PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
informieren«, meinte Ablebur geringschätzig.
»Sie waren überrascht«, wandte Troat ein. »Sie dachten wahrscheinlich überhaupt nicht daran, daß wir ihre Funksprüche abhören könnten.«
»Das werden wir bald feststellen. Bringen Sie drei Offiziere mit zum Glashaus, die übrigen Gefangenen werden eingesperrt. Vielleicht können wir sie verwenden.«
Troat bestätigte. Ablebur unterbrach die Verbindung und lehnte sich nachdenklich zurück. Angestrengt dachte er über das Notsignal nach, das die Terraner ausgestrahlt hatten. Hatte es eine Lüge verkündet oder die Wahrheit? Ablebur hielt es für möglich, daß Rhodan in einem der entkommenen Schiffe weilte, damit rechnend, daß die Akonen die Verfolgung bald einstellen würden, wenn sie von seinem Tod überzeugt waren. Nur ein Hypnoverhör von Offizieren konnte darüber Klarheit bringen. Das Verhör war zwar für die Opfer nicht angenehm, doch daran dachte der Akone nicht. Es berührte ihn nicht, in welcher Verfassung die Terraner nach dem Verhör waren.
Er erhob sich und ging zum Eingang. Einen Moment stand er scheinbar unentschlossen vor der Tür, dann trat er hinaus. Sand wirbelte zwischen seinen Beinen hoch. Vor der Terrasse glitt ein Reinigungsfahrzeug vorüber. Die Betonpisten mußten ständig von Sand gereinigt werden, wenn ihre Erbauer verhindern wollten, daß sie innerhalb von Stunden vom Sand zugeweht wurden.
Ablebur ging langsam über die Terrasse. Sofort eilte einer der Bediensteten steten herbei, der unter dem schattigen Dach auf Ableburs Erscheinen gewartet hatte.
»Benötigen Sie einen Wagen?« erkundigte sich der Mann ehrerbietig.
»Nein«, lehnte Ablebur ab. »Fahren Sie zur Krankenstation und bringen Sie alle Geräte für ein Hypnoverhör herüber.«
»Soll einer der Ärzte mitkommen, Befehlshaber?«
»Sollte ich einen Arzt benötigen, sage ich es rechtzeitig«, antwortete Ablebur.
Der Mann wurde blaß. Er war froh, als er sich zum Wagen zurückziehen konnte. Ablebur blickte dem Fahrzeug nach. Die Räder wirbelten Staub auf, der sich träge wieder auf den Boden senkte. Ablebur trat unter der Terrasse hervor in die pralle Sonne des Spätnachmittags hinein. Hitze schlug ihm entgegen. Die trockene Luft reizte den Akonen zum Husten. Ruhelos wanderte Ablebur um das Glashaus herum. Hinter dem Gebäude sah er direkt in die Wüste hinaus. Über die Dünen wehten Staubfahnen. Vereinzelte Vermessungspfeiler erhoben sich kaum noch sichtbar aus dem Sand. Sollten die Akonen eines Tages Usuth verlassen, würde die Wüste auch diese Station unter sich begraben.
Leichtes Unbehagen stieg in ihm hoch, und Ablebur ging ins
Innere des Gebäudes zurück. Mit Ungeduld erwartete er die Ankunft der Gefangenen. Er stellte sich vor, wie sie durch den Eingang kommen würden - mit erhobenen Köpfen und stolzen Augen. Irgendwie besaß jeder Terraner etwas von diesem eigenartigen Stolz, selbst wenn er feige war. Es war der gleiche Stolz, den Tan-Pertrec wenige Augenblicke vor seinem Tode gezeigt hatte.
Die Zeit verstrich. Ablebur dachte kurz an den Metys, und er ging in seinen Privatraum, um nachzusehen, ob er vielleicht wieder aufgetaucht war. Er konnte jedoch keine Spur des Wesens entdecken. Sobald die Terraner ausgesagt hatten, würde er sich intensiv mit dem Verschwinden des Metys beschäftigen.
Als er in den Arbeitsraum zurückkehrte, landeten Troats Raumschiffe. Der Fahrer kam mit den Geräten von der Krankenstation zurück und brachte sie herein. Ablebur ließ sie direkt neben seinem Tisch abstellen. Er schaltete die Anschlüsse an und nahm eine kurze Kontrolle der Geräte vor. Als er festgestellt hatte, daß alles in Ordnung war, schickte er den Fahrer wieder hinaus.
Dann wandte er sich an seine drei Mitarbeiter.
»Halten Sie während des Verhörs Ihre Waffen schußbereit«, ordnete er an. »Sobald einer der Gefangenen Anstalten macht, mich anzugreifen, schießen Sie ihn nieder.«
Ablebur lächelte verschlagen. Er ging nie ein Risiko ein. Am wenigsten, wenn er es mit Terranern zu tun hatte.
Es dauerte nicht lange, und Troat erschien am Steuer eines kleinen Wagens. Zwei bewaffnete Raumfahrer sprangen von der Verladepritsche. Mit vorgehaltener Waffe zwangen sie drei Terraner zum Aussteigen. Troat verließ den Fahrersitz, ein großer dürrer Mann, der ständig einen besorgten Ausdruck in den Augen hatte.
Er begrüßte Ablebur durch das Heben beider Hände. Dann öffnete er den Eingang zum Glashaus. Die beiden Soldaten riefen einen Befehl, und die
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