PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton

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Sein Gesicht war ein einziges Fragezeichen, sein Blick eine einzige Bitte um Aufklärung: Ist sie es oder nicht?
    Lishgeth on Paz räusperte sich. »Habe ich euch jetzt genug Zeit zugestanden, das Wiedersehen mit eurer vermeintlichen Heimatwelt zu verkraften?«
    »Ja, das hast du. Und ich sehe es ein, wir müssen uns um dringliche Angelegenheiten kümmern. Uns bleibt keine andere Wahl, wir müssen ein Kommandounternehmen ausrüsten und durch die Reihen der achtzigtausend Wachschiffe bringen.« Rhodan seufzte leise. »Und dann auf dem Schaltplaneten tätig werden.«
    »Tätig werden. Du drückst das sehr neutral aus, Rhodan. Was
    genau schwebt dir vor?«
    Der Terraner sah den Tambu fragend an und runzelte die Stirn.
    »Ich schlage vor, auf Balance A eine Atombrandbombe zu zünden. Dann sind wir aller Probleme ledig.«
    Rhodan zuckte allein bei dem Gedanken zusammen. Ist es Terra?, dachte er. Oder ist es nicht Terra?
    »Wir sollten nicht den vierten Schritt vor dem ersten tun«, sagte er, um Zeit zu gewinnen, Argumente gegen diesen Plan zu sammeln. »Wir müssen zunächst einmal den Schmiegschirm durchdringen, uns dann an den Wachschiffen vorbeischleichen, dann das Kommandounternehmen zusammenstellen, dann einen Schlachtplan ausarbeiten und schließlich nach Balance A vordringen.«
    Er warf wieder einen Blick auf das Holo. Der Planet schien größer geworden zu sein, Rhodan konnte jetzt mehr Details von der Oberfläche ausmachen. Balance A war bis auf den letzten Quadratkilometer bebaut, Berge waren abgetragen, Täler aufgefüllt worden. Erde oder nicht, die Frage ließ sich weiterhin nicht beantworten.
    »Erster Schritt.« Der Prior-Forscher rief ein Holo auf, das das von einem goldenen Schimmer verhüllte ZentraBalance-System zeigte. »Wie du siehst, haben wir den Schmiegschirm fast erreicht. Wir verfügen über den nötigen Kode, um eine Strukturlücke zu schalten, was in diesem Augenblick geschieht.«
    Wie aufs Stichwort klaffte ein Riss in dem Glanz auf, der rasend schnell größer wurde. Weil die KAPORNE sich ihm schnell nähert, wurde Rhodan klar.
    »Ortung!« rief der Tambu, der links hinter Lishgeth saß. »Eine Einheit der Nodronen!«
    »Zweiter Schritt.« Ein neues Holo zeigte einen Leichten Sternenkreuzer der Nodronen mit dem typischen trichterförmigen Heck und dem raketenförmig geschwungenen Bug, lediglich 255 Meter lang und mit einem größten Durchmesser von 79 Metern, aber immerhin noch mit 80 Bipuls- und 60 Tripuls-Geschützen sowie
    Desintegratoren und Paralysestrahlern ausgestattet.
    Doch die KAPORNE drehte ab, und der Kreuzer zog vorbei, ohne den Kurs zu ändern. »Wie du siehst, ist unsere Ortung der der Nodronen überlegen. Außerdem verstehen die Wissenschaftler von Cor'morian sich darauf, die Energiesignatur ihrer Schiffe zu manipulieren.«
    Rhodan runzelte die Stirn. Wann würde der Prior-Forscher der Neigung widerstehen, immer wieder neue Kaninchen aus dem Zylinder zu zaubern, um die Überlegenheit des Volkes von Tambu hervorzuheben? Es bereitete ihm Unbehagen, er hätte lieber gewusst, woran er tatsächlich war, um eine Gefahr richtig einzuschätzen und ihr vielleicht noch begegnen zu können. »Und was genau heißt das?«
    »Falls uns ein Schiff der Nodronen oder ihrer Hilfsvölker tatsächlich einmal in die Ortung gerät, bekommt die Varsonik der feindlichen Einheit einen Datensatz eingespielt, der uns zum Beispiel als Schiff der Karmuuch identifiziert, oder der Treikiden, der Rmedi, Jifften, Irchy-Ba oder T'manaken. Uns stehen über zwanzig verschiedene Muster zur Verfügung. Kritisch wird es natürlich, wenn uns die feindliche Einheit so nahe kommt, dass mehrere Ortungssysteme uns erfassen und Widersprüche feststellen oder sogar ein Sichtkontakt zustande kommt.«
    Rhodan achtete kaum noch auf den Ruf des Ortungschefs der KAPORNE - »Ortung! Eine Einheit der Nodronen!« - und den nachfolgenden Alarm. Doch der Vogelabkömmling bekam seine volle Aufmerksamkeit, als er ein »Wir wurden entdeckt!« hinzufügte und die Alarmsirenen plötzlich dreimal so laut jaulten.
    Der Terraner wartete einen Augenblick lang ab, bis das hochmütige Grinsen aus Lishgeths Gesichtsgefieder gewischt wurde, dann stieß er einen lauten Fluch aus.
    Das, was der Prior-Forscher gerade noch als höchst unwahrscheinlich abgetan hatte, war soeben geschehen.
    Und etwas Schlimmeres hätte kaum passieren können.
    ***
    »Liebst du ihn wirklich?«
    Fran Imith drehte sich zu Pratton Allgame um und warf dem braun