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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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feindliche Einheit war mit einer weit höheren Geschwindigkeit geflogen und verkürzte die Distanz rapide.
    Der eigentliche Pilot der KAPORNE schien sich keinerlei Sorgen zu machen, dass die Begegnung unangenehme Folgen haben könnte. »Die Steuerung eines Forschungskreuzers der Cor'morian per Mentalkappe verlangt spezielle, in Jahren harter Arbeit antrainierte Fähigkeiten«, sagte er zu Rhodan.
    Der Terraner nickte und hielt weiterhin das Holo im Auge.
    »Diesem Aufwand unterwerfen sich nur wenige Wissenschaftler. Lishgeth on Paz gehört jedoch dazu und gilt als fähigster Mental-kappen-Pilot seines Volkes.«
    »Daran hätte ich nie gezweifelt«, knurrte Rhodan. »Ich nehme an, diese Mentalkappe ist ein Spezial verfahren zur Steuerung von Raumschiffen, bei dem speziell trainierte Piloten ihre gedanklichen Steuerbefehle direkt in die Schiffssysteme eingeben?«
    »Ganz genau. Diese Vorrichtung wandelt sämtliche gedanklichen
    Befehlsimpulse in positronische Steuerbefehle um. Mit einer Mentalkappe kann ein Pilot sein Schiff wesentlich schneller steuern, als jede Varsonik es vermag.«
    Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass das Kampfschiff der Nodronen in zwanzig Sekunden in Feuerreichweite sein würde. Rhodan hörte, dass Bull mit den Fingerspitzen auf eine Konsole trommelte. Er konnte es ihm nicht verdenken. Die scheinbare Unbesorgtheit des Vogelabkömmlings drohte auch ihn schier in den Wahnsinn zu treiben.
    »Interessant«, entgegnete er. So viel hatte er sich auch schon gedacht. Das Wirkprinzip einer Mentalkappe war identisch mit dem einer SERT-Haube beziehungsweise der SERT-Steuerung, wie sie zu seiner Zeit bekannt war.
    Rhodan sah wieder auf das Ortungsholo. Noch fünfzehn Sekunden. Und just in diesem Augenblick erschien wie durch Zauberei ein weiteres Raumschiff im Holo, ein Rochenschiff der Riana, und eröffnete aus allen Rohren das Feuer auf den nodronischen Kreuzer.
    »Verdammt!« rief Bull. »Wo kommt der denn plötzlich her?«
    Das Gesichtsgefieder des Piloten der KAPORNE kräuselte sich zu einem Lächeln. »Ich habe mich schon gefragt, wann Lishgeth on Paz den Reflexwerfer endlich einsetzen wird. Er hat fast bis zum letzten Augenblick gewartet! Perfekt!«
    »Den Reflexwerfer?« echote Rhodan und beobachtete, wie die feindliche Einheit abdrehte und ein wahnsinnig enges Ausweichmanöver flog, das das trichterförmige Heck fast vom raketenförmig geschwungenen Bug gerissen hätte.
    »Der Reflexwerfer sammelt über ein spezielles Energiefeld über neunzig Prozent der Streustrahlungs-Impulse eines Raumschiffes und projiziert sie an eine weit entfernte Position im Weltraum. Die kann bei den leistungsfähigsten Versionen bis zu zweieinhalb Lichtsekunden entfernt liegen. Die KAPORNE verfügt natürlich über solch ein Modell. Für einen Verfolger entsteht so ein virtuelles Ortungsbild.«
    Rhodan lachte leise auf. Das Wirkprinzip war grundsätzlich identisch mit dem eines terranischen Virtuellbildners! Die terranischen Versionen waren zwar weit leistungsfähiger, aber für den technischen Entwicklungsstand der Galaxis Vaaligo war das schon ganz beachtlich. »Und solche Geräte finden sich ausschließlich an Bord von Forschungsschiffen der Cor'morian?«
    »In der Tat. Was übrigens auch für die Mentalkappe gilt, den Antennenturm, den Formenergiegestalter, den Signaturgeber und einige andere Einrichtungen, über die wir noch nichts verlauten lassen möchten.«
    »Natürlich. Das verstehe ich.« Die Einheit der Nodronen war weit zurückgeblieben, als die KAPORNE endlich die nötige Geschwindigkeit für eine kurze Linearetappe erreicht hatte und damit den Gegner endgültig abschüttelte.
    Die Energiefelder um Lishgeth on Paz' Kopf erloschen. Das Gesicht des Prior-Forschers wirkte entspannt.
    »Dritter Schritt«, sagte er, als wäre in den letzten Minuten nichts Besonderes geschehen. »Stellen wir das Landekommando gemeinsam zusammen oder willst du diese Aufgabe mir überlassen?«
    Rhodan gestand es sich nicht gern ein, aber er schnappte tatsächlich kurz nach Luft. Er konnte nur hoffen, dass die Wissenschaftler nichts davon bemerkten. »Vielleicht sollten wir die Reihenfolge abändern«, sagte er, »zuerst einen Schlachtplan ausarbeiten, wie wir nach Balance A vordringen können, und nach dessen Erfordernissen die Mannschaft zusammenstellen?«
    »Das habe ich bereits erledigt. Die KAPORNE verfügt selbstverständlich über Transmitter. Auch auf Balance A gibt es zahlreiche dieser Geräte. Und zwar solche, die

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