PR Plophos 02 - Soldaten für Kahalo
»Rhodan, ein Teil der Monks aus dem Hang ist verletzt. Alle Verwundeten tragen eindeutige Strahlschußverletzungen!«
»Dann hat es unter Ihnen auch Tote gegeben«, sagte er ahnungsvoll, »als dort oben der Kampf stattfand. Still! Hören Sie, Miß Abro?«
Alle hörten es, daß die Monks wieder und wieder in ihrer Zischsprache das Wort Tschotscho sagten.
Was wollten sie damit aussagen?
Sie kamen nicht mehr dazu, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. André Noir schreckte sie mit der Meldung auf, daß er neue Gedankenimpulse aufnähme, Impulse von bisher noch nie beobachteter Stärke.
Während er noch diese Mitteilung machte, tauchten die Cuduhs aus ihren Verstecken auf, bewegten sich zwischen Menschen und Monks und legten sich nieder. Eindeutig gaben sie zu erkennen, daß die anderen aufsteigen sollten.
»Aufsteigen!« ordnete Rhodan an.
»Also wieder Flucht«, sagte Atlan sarkastisch. »Flucht wird wohl unser Schicksal bleiben, bis wir...« Er winkte ab.
Mory Abro stand zwischen ihnen. Mitleid lag in ihrem Blick, als sie die beiden Männer musterte. »Ich glaube, daß ich in Ihrer Lage schon längst verrückt geworden wäre«, sagte sie leise. Der Hypno drängte zum Aufbruch. »Schnell, Sir! Wir dürfen keine Minute mehr verlieren, oder mit uns allen ist es aus. Ich fühle, wie schnell die Impulse näher kommen.«
»Weiter!« sagte Rhodan und fügte hinzu: »Wohin wird uns diese Flucht noch bringen?«
Sie bekamen keine ruhige Minute mehr. Kaum hatten sie auf den Rücken der schnellen Cuduhs die Schlucht verlassen, als sie von einem großen Rudel echsenartiger Bestien angegriffen wurden. Sie schlugen den Überfall mit ihren Strahlwaffen zurück.
Sie waren kaum ein Stück weitergeritten, als eine kleine dunkle
Wolke weit vor ihnen sich schnell vergrößerte. Die Cuduhs und Monks wurden unruhig. Die Menschen ahnten noch nicht, was auf sie zukam. Plötzlich brachen die Cuduhs nach allen Seiten aus.
»Große Milchstraße«, rief Atlan entsetzt aus, »das sind ja Hunderte dieser scheußlichen Flugechsen!«
»Nicht angreifen, wenn wir von ihnen nicht bedroht werden!« rief Rhodan, so laut er konnte.
Ein eigenartiges Rauschen ging über sie hinweg. Eng beieinander fliegend, jagten die großen Tiere weiter. Kein einziges machte den Versuch, sich auf sie zu stürzen. Aber kaum waren sie hinter ihnen, als alle wie auf ein Kommando im Sturzflug jenen Platz anflogen, an dem die Kadaver der Raubechsen lagen, deren Angriff sie eben erst zurückgeschlagen hatten.
»Die Gesundheitspolizei von Loveless!« rief Atlan seinem Freund Rhodan zu, als die Cuduhs sich wieder gruppierten und an einem See entlang weiterrasten.
André Noir hatte kurz darauf wieder eine Hiobsbotschaft für sie. Er meldete starke Suggestivkräfte. Und was noch schlimmer war: Er behauptete, die Cuduhs würden sie dieser Suggestionsquelle näherbringen.
Rhodan handelte sofort. »Noir, zwingen sie uns allen einen Hypnoblock auf, der uns weitgehend immun gegen Suggestivkräfte macht!«
»Das kann aber gefährlich werden, Perry«, protestierte Bully schwach. »Nachher weiß von uns keiner mehr, was er tut!« »Was bleibt uns denn anderes übrig? Noir, dosieren Sie Ihre paramentalen Kräfte vorsichtig, und vergessen Sie nicht die Überschweren. Verhören Sie die Männer, wenn Sie Zeit dazu finden!«
»War schon dabei, Sir!«
Zufällig drehte sich Rhodan um. Schräg hinter ihm saß Mory Abro als erste auf einem Cuduh. Ihre Blicke trafen sich. In ihren Augen entdeckte er Mitleid, und schlagartig wurde er daran erinnert, daß es bis zum Lebensende nur noch Stunden waren. Er versuchte, nicht daran zu denken. Seine linke Hand griff zur Brust. Die Finger umschlossen seinen Zellaktivator. Dieses wunderbare Gerät hatte sein Leben bereits um Jahrhunderte verlängert, doch vor einem gewaltsamen Tod konnte es ihn nicht bewahren.
Der Boden, ein Teppich aus buntblühendem Gras, senkte sich. Rhodan bemerkte es nicht. Die Linke gegen die Brust gepreßt, und unter der Kleidung den Aktivator fühlend, begann er die Stunden auszurechnen, die Bully, Atlan, Noir und ihm noch verblieben.
Ein paar Kilometer weiter wurden die Menschen Zeuge eines Schauspiels, das ihnen die wahre Natur - oder auch die zweite Seite - der Cuduhs verriet.
Zwei Cuduhs befanden sich auf der Jagd. Jedes der Wesen war einem Kellbaß auf den breiten Rücken gesprungen, während die übrigen elefantengroßen Tiere sich in panischem Entsetzen in den See gestürzt hatten und sich schwimmend zu
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