanken zu Boden und wurden von den Turbulenzen, die die startenden und landenden Schiffe verursachten, wieder aufgewirbelt. So dicht war das Schneegestöber manchmal, dass Quart Homphé nur wenige Meter weit sehen konnte, egal ob mit oder ohne Brille.
    Da erschafft man mit viel Mühe und technischem Aufwand eine künstliche Atmosphäre, dachte er verdrießlich, während er hinter den anderen hertrottete, um dann darin ein derartiges Sauwetter zu veranstalten. Die spinnen hier, alle miteinander.
    Laut Icor, dem Wächter mit dem Kaiman-Gebiss, den der Schutzpatron der Diebe zu ihrer Unterstützung abgestellt hatte, lag die permanente Kälte in den geringeren Frischhalte-Kosten für leicht verderbliche Güter begründet. Quart hielt das für Quatsch. Wahrscheinlich sollte das miese Wetter nur die Händler dazu bringen, sich auf den teuren ScheibenHabitaten anzusiedeln, wo für deutlich angenehmeres Klima gesorgt wurde.
    Er verabscheute es zutiefst, wie hier alle nur darauf aus waren, anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ach, er verabscheute das ganze Werftwerk, diese ganze Galaxis, diese ganze blöde Zukunft, in der die Kunst einen so geringen Stellenwert einnahm. Der Schutzpatron umgab sich zwar mit einer Fülle von Objekten. Doch seine Sammlung verdiente diese Bezeichnung in keinster Weise. Ein wahllos angehäufter Hort, eine ohne jeglichen Geschmack oder Respekt vor den jeweiligen Künstlern aufgeschüttete Halde war das; in Quarts Augen ein ekelerregender Ramschladen, mehr nicht.
    Er hätte nie gedacht, dass er sich jemals so sehr nach Terrania zurücksehnen würde, trotz der Dummheit des Publikums, die nur noch von der Ignoranz der Kulturkritiker übertroffen wurde. Dennoch: Jahre seines Lebens hätte er dafür gegeben, jetzt in einem Cafe am Atlan Boulevard sitzen zu können. Bei schlechter Luft, schlechter Beleuchtung, schlechten Bildern an den Wänden, schlechter Musik, schlechtem Essen sowie schlecht eingeschenkten Getränken die schlechthin haarsträubenden Theorien schlecht gekleideter - und auch nicht besonders gut riechender - Möchtegern-Maestros über sich ergehen zu lassen, erschien ihm nachgerade wie das Paradies.
    Hier hingegen kamen sie an Kaschemmen vorbei, in denen nicht einmal ein seit Tagen hungernder Ertruser etwas angerührt hätte. Manche der Verköstigungsbetriebe bestanden im Wesentlichen aus einer Rampe, über die eine Art Gabelstapler schwebte, welcher seiner Kundschaft undefinierbare Getränke und ebensolche Speisen auf rohen Paletten hinknallte. Die aus verschiedensten Echsenvölkern und wenigen Insektoiden rekrutierten Stauer und sonstigen Raumhafenarbeiter störten sich offensichtlich nicht daran. Sie schlürften die Flüssigkeiten aus flachen Schüsseln und fraßen die Festnahrung mit bloßen Händen. Wenn sie das Zeug nicht überhaupt mit langen, klebrigen Zungen in ihr Maul beförderten.
    Was hatte er, Quartodezimus Filidor Edlervon Homphé, bloß hier verloren - außer inzwischen die Orientierung?
    Nach einer langen Zeit des Frierens und Dahinstapfens erreichten sie ein Gelände, verlassener und trostloser als alles, was Quart je gesehen hatte. Sogar der Bergbau-Asteroid Laeioubm hatte im Vergleich dazu vor Leben pulsiert.
    »Diiiese Sektoren sind für deeerlei Geschäftsanbahnungen sehr beliebt«, quiekte Sneber Grax, zwanghaft fröhlich wie immer. »Es ist nicht mehr weit, wir sind gleiiich da, meine Freunde.«
    Jaja. Stapf, stapf, frier.
    »Ein idealer Ort, den unser Schutzpatron euch besorgt hat«, prahlte Icor wenig später. Sie hatten in einem Durchgang zwischen zwei Gebäuden angehalten und blickten auf eine große Freifläche hinaus. Wegen des heftigen

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