PR Odyssee 06 - Die Lebensboten
Kanal, dessen Ränder sofort kauterisiert wurden. Jundaii war auf Anhieb tot und bemerkte es nicht einmal.
Ächzend ließ Axx sich zurückfallen und wälzte sich herum, sodass er Ankya sehen konnte. Die Are'Sam kniete neben Jurzka, versorgte offenbar dessen Verletzung.
Axx spürte, dass er jeden Augenblick das Bewusstsein verlieren würde. Er krächzte etwas, konnte es jedoch selbst nicht verstehen. Er wusste nicht einmal, was er hatte sagen wollen.
Die Schritte schienen jetzt direkt in seinem Kopf zu dröhnen, und plötzlich starrte Axx an einem Beinpaar hoch. Es bereitete ihm unerträgliche Mühe, den Kopf zu heben. Irgendwie gelang es ihm aber, und er erkannte Duunill.
»Schafft sie raus!« bellte der Are'Nos. »Schnell! Die Station wird jeden Augenblick explodieren!« Axx hatte den Eindruck, dass sein Vorgesetzter nicht zu seinen Leuten, sondern nur zu ihm sprach. Als wolle er ihm etwas erklären - oder eine Lüge als reine Wahrheit auftischen.
Zwei Männer hoben ihn hoch. Sie bemühten sich, rücksichtsvoll mit ihm umzugehen, doch jede Bewegung, ja schon jede Berührung bereitete ihm schier unerträgliche Schmerzen. Er hörte ein Zischen, spürte erst dann ein Stechen in seiner Schulter. Ein Narkotikum! Sie haben mir ein Narkotikum gespritzt!
Er drehte den Kopf, sah Ankya an. Sie hatte sich von Jurzka er-hoben. Ihre Blicke trafen sich, und in dem ihren sah Axx nur Hass, abgrundtiefen Hass, nicht die geringste Spur von Liebe.
»Er ist tot!« drang ihre Stimme durch die dämpfenden Schleier, die sich immer enger um ihn zogen. »Du hast ihn umgebracht!«
Aber er wollte doch mich töten!, dachte er. Warum hasst Ankya mich, nur weil ich mich verteidigt habe?
Falls es Liebe auf den ersten Blick gab, beantwortete er sich die Frage, die er sich gestellt hatte, seit er Ankya zum ersten Mal be-gegnete, war sie in diesem Augenblick gestorben.
Er fragte sich, ob er Ankya jemals wiedersehen würde.
Das war sein letzter Gedanke, bevor die Schleier der Bewusstlosigkeit ihn in endlose Tiefen zogen.
***
Ich bin Premr Ermorrc, ein Treikide. Wir sind eines der Erbauer-Völker des Vaaligischen Schwarms, vielleicht sogar das wichtigste: die Arbeiter.
Wir sind anders als die anderen, doch das gilt für uns alle. So unterschiedlich wir auch sind, gemeinsam werden wir etwas schaffen, das größer ist als die Summe seiner einzelnen Bestandteile.
Wir Treikiden sind genetisch veränderte Abkömmlinge von Quochten. Wir haben allerdings keine Königinnen mehr, sondern vermehren uns ausschließlich in vitro.
Dabei werden wir selten größer als einen Meter, wirken dabei aber unglaublich kompakt. Durch unsere schwarze Haut kann man uns eindeutig von Quochten unterscheiden, ansonsten sind die biologischen Merkmale weitgehend identisch.
Wir Treikiden sind Nachkömmlinge des Separatisten-Imperiums, das sich vor mehr als zwanzigtausend Jahren vom eigentlichen Imperium der Quochten abgespaltet hat. Das Separatisten-Imperium ist heutzutage aufgelöst und weitgehend integriert ins Gebiet des Empire von Nodro.
Allein tausend Treikiden-Planeten gehören mittlerweile zum Schwarmgebiet, per Transition wurden sie dorthin versetzt. Man trifft uns buchstäblich allenthalben an.
Was wird geschehen, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht?
Wir werden gebraucht. Wir werden härter arbeiten müssen denn je zuvor. Überall wird etwas zu tun sein, und wir werden den größten Teil davon erledigen müssen. Was nutzt es schließlich, wenn Tambu fünfdimensionale Probleme wälzen, Nodronen einen Planeten nach dem anderen erobern und Karmuuch hochkomplizierte Geräte bauen, wenn der gesamte Vaaligische Schwarm im Dreck versinkt oder niemand die Varsoniken zusammenschraubt, die die Tambu für ihre fünfdimensionalen Berechnungen, die Nodronen für ihre Kriegsführung und die Karmuuch für ihren Gerätebau benötigen?
Ich weiß, was geschehen wird, wenn der Schwarm in Betrieb genommen wird und in die Weiten der Galaxis Vaaligo und darüber hinaus zieht. Wir Treikiden sind Arbeiter, und auf uns wird viel Arbeit zukommen.
5. Kapitel
Das Holo zeigte 179 rote Punkte auf der Schwärze des Alls, ganz in der Nähe des silbernen Schimmers, der den Weltraum dort wie eine Mauer in zwei Hälften teilte.
Auch in ihrer Summe wirkten sie in dieser Darstellung nicht besonders beeindruckend, aber Rhodan wusste, dass jeder dieser Punkte ein cor'morianischer Forschungskreuzer war, ein Schiff mit
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