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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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Hand auf seine Schulter und lächelte. »Aber das heißt nicht, dass alles vorbei ist. Die Stadtmeisterschaft war ein Traum für mich, und ich habe ihn verwirklicht. Aber danach kam ein neuer Traum, und auch den werde ich irgendwann verwirklichen, und dann wird wieder einer kommen, und noch einer.« »Du hast einen Traum?«
    Fran nickte.
    »Verrätst du ihn mir?«
    Sie überlegte kurz, lachte dann. »Warum nicht? Aber sei gewarnt, es ist ein lächerlicher Traum, ein kindischer Traum, eigentlich ist er nicht der Rede wert.«
    »Nun sag schon.«
    »Mein großer Traum. Ich möchte gern einmal die Andromeda-Galaxis sehen.«
    Pratton nickte. »Was sich auch im vierzehnten Jahrhundert NGZ so einfach nicht erfüllen läßt.«
    »Genau. Aber es wäre kein Traum, wenn er sich einfach erfüllen ließe.«
    »Und wenn du ihn erfüllt hast, senkt sich wieder ein dunkler Schatten auf dich, weil du wieder einen Traum weniger hast, dein Leben wieder um einen Traum ärmer geworden ist.«
    »Nein, so darfst du das nicht sehen. Ich habe es dir doch erklärt. Wenn ich Andromeda gesehen, die Geschichte dieser Galaxis geatmet habe. wenn ich dort war, wo die Maahks und Tefroder waren, die Meister der Insel und der Gelbe Meister, wo Rhodan zum Schutz der Ungeborenen in den Kampf gezogen ist. dann wird sich bei mir ein neuer Traum einstellen, den es zu verwirklichen gilt. Und jetzt, in diesem Augenblick, ist mein wichtigster Traum, mit Reginald glücklich zu werden.«
    »Du hast einen Traum«, sagte er, »und über mich hat sich ein dunkler Schatten gesenkt.«
    »Pratton.«
    »Nein, wirklich. Ich spüre es seit einigen Tagen. Es ist ein seltsames Gefühl, ich kann es nicht richtig beschreiben. Aber irgendwie weiß ich, dass nicht alle von uns in unsere Gegenwart zurückkehren werden. falls es uns überhaupt gelingen sollte. Ist das nicht unvorstellbar? Ungeheuerlich? Hier zu sterben, eine Milliarde Jahre, bevor
    wir geboren werden. «
    Das Gefühl der Erleichterung, ja der Ausgelassenheit, das sie überkommen hatte, als sie sich auf das Gespräch mit Allgame eingelassen hatte, wich plötzlich einer tiefen Niedergeschlagenheit. Sie hatte mit Pratton über ihre neue Liebe sprechen wollen, er jedoch mit ihr über den Tod.
    Sie räusperte sich. »Haben wir einen neuen Mutanten unter uns? Willst du Gucky, Trim und Startac fragen, ob sie mit dir zusammen ein neues Mutantenkorps gründen? Kannst du plötzlich in die Zukunft sehen, Pratton?«
    »Ich habe die Zukunft gesehen«, antwortete er ernst, »und sie gefällt mir gar nicht.«
    »Wir gehören vielleicht nicht hierher«, sagte sie, »fühlen uns in dieser Zeit wie Fremdkörper. Die psychische Belastung ist gewaltig, und unter solch einer Belastung bildet man sich manchmal etwas ein.«
    »Nein!« So leise, gleichmütig und belegt Allgames Stimme bislang geklungen hatte, so laut und nachdrücklich war sie nun. »Du kannst es mir nicht ausreden, Fran. Ich spüre es ganz deutlich. Nicht alle von uns werden in unsere Gegenwart zurückkehren, wenn überhaupt.«
    Fran war geradezu erleichtert, als wieder eine Alarmsirene erklang, bestimmt zum zehnten Mal in dieser Stunde, wenngleich ihr der aktuelle Alarm wesentlich lauter als die bisherigen vorkam, und Pratton zusammenzuckte und irritiert aufschaute. »Diese verdammte Ungewissheit.« Er lächelte schwach. »Nichts für ungut, Fran. Vergiss, was ich gesagt habe.« Er drehte sich um und ging zu seiner Kabine zurück.
    »Pratton!« rief sie ihm nach, doch er tat so, als habe er sie nicht gehört.
    Wie soll ich vergessen können, was er gesagt hat? Fran räusperte sich. Er hat von Liebe gesprochen und den Tod gemeint.
    Und sie befürchtete, genau zu wissen, wessen Tod der dunkle Schatten über Pratton Allgame vorhergesagt hatte.
    ***
    Schneller, als Rhodan es dem Prior-Forscher zugetraut hätte, wechselte er mit dem Piloten die Plätze. Noch während er sich auf die Sitzstange kauerte, bildeten sich die sphärischen Energiefelder um seinen Schädel und hüllten ihn dann vollständig ein.
    Die KAPORNE beschleunigte so stark, dass ein Ruck durch das Schiff zu gehen schien. Wieder eine Täuschung, denn wenn die Andruckabsorber so nachlässig reagieren würden oder so schwach eingestellt waren, könnte man die Besatzung nach einem normalen Bremsvorgang von den Wänden kratzen.
    Gespannt beobachtete Rhodan auf dem Holo, wie der nodronische Kreuzer der KAPORNE immer näher kam. Das Schiff der Wissenschaftler beschleunigte zwar mit allem, was es hatte, doch die

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