PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
waren wir am Ende der Sieger, weil wir auf den günstigsten Augenblick zum Handeln warteten! Darauf kommt es immer an... ob man zupacken darf. Glauben Sie, Perry Rhodan würde anders denken? Warum sitzt er auf dem Mond und wartet? Nicht, um sich auszuruhen, sondern weil er weiß, daß mit Gewalt selten ein Ziel zu erreichen ist. Weshalb haben Sie mich aufgesucht, Troll?«
»Ich möchte den Raumhafen sperren und durch einen Schutzschirm absichern lassen, Sir. Als Ausweichhäfen für anfliegende Schiffe habe ich diese hier bestimmt.« Er legte Mercant eine Liste vor. »Damit wäre jeder Versuch der Sternverwalter, heute im Laufe des Tages gemeinsam zu starten, zum Scheitern verurteilt.«
»Wir können Terranias Hafen nicht sperren, Troll. Die politischen Auswirkungen wären für uns zu verhängnisvoll. Sperre heißt Isolation. Das wäre Wasser auf die Mühlen der Separatisten. Sollten Sie schon vorbereitende Maßnahmen getroffen haben, dann sagen Sie alles ab. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt und ihn dann aus den Gründen, die ich Ihnen gerade nannte, verworfen. Übrigens, den Fall Enzo Gilles haben Sie sehr umsichtig und diskret gelöst.«
Troll wurde verlegen. Es war selten, daß Mercant ein Lob aussprach.
Fellmer Lloyds Parafähigkeit, Gehirnwellenmuster zu orten und auszuwerten, war einmalig. Oft schon hatte er Beweise seines Könnens geliefert, die ans Wunderbare grenzten. Darum war er jetzt so enttäuscht, daß es ihm trotz stundenlanger Bemühungen nicht gelungen war, Froser Metscho aufzuspüren. Gucky erging es nicht anders, auch er hatte vergebens versucht, den Ersten Konsul anzupeilen. Beide glaubten schon, daß Metscho vom Mond aus nicht zur Erde geflohen war, sondern sich auf einem anderen Planeten des Sonnensystems aufhielt.
Den auf rein mentale Schwingungen reagierenden Individualspürer konnten sie nicht benutzen, weil sie nur zu zweit waren; ihre telepathischen Kräfte reichten nicht aus, ihn auf volle Stärke zu bringen.
Gucky, mit der schwächeren physischen Kondition, zeigte Ermüdungserscheinungen. Zusammengekauert saß er im Sessel und kämpfte gegen den Schlaf an. Da knackte es in der Verständigung, und eine ruhige Stimme sagte: »Nach Auswertung aller Beobachtungen hat sich in der letzten Stunde der Verdacht verstärkt, daß sich Erster Konsul Froser Metscho im Planquadrat 118 zu C34 verborgen hält.«
Mit einem Satz war Gucky aus dem Sessel heraus und erreichte noch vor Fellmer Lloyd den großen Stadtplan von Terrania. Das Planquadrat 118 zu C34 war jetzt auf einer drei Quadratmeter großen Fläche zu sehen.
»Verwaltungsgebäude«, sagte Lloyd lakonisch.
»Kein einziges Wohnhaus«, stellte Gucky fest. »Fellmer, aber was befindet sich unter den Regierungsgebäuden?«
»Die Antwort darauf haben wir schnell, Kleiner.« Lloyd nahm eine neue Einstellung vor. Die Projektion verschwand, um einer anderen Platz zu machen.
Die naturgetreue, wenn auch verkleinerte Wiedergabe einer großen Energieversorgungsanlage in 3000 Metern Tiefe erschien. Am unteren rechten Rand der Projektion stand zu lesen: Zusatzkarten C35 bis C71.
Gucky fragte bei Lloyd an: »Ob darunter noch mehr liegt? Sieh doch mal nach, Fellmer.«
Wer nicht zu den Spezialisten gehörte, deren Arbeit es war, die unter Terranias Oberfläche liegenden Maschinenparks zu versorgen, hatte in der Regel nur eine vage Vorstellung von diesen Anlagen. Gucky wie auch Lloyd waren erstaunt, auf der 5300-Meter-Sohle einen zweiten Hohlraum zu finden, der nach Angabe der Kartenprojektion eine Ausdehnung von fünfzig Quadratkilometern hatte.
Fellmer Lloyd schnappte nach Luft. Gucky erfaßte seine Gedanken und blickte den Orter mißtrauisch an. »Du glaubst, was du denkst?« piepste er erstaunt.
Lloyd ging auf die Frage nicht ein. »Los, in die Kampfanzüge, und dann bringst du mich nach unten!«
Kurz darauf waren sie einsatzbereit. Gucky konzentrierte sich. Lloyd hielt den Kleinen umklammert. Hinter einem Koloß von Maschine kamen sie aus dem Sprung heraus. Das Aggregat, dessen Verkleidung sich kühl anfühlte, schien stillzuliegen. Um sie herum herrschte bedrückende Stille. Kalt war das Licht, das von den hohen, mit Plastikbeton verkleideten Decken strahlte. Sie blickten eine Gasse entlang, vielleicht zufällig durch den Aufbau der Aggregatsätze geschaffen, die scheinbar endlos war.
Lloyd ortete; Gucky entfaltete seine telepathischen Kräfte. Fast zu gleicher Zeit fanden sie Froser Metscho. Ihn nicht allein, sondern um ihn
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