PR Plophos 01 - Feinde der Menschheit
herauszufinden. Ich vermute, es handelt sich um mehr als nur einen einfachen Energieschirm, sonst wäre es möglich gewesen, durch Marshalls Augen seine Umgebung zu erkennen. Ich muß zugeben, Marshall nicht einmal gefunden zu haben.«
Gucky sah ihn nachdenklich an. »Nicht gefunden? Warum nicht? Wie war das Hindernis, gegen das du gestoßen bist?«
»Nun - wie ein Schirm. Eine gläserne Wand, würde ich sagen.« »Genau wie bei mir.« Gucky dachte angestrengt nach. »Was ist mit dir, Wuriu?«
Wuriu Sengu war ein »Späher«. Sein breites Gesicht wirkte fast gutmütig, als er antwortete: »Ich habe versucht, die vor dem Palast stehenden Gebäude mit meinen Blicken zu durchdringen. Es gelang mir auch, und ich kam bis zum Palast.
Dann war es aus. Wie Marten schon sagte: Es ist wie eine gläserne Wand, aber ihre Oberfläche ist unregelmäßig, nicht glatt. Es ist wie eine Ansammlung vieler kleiner Schirme, die überall verteilt sind.«
»Merkwürdig!« Homunk nahm den Blick nicht vom Bildschirm. Dämmerung begann sich über die Stadt zu senken. Lichter flammten auf. »Einzelne Energieschirme. Aber Telepathie müßte sie doch durchdringen!«
Gucky sprang plötzlich auf. Er schlug sich mit der Pfote gegen die Stirn, daß es nur so klatschte. »Ich hab's! Antis! Die verdammten Brüder haben aber auch überall ihre Finger drin. Natürlich - Antis! Daß ich nicht gleich daran gedacht habe. Sie haben die Fähigkeit, kleine Individualschirme aufzubauen, die von nichts durchdrungen werden können. Auch nicht von Paraimpulsen. Darum also ging die Verbindung mit John verloren. Sehr beunruhigend, möchte ich sagen. Homunk, soll ich nicht lieber gleich springen?«
»Ich rate davon ab, Gucky.«
Genau in diesem Augenblick summte der Telekom. Auf dem Bildschirm erschien das Gesicht des Obmanns. Es wirkte triumphierend und überlegen.
»Nun meine Herren? Würden Sie so freundlich sein, die Bildübertragung auch von Ihrer Seite aus einzuschalten. Ich möchte wissen, mit wem ich spreche, bevor ich Ihnen eine wichtige Mitteilung mache.«
Goratschin und Gucky stellten sich so, daß die Kamera sie nicht erfassen konnte, dann erst schaltete Homunk ein. Nun konnte der Obmann einen Teil der Zentrale und ihre Insassen erkennen.
»Was wollen Sie?« fragte der Robot, den Hondro für einen Menschen halten mußte. »Warum sind unsere drei Leute noch nicht zurückgekehrt?«
»Sie sind meine Gäste«, gab der Obmann kalt zurück. »Und zwar für einige Zeit.« Seine Stimme wurde plötzlich scharf und drohend: »Sie halten mich wirklich für einen Dummkopf. Glauben Sie, ich wüßte nicht, daß in Ihrem kleinen Schiff Terras Mutantenkorps versammelt ist? Ein Wort von mir würde genügen, Sie alle auf einen Schlag in die Luft zu jagen.«
Selbst Homunk, der praktisch ohne Reaktionszeit auskam, benötigte eine halbe Sekunde, ehe er antworten konnte. »Ein Angriff wäre zwecklos, da keine Waffe unsere Schutzschirme durchdringt. Was also wollen Sie?«
»Ich verlange, daß Sie sofort starten und verschwinden. Wenn das nicht geschieht oder ein Angriff auf Plophos erfolgt, werden Sie Ihre drei Leute nicht mehr lebendig wiedersehen. Und fünf andere dazu.«
Also doch! Das war das Eingeständnis der Schuld. Der Obmann Hondro steckte hinter Rhodans Entführung. Er hatte es nun selbst offen zugegeben. Gucky, unsichtbar für den Obmann, fletschte wütend seinen Nagezahn. Er schämte sich seiner Hilflosigkeit. Goratschins vier Augen funkelten drohend.
»Wir starten morgen«, sagte Homunk kalt. »Unsere SpaceJet liegt unter einem starken Schirm, der jede Waffeneinwirkung zurückweist. Und ich glaube auch nicht, daß Sie unsere drei Leute leichtfertig töten werden. Sie sind als Tauschobjekt viel zu wertvoll. Morgen, vielleicht, haben wir Ihnen dann einige Vorschläge zu machen.«
Der Obmann lächelte. Es war ein kaltes und grausames Lächeln. »Einverstanden. Aber eins merken Sie sich: Falls Sie versuchen sollten, Ihr Schiff zu verlassen, werde ich einen der Gefangenen töten lassen. Nehmen Sie meine Drohung ernst. Ich habe nichts zu verlieren, aber so ziemlich alles zu gewinnen.«
»Keine Sorge«, sagte Homunk abschließend, »wir nehmen Sie sogar sehr ernst.«
Der Schirm wurde dunkel. Gucky sprang auf die Couch zurück. »Ich werde dem Kerl persönlich den Hals umdrehen. Telekinetisch, damit ich mir die Finger nicht dreckig mache!« »Sein Tod wird erst nach Rhodan Befreiung sinnvoll«, belehrte Homunk ihn sachlich. Er drehte sich um und sah Ralf
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