PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
antwortete Art hastig. »Kümmere dich nicht um ihn. Halt nach den beiden anderen Ausschau!«
Er salutierte zu Hondro hin und meldete: »Oberst Konstantin zu Ihrer Verfügung, Sir.«
Hondro war äußerst leutselig. Er machte eine Geste, bei der ihm die Hand ausrutschte, auf einen der Sessel hin und forderte Art auf, Platz zu nehmen.
»Meine Leute haben sich inzwischen um den merkwürdigen Fall von Hochverrat gekümmert, den Sie da so unerwartet aufgedeckt haben«, begann der Präsident. »Ihnen stehen natürlich ausgedehntere Mittel zur Verfügung als der örtlichen Polizei, und es ist keineswegs ein Wunder, daß sie den Fall in der kurzen Zeit seit der Aufdeckung gelöst haben.«
Art horchte auf. An dem Fall war nichts zu lösen gewesen - es sei denn das Rätsel des Briefes, und wenn sie dem auf die Spur gekommen waren, dann war Gefahr angesagt.
Der Tecko rührte sich nicht. Hondro richtete sich in seinem Sessel auf und sah Art mit schwankendem Kopf an. »Wir wissen, wer den Brief geschrieben hat, Oberst«, verkündete er voller Triumph.
Arts Muskeln spannten sich. Der Tecko fing plötzlich an, aufgeregte Signale zu geben. »Da ist etwas Fremdes... nein, nicht fremd... sie haben... warte...«
Art neigte den Kopf. »Man muß Ihren Leuten ein Kompliment machen, Sir«, sagte er zu Hondro.
Hondro verzog das Gesicht zu einem trunkenen Grinsen. »Ja, das ist wahr«, gab er zu. »Sie haben vorzügliche Arbeit geleistet.«
Er schwieg und sah Art an. Art schwieg ebenfalls, und man sah Hondro an, wie seine Verwunderung wuchs. »Nun, wollen Sie nicht wissen, wer der Verfasser des Briefes ist?« fragte er schließlich.
»Ein anderer Tecko! « schrie der Tecko. »Sie zapfen deine Gedanken an. Gefahr! Sie wissen alles!«
Art sprang auf. Der Kolben des Strahlers glitt ihm in die Hand, als wüßte er, wie eilig er es hatte. Mit einem einzigen, weiten Schritt stand er dicht vor Hondros Sessel. Die Mündung des Strahlers zeigte dem Präsidenten mitten ins Gesicht.
»Der Spaß ist vorüber, mein Freund«, erklärte Art drohend. »Rufen Sie die beiden Leute aus dem Seitenraum, los!«
Hondro war leichenblaß. Vor dem drohenden Lauf des Strahlers wich er hastig in die weichen Polster des Sessels zurück. Art packte ihn am Kragen und zog ihn auf die Beine. Keine Sekunde war zu verlieren. Die beiden Leute dort drüben irgendwo in einem der Nebenräume hatten einen Tecko, wahrscheinlich das Tier, das sie Gerrimer abgenommen hatten. Sie würden nicht lange brauchen, um zu erfahren, was hier vorging - auch wenn es kein verstecktes Bildgerät gab, auf dem sie das Arbeitszimmer des Präsidenten beobachteten.
Hondro hatte Mühe, auf den Füßen zu bleiben.
»Sie sind aufmerksam geworden«, signalisierte der Tecko. »Sie wissen, daß Hondro Schwierigkeiten hat. Sie kommen!« Art stieß den kleinen, stiernackigen Mann vor sich her zur Wand. Er packte ihn an der Schulter und schob ihn in die Nische zwischen zwei massiven, hohen Schränken. Die Seitentür öffnete sich. Ein Mann mit gezogener Waffe stürzte herein. Von seinem Standort aus konnte er den Präsidenten und Art in der Nische zwischen den Schränken nicht sehen. Die Leere des Zimmers verwirrte ihn zwei Sekunden lang.
Lange genug für Art, um Ziel zu nehmen. Der Schuß entlud sich fauchend und traf den Mann hoch in der Schulter. Mit einem erstickten Schrei stürzte er vornüber und blieb reglos auf dem Boden liegen.
Art wartete. Draußen im Vorzimmer mußten sie den Schuß gehört haben. Außerdem war der zweite Mann im Seitenraum jetzt gewarnt. Die Lage war ziemlich aussichtslos, zumal, da
Hondro in seiner Trunkenheit, selbst wenn er gutwillig war, auf Anweisungen nur langsam reagierte.
»Rufen Sie den zweiten Mann!« zischte Art. »Sagen Sie ihm, er soll mit erhobenen Armen herauskommen, oder...«
Hondro nickte hastig. Die Bewegung brachte ihn fast aus dem Gleichgewicht. Art mußte ihn festhalten. Er öffnete den Mund, aber die Stimmbänder versagten ihm, als er zu rufen versuchte. Der Mann kam trotzdem. Mit hoch erhobenen Armen schritt er durch die Tür und schrie: »Nicht schießen! Ich ergebe mich!«
Er hatte keine Waffe bei sich. Art kam, Hondro vor sich herschiebend, aus der Nische und befahl ihm, sich mit dem Gesicht nach unten auf den Boden zu legen. Sein Befehl wurde prompt befolgt.
Der Tecko meldete sich und sagte: »Das war ziemlich gut, wie? Ich habe seinem Tecko beigebracht, daß es hier hart auf hart geht. Das hat er ihm offenbar ausgerichtet.«
Art
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