PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
nervöser, als er ohnehin schon war. Er begegnete einem Bekannten, grüßte kurz und war dankbar, daß er nicht in ein Gespräch verwickelt wurde. Er hatte es plötzlich eilig, seine Nachricht an die richtige Adresse zu bringen.
Der Lift brachte ihn in die erste Etage hinauf. Migh stieg aus und ließ sich von einem Gleitband bis zum Ende des breiten
Ganges tragen, der sich vor dem Lift ausbreitete. Dort klopfte er gegen eine massive Holztür und wartete darauf, daß ihm geöffnet wurde. Aber es dauerte fast eine Minute, bis sich unmittelbar vor Migh eine Klappe öffnete.
»Machen Sie auf!« verlangte Migh unfreundlich. »Es geht um Minuten.« Da sagte eine Stimme: »Hier können Sie nicht herein. Hier ist...«
»Ich weiß verdammt gut, was hier ist!« schrie Migh. »Der Funkraum! Ich bin Kommandant Salter Migh von der GREY STAR. Ich habe eine lebenswichtige Nachricht über Perry Rhodan nach Terrania zu senden. Genügt Ihnen das?«
Die Tür öffnete sich, und endlich sah Migh den Sprecher. Es war eine Frau. Sie war schön, und sie lächelte. Migh lächelte nicht. Er stürmte an ihr vorbei ins Innere des Raumes. Eine Fensterwand ließ soviel Licht herein, daß Migh jede Einzelheit im Raum erkennen konnte. Er sah Männer und Frauen hinter verschiedenen Funkanlagen sitzen.
Ein schwarzhaariger Mann kam auf Migh zu.
»Was wünschen Sie, Sir?« fragte der Mann höflich.
Migh sagte es ihm. Der Mann runzelte die Stirn, als glaubte er nicht, was der Raumfahrer ihm berichtete. Als Migh seine Stimme erheben wollte, nickte der Mann.
»Auf Ihre Verantwortung werde ich diese Nachricht nach Terrania weiterleiten lassen.«
»Ich warte darauf«, sagte Migh hartnäckig.
Er wartete tatsächlich. Erst als der Funkspruch von Terrania aus bestätigt wurde, verließ Migh die Funkzentrale der Gesellschaft.
Ein neuer Hyperkom für die GREY STAR kostete sechsunddreißigtausend Solar.
Migh fluchte leise vor sich hin. Ein hübscher Preis, um sein Gewissen zu beruhigen.
Aber jeder sentimentale Trottel sollte dafür bezahlen, wenn er zu glauben anfing, er sei hart genug, um über das Schicksal seiner Mitmenschen einfach hinwegzusehen. Vier Jahre Gefängnis hatten Salter Migh ärgerlich gemacht. Aber sie hatten ihn nicht verdorben. Jetzt besaß er sogar ein reines Gewissen.
Für sechsunddreißigtausend Solar!
»Verstanden«, sagte Tifflor leise. »Ja, ich habe verstanden.« Der Solarmarschall unterbrach die Verbindung. Seine schlanken Finger glitten über die Tastatur der Kontrollen. Dann blickte er sein Gegenüber, Admiral Tenstan, offen an.
»Nun?« erkundigte er sich. »Was halten Sie davon, Admiral?« Tenstan war ein grauhaariger Offizier, unter dessen Befehl über dreihundert Schiffe der Flotte standen.
»Ich weiß nicht, Sir«, sagte er unsicher. »Immerhin ist es eine Spur. Doch die schnelle Überprüfung der Persönlichkeit dieses Salter Migh hat immerhin einige Fragen aufgeworfen. Was, wenn der Mann, von Rachegefühlen geleitet, uns in die Irre führen will?«
»Daran habe ich auch schon gedacht«, gab Tifflor zu. »Die GREY STAR wird auf dem Mars festgehalten, bis einige Spezialisten Salter Migh vernommen haben. Doch wir können nicht warten, bis wir Klarheit über Migh haben. Inzwischen kann mit Rhodan alles mögliche passieren.« Tifflor gab sich einen Ruck. »Ich werde mit sechshundert Schiffen in das von Migh angegebene Gebiet fliegen.«
»Ich glaube, das ist eine gute Entscheidung, Sir«, sagte Tenstan.
»Ich hoffe es«, sagte Tifflor grimmig. »Ich möchte nur wissen, was aus Captain Walt Heintman geworden ist, der diese Nachricht ausgestrahlt hat?«
»Noch seltsamer ist die Geschichte von Mighs Funkanlage. Der Empfänger funktioniert, aber der Sender ist angeblich nicht zu gebrauchen.«
Tifflor wußte, daß es unzählige Einwände gab. Trotzdem durfte er nicht zögern. Vielleicht war dies die einzige Spur überhaupt, die sie je von Rhodan entdecken würden.
Eine halbe Stunde später erschien Julian Tifflor an Bord des terranischen Flottenflaggschiffes THORA. Weitere dreißig Minuten später raste ein Verband von sechshundert Schiffen aus dem Solsystem hinaus - dem fernen Ostsektor der Galaxis entgegen.
17
Ablebur sprang auf, als Tenpas Körper sich aufzulösen begann. Dann war auf dem Bildschirm überhaupt nichts mehr zu sehen. Ein Blick über die Kontrollen belehrte Ablebur, daß die Fehlerquelle nicht an seinen Geräten lag, sondern irgendwo an Bord von Tenpas Schiff. Eine schreckliche Ahnung stieg in
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