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PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium

Titel: PR Odyssee 05 - Das strahlende Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Borsch
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antworten, gab Arem den übrigen Vorreitern ein Zeichen. Lautlos schwebten die Gesandten zu ihrem Schiff empor. Augenblicke später hob sich der Schatten, der über dem Lager der Mongaal gelastet hatte, nicht aber der, der über den Herzen der Clansleute hing.
    Schweigend sah die Menge zu, wie sich die Vorreiterin abwandte, um sich in ihr Zelt zurückzuziehen.
    Argha-cha wusste nicht, was sie antrieb - die Sorge um ihre Großmutter? Die um den Clan? Oder war es das Lied des Götzenschwurs in ihrem Kopf? Sie hastete zu Etor-tai und fasste sie am Arm.
    »Großmutter, warte!« sagte sie.
    »Was ist?«
    Aus der Nähe sah Argha-cha, dass Schweißperlen auf der Stirn der Vorreiterin glänzten.
    »Bitte, sag mir, was wirst du tun? Wirst du gehen?«
    »Nein.«
    »Was? Aber das kannst du nicht. du. du.«
    »Ich gehe nicht. Wir gehen, Argha. Ich und du.«
    Etor-tai befreite ihren Arm aus dem Griff ihrer Enkelin und verschwand im Zelt.
     

Kapitel 10
    Eines musste Reginald Bull den Nodronen lassen, egal, ob sie zu den Rebellen oder den Empire-Treuen zählten: Was sie taten, taten sie gründlich.
    Wenn die Nodronen dich hassten, hetzten sie dich wie ein Stück Wild, gaben sie keine Ruhe, bis sie dich erwischten. Und hatten sie dich erst, kannte ihre Fantasie keine Grenzen, wenn es darum ging, dir ein unsanftes Ende zu bereiten. Ersteres konnte Bull aus erster Hand bestätigen, Letzteres ging aus den Geschichten von Rache und Vergeltung hervor, mit denen sich die Nodronen zu brüsten pflegten. Selbst wenn man das meiste davon als Prahlerei abtat, blieb ein substanzieller, beunruhigender Rest an Grausamkeit.
    Wenn die Nodronen dich liebten, taten sie es mit grenzenloser Hingabe. Sie verehrten dich, folgten dir in blindem Gehorsam. Überall hin, selbst in die Hölle und zurück - was ziemlich akkurat Bulls Vorhaben beschrieb.
    Perry war bereits dort, auf Nodro. Und Fran. Ja, Fran, nach der er sich in jeder wachen Minute verzehrte, und im Schlaf sowieso. Und die übrigen Angehörigen ihres kleinen Haufens von Verschollenen: Shimmi Caratech, das Mädchen, dem immer noch genug Mut oder Naivität geblieben war, sich um ihre Frisur und ihre Katze zu sorgen. Der elegante Pratton Allgame, der seine alles andere als ehrenvolle Vergangenheit hinter der Maske des eleganten Lebemanns verbarg, und Quart Homphé, der größte Jammerlappen, der Bull in beinahe dreitausend Jahren über den Weg gelaufen war.
    Sein Freund Perry und vier verlorene Seelen, mehr war ihm nicht geblieben, was ihn mit der eine Milliarde Jahre entfernten Heimat verband. Er hatte sie lieben gelernt. Nicht ohne Schwierigkeiten - er dachte an Fran
    Imith und das kräftezehrende Auf und Ab ihrer Beziehung und verdrehte unwillkürlich die Augen -, aber es war ihm gelungen. Selbst den Dickwanst Homphé wollte Bull nicht mehr missen. Irgendwo, glaubte er zu spüren, versteckte sich in seinem voluminösen Rumpf ein Mann, der es wert war, geachtet zu werden. Platz genug war ja.
    »Alles ist bereit für den Aufbruch.« Der nodronische Adjutant sah zu Bull auf, erwartete seine Befehle.
    Was die Nodronen tun, tun sie gründlich.
    Errek Mookmher, der Anführer der Rebellen, der in diesem Augenblick auf Nodro mit Perry Rhodan das Attentat auf die Zwillingsgötzen vorantrieb, hatte Bull befördert.
    Von einem Nichts war Reginald Bull innerhalb der wenigen Sekunden, die Errek Mookmher benötigt hatte, die Worte auszusprechen, zum Anführer der Rebellen katapultiert worden, zum Stellvertreter des ClanOberhaupts.
    Und die Rebellen? Sie gehorchten ihm mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte man ihnen ihr ganzes Leben lang eingedrillt, ausschließlich Reginald Bulls Befehlen zu folgen.
    Bull war froh darum. Einerseits. Andererseits. wenn er sich vorstellte, in der Milchstraße würden in der Stunde der Not Fremde auftauchen, von denen man nicht das Geringste wusste, und behaupten, sie kämen eine Milliarde Jahre aus der Vergangenheit - er würde einen Teufel tun und ihnen irgendwelche Verantwortung in die Hand geben. Die Nodronen hatten aber ihr Schicksal in die Hände Bulls und Rhodans gelegt. Dazu gehörte, glaubte Bull, auch wenn er es nie laut ausgesprochen hätte, ein gerüttelt Maß Verrücktheit.
    Und wie gesagt, was die Nodronen taten, taten sie gründlich.
    Sie hatten Bull auf ein Podest erhoben. Buchstäblich. Bull thronte auf einer erhöhten Sesselkonstruktion, den Kopf knapp unterhalb der Decke. Nichts, was in der mehrere Stockwerke hohen Zentrale des alten Nodronenraumers

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