PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
Gefahr zu ersticken wurde immer größer. Als er sich herumriß, wußte er, daß es jetzt um Sekunden ging.
Dicht vor seinen Füßen platzte wieder ein Gasball auseinander. Rhodan schoß. Zwei, drei Sekunden lang stand sein Strahl, dann verlor Rhodan das Bewußtsein.
Wie lange er besinnungslos gewesen war, konnte er nicht sagen, als er wieder die Augen aufschlug und die Sterne sah. Unbewußt griff er zur Seite und berührte einen Menschen. Erst in diesem Augenblick begriff er, was mit ihm geschehen war. Ruckartig richtete er sich auf und erkannte, daß Mory Abro neben ihm lag und sich nicht rührte. Drei Schritte weiter lag Atlan, mit dem Gesicht dem Boden zugekehrt. Und hinter dem Arkoniden waren die anderen.
Ein Blitzstrahl blendete ihn. Energiefeuer kam aus dem Wald. Baumgipfel, von Strahlen getroffen, stürzten krachend in die Tiefe.
Wo waren diese gelatineartigen Ungeheuer geblieben, die mit organischen Gasladungen angriffen?
Vor ihm wuchs ein mächtiger Schatten auf. Melbar Kasom war wieder zu sich gekommen. Vor André Noir blieb er stehen, der von Springern umlagert war. Der Ertruser nahm ihn wie ein Spielzeug auf und kam mit der Last angestampft.
Wieder gleißte ein Energiestrahl durch die Nacht. Schräg über dem Strom stand er. Der Ertruser und Rhodan lauschten. Mory Abro wurde wach. Sie richtete sich auf und schaute Rhodan fragend an.
Ein gellender Schrei kam aus dem Wald. Noch einmal, und dazu ein Energieblitz, der den halben Himmel abzutasten schien. Danach herrschte Ruhe. Nur der Fluß rauschte, und weit in der Ferne tobten Wassermassen über viele Katarakte. Neben Rhodan legte der Ertruser den Hypno auf den Boden. »Die Gelatinekugeln existieren nicht mehr, Sir«, sagte er und bemerkte dabei Mory Abro, die sich aufgerichtet hatte. »Oh, Miß... «
»Lassen Sie!« sagte sie heftig und abwehrend, als der Riese nach ihr greifen wollte, um ihr beim Aufstehen behilflich zu sein. »Und Sie auch, Rhodan!« bekam dieser zu hören, als er sich nach ihr umdrehte und Hilfe leisten wollte.
»Sie werden noch vernünftig. Miß Abro«, sagte Rhodan nachsichtig. Er wandte sich wieder an Kasom. »Was ist mit Noir?«
»Bewußtlos, Sir. Bei mir hat das Gas gewirkt, als sei ich mit meinem Kopf gegen eine Felswand geprallt.« Er verstummte und lauschte.
Die Monks kamen zurück. Fast zur gleichen Zeit tauchten die Cuduhs aus dem Wald auf. Zwei von ihnen schleppten sich nur noch mühsam vorwärts.
»Strahlschußverletzungen, Sir!« sagte der Ertruser nach kurzer Kontrolle.
Vor ihnen brachen die verletzten Riesenwesen zusammen. Monks zupften und zerrten an Rhodans Armen. Aufgeregt zischten sie. Sie deuteten auf die schwerverletzten Cuduhs und machten dazu Gesten.
»Nein!« widersprach Rhodan. Er hatte die Handzeichen verstanden. Er sollte beide Cuduhs mit seiner Strahlwaffe erschießen!
Er weigerte sich, obgleich ihm die Monks keine Ruhe ließen. Plötzlich zischte neben Rhodan der Strahl aus Mory Abros Thermowaffe. Beide Cuduhs waren von ihren Qualen erlöst. »Ich hab's nicht gern getan«, sagte Mory Abro zu den übrigen Cuduhs, die sie alle freudig umsprangen, »und ich mag keinen Dank dafür.«
Vor Rhodan und Kasom tanzten die Monks auf ihren sechs Beinen herum, klatschten in die Hände und deuteten auf die beiden erlösten Cuduhs.
Darüber waren die anderen aus ihrer Bewußtlosigkeit erwacht.
Atlan fragte, was alle schon längst bewegte: »Wieso sind die beiden Cuduhs durch Strahlschüsse verletzt worden?«
Bully hatte schnell kombiniert. »Ich kann die drei Einäugigen nicht vergessen, die Cuduh tötete, als wir den Hang vor der Ebene hinunterstiegen. Ich will gar nicht wissen, was drüben im Wald passiert ist. Aber ich möchte gern wissen, wer hier bewirkt, daß jeder der Todfeind des anderen ist!«
Die Cuduhs bestatteten ihre beiden Artgenossen, indem sie die Toten zum Fluß zerrten und sie dem Strom übergaben.
Wieder begannen die Monks in ihrer unverständlichen Zischsprache zu reden. Durch Gesten forderten sie die Menschen auf, die Cuduhs zu besteigen.
»Warum eigentlich nicht?« fragte Atlan.
Der Ertruser protestierte. »Ich vertraue lieber meinen Beinen, Sir! Wenn ich nur vorher einen kleinen Braten von vierzig Kilo verspeisen könnte.«
Perry Rhodan stand vor Mory Abro. »Sie übernehmen...«
Heftig fiel sie ihm ins Wort. »Ich lasse mir nichts befehlen!« »Wie Sie wollen, Miß Abro.« Er dachte nicht daran, sich mit ihr zu streiten. »Dann wird Melbar Kasom sich Ihrer annehmen!«
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