PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
Ausrüstung der Schutzanzüge gehörten.
Am Ende des Hangars stießen sie auf einen Antigravschacht. Tenpa nahm eines der herumliegenden Werkzeuge vom Boden auf und warf es über das Geländer des Schachtes. Die künstliche Schwerkraft an Bord der LION war innerhalb des Schachtes nicht aufgehoben. Das Werkzeug verschwand blitzschnell aus Tenpas Scheinwerferlicht. Aber allein die Tatsache, daß es eine künstliche Schwerkraft gab, zeigte Tenpa, daß wenigstens ein Teil der Maschinen noch funktionierte. Sollten die Terraner die Reparaturarbeiten abgebrochen haben? Waren sie tatsächlich in Beibooten von der LION geflüchtet?
»Wir nehmen den Gang«, entschied Tenpa und zeigte in den Korridor hinein, der hinter dem Antigravschacht ins Innere des Schiffes führte.
Mit vorgehaltenen Waffen drangen sie tiefer in die LION ein. Sie stießen auf keinen Widerstand. Gespenstische Stille herrschte im Schiff. Tenpa ließ seine Begleiter die einzelnen Räume untersuchen, an denen sie vorbeikamen. Kein Terraner wurde gefunden.
Tenpas Verdacht, daß die LION verlassen war, schien sich zu bestätigen. Allerdings hatten sie erst ein Deck untersucht. Die Besatzung konnte sich irgendwo ins Schiff zurückgezogen haben, um die Akonen irrezuführen.
Tenpa teilte mehrere Gruppen ein, die den Befehl erhielten, das Schiff zu durchsuchen. Er selbst kehrte mit drei Männern zum Beiboot seines Schiffes zurück. Ablebur mußte von dieser Entwicklung unterrichtet werden. Tenpa spürte Erleichterung, als das terranische Schiff hinter ihnen zurückblieb. Aber erst, als er an Bord seines Schiffes den Helm des Schutzanzuges ablegen konnte, atmete er auf. Die ganze Zeit über hatte er sich dem Tod näher gefühlt als dem Leben.
Er begab sich in die Zentrale und rief Usuth.
Bevor Ablebur sich meldete, explodierte an Bord der LION die Bombe. Der Schlachtkreuzer verglühte in einer atomaren Glutwolke. Siebzehn akonische Schiffe, die sich ihm bis auf wenige Kilometer genähert hatten, wurden ebenfalls zerstört.
Die Erschütterung, die durch Tenpas Schiff lief, warf den akonischen Kommandanten von den Beinen. Im gleichen Augenblick ertönte Ableburs Stimme aus dem Lautsprecher. »Was ist passiert, Tenpa?«
Niemand sah das kurze Zucken im Gesicht von Oberstleutnant Nome Tschato, als die Ortungsgeräte der LION 1 die Explosion der LION anzeigten. Tschato schien die Zerstörung seines Schiffes ebenso ruhig hinzunehmen wie jeder an Bord der Korvette. Und Dan Picot, der zum erstenmal bei seinem Kommandanten so etwas wie eine Gefühlsregung hätte erkennen können, befand sich in irgendeiner Kabine im unteren Deck.
»Wenn die Akonen bisher noch nicht wußten, was aus uns geworden ist - jetzt gibt es bei ihnen darüber keinen Zweifel mehr«, sagte Atlan ruhig. »Sie haben die LION untersucht, ohne eine Spur der Besatzung zu finden. Nach der Explosion können sie sich die Geschichte unserer Flucht genau vorstellen.«
»Ein Teil ihrer Schiffe wurde mit dem Schlachtkreuzer vernichtet!« rief Reginald Bull vom Pilotensitz herüber. »Das wird sie einige Zeit aufhalten. Sie müssen die Schiffbrüchigen aufnehmen und sich um die Schiffe kümmern, die nicht mehr flugfähig sind.«
»Vergessen wir nicht, daß erst die Hälfte der akonischen Suchschiffe in der Nähe der LION angekommen war«, sagte Rhodan. »Sie haben immer noch einen starken Verband zur Verfügung, um nach uns zu suchen.«
»Wir haben einen guten Vorsprung, Sir«, gab Tschato zu bedenken. »In wenigen Minuten haben wir das Simban-System erreicht.«
Rhodan konnte den Optimismus des Kommandanten nicht teilen. Er ahnte, daß die Akonen ihre Anstrengungen jetzt verdoppeln würden. Der Untergang der LION war für sie zu einer Katastrophe geworden. Die Akonen dachten wahrscheinlich jetzt mehr an eine Rache als an die Gefangennahme Rhodans. Von ihrem achthundert Lichtjahre entfernten Stützpunkt würden weitere Schiffe in dieses Gebiet fliegen, um die Suche voranzutreiben. Die Akonen wußten, daß ein Beiboot mit der Besatzung eines Schlachtkreuzers an Bord keinen weiten Flug wagen konnte.
Rhodan fragte sich, auf welchem Planeten der Sonne Simban sie landen sollten. Roost kam nicht in Betracht. Der dritte Planet, ein Methangasriese ohne Eigenrotation, schien als Übergangslösung geeignet zu sein. Im Terminator, der Zwielichtzone zwischen ewiger Nacht und nie endendem Tag, gab es bestimmt Unterschlupfmöglichkeiten. Inzwischen konnten die Akonen die Sauerstoffwelten nach ihnen
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