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PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

PR Odyssee 06 - Die Lebensboten

Titel: PR Odyssee 06 - Die Lebensboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Anton
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wir Wissenschaftler von Cor'morian ohne Kenntnis der anderen Erbauer-Völker installiert haben. Falls die Nodronen nicht sämtliche Gegenstationen entdeckt haben, müssten wir eine von Bord der KAPORNE aktivieren und den Planeten auf diese Weise unbemerkt erreichen können.«
    Rhodan verdrehte die Augen. Und warum hast du mir das nicht schon längst gesagt?, hätte er am liebsten drohend gezischt, doch er hielt sich zurück. Vielleicht machte ihm ja nur ein Kommunikationsproblem zu schaffen. Vielleicht hielten die Tambu es einfach nicht für nötig, ihren Verbündeten groß und breit zu erklären, welche Hindernisse sie bereits aus dem Weg geräumt hatten. »Wenn das so einfach ist.«
    »Nun ja, ganz so einfach ist es nicht. Die Reichweite der Transmitter ist begrenzt. Aber es gibt auch auf einigen Wachstationen solche Geräte, und wenn wir nahe genug an die am weitesten von Balance A entfernte dieser Stationen herankommen, können wir einen Transmitter nach dem anderen benutzen, bis wir schließlich auf dem Planeten aus dem letzten Torbogen treten.«
    Der Terraner nickte. Das Limit für Transitionen und Linearetappen betrug in Vaaligo etwa 1.000 Lichtjahre. Und irgendwann würde der Prior-Forscher ihm bestimmt verraten, wie weit man ungefährdet mit einem Transmitter springen konnte.
    »Also gut. Aus wem soll das Kommandounternehmen bestehen?«
    »Aus mir«, antwortete Lishgeth.
    Verwirrt runzelte die Rhodan die Stirn.
    »Ich kann allein bewerkstelligen, was bewerkstelligt werden muss.« Der Prior-Forscher gackerte kurz. »Warum sollte ich da andere Wissenschaftler in Gefahr bringen?«
    »Das ist richtig gedacht«, gestand Rhodan ein. Und suchte nach einer Möglichkeit, seine Vorbehalte höflich auszudrücken. Lishgeth on Paz war zwar durchaus praktisch begabt, mit weitem Abstand der am praktischsten begabte Tambu, den er bislang kennen gelernt hatte, aber im Einsatz ungeübt. Er hielt es für besser, wenn Lishgeth nicht allein ging. »Hast du auch Skrupel, mich und einen zweiten Terraner in Gefahr zu bringen?« »Weniger.«
    »Also gut.« Er sah Bull an. Das alte Problem, besagte der Blick. Er wusste, Reginald wäre liebend gern mitgekommen. Aber falls doch etwas schief gehen sollte, musste einer von ihnen beiden versuchen, die anderen doch noch zurück in ihre eigene Zeit zu führen. Nur sie hatten eine Erfahrung von fast 3.000 Jahren, die das vielleicht möglich machen würde.
    Sein alter Freund seufzte. »Ich nehme an, du gehst«, sagte er.
    »Ja.«
    »Und nimmst Fran mit?«
    »Das hatte ich mir eigentlich so vorgestellt.«
    »Da siehst du mal, wie gut ich dich nach unserer nun bald drei Jahrtausende währenden Männerfreundschaft kenne.«
    Irritiert legte Rhodan den Kopf zurück. »Solltest du doch noch zum Sofortumschalter werden?«
    »Jedenfalls bin ich kein Sofort-auf-dumm-Schalter.«
    Rhodan kniff die Augen zusammen. »Das habe ich auch nie behauptet.«
    »Du nicht«, sagte Bull und grinste dann breit. »Viel Glück, Sofortumschalter!«
    ***
    Jeder Nerv in Rhodans Körper brannte wie Feuer, als er nach Lishgeth on Paz und Fran Imith aus dem Torbogen des Transmitters trat, der hinter ihm sofort wieder erlosch. Tränen schossen in seine Augen und ließen ihn die Umgebung nur verschwommen wahrnehmen. Er blinzelte sie weg, drehte sich einmal um die eigene Achse, den Kombistrahler schussbereit, sicherte nach allen Seiten und kämpfte wieder gegen den Schmerz an.
    Der kleine Raum war leer. Lediglich der Transmitter befand sich darin. Das Licht der Deckenbeleuchtung warf Reflexe auf glatten, schimmernden Wänden, die aus einem Kunststoff zu bestehen
    schienen.
    Seltsam, dachte Rhodan, manche Technologien scheinen über Milliarden von Jahren Bestand zu haben. Darunter auch die Transmittertechnik mit dem für sie typischen Ent- und Re-materialisierungsschmerz. Rhodan fühlte sich an die Anfänge der terranischen Raumfahrt erinnert, als sie mit Hilfe arkonidischer Technik das Tor zu den Sternen aufgestoßen hatten.
    Im Laufe der Jahrtausende hatten die Terraner diese Technik beträchtlich verbessert, doch damals war ein Transmitterdurchgang meistens mit solchen Schmerzen verbunden gewesen. Nein, korrigierte Rhodan sich sofort, die Schmerzen damals waren nicht so schlimm. Und das hat nichts mit Verklärung zu tun.
    Die glühende Lava, die sich durch seine Adern wälzte, verhinderte allerdings nicht, dass er Respekt vor der Leistung der Wissenschaftler von Cor'morian empfand. Unter den gegebenen Umständen war es schon

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