PR Plophos 03 - Panik im Sonnensystem
wahrscheinlich besteht sie aus Schiffen beider Parteien, jagt die TRAMP. Wenn die Peilvorrichtung nicht trügt, sind die Landexpeditionen bereits unterwegs, und zwar stoßen sie in unserer Richtung vor. Ob das Zufall ist, kann ich nicht sagen. Ich wüßte nicht, wie sie uns aufgespürt haben sollten.«
»Ich auch nicht.« Rhodan dachte nach. Aus dem Lautsprecher des Funkempfängers kamen ununterbrochen fremdartige Signale und Sprachfetzen. Es war fast unmöglich, sie zu unterscheiden. »Es wird besser sein, wir bereiten alles zum sofortigen Verlassen des Verstecks vor. Kasom soll übersetzen. Wir müssen auf dem laufenden bleiben. Bokom und Hemi sollen auf Gedankenimpulse achten.« Er wandte sich plötzlich an Bokom. »Bokom hatte eine Idee. Er hält es für ratsam, wenn wir uns mit dem Shift auf den Grund des Sumpfsees legen und dort die weitere Entwicklung abwarten. Ich glaube, dort wird man uns kaum vermuten.«
»Und die Saurier?« Kasom schaute Rhodan erschrocken an. »Eine feine Gesellschaft, das muß ich schon sagen. Was ist, wenn die uns auffressen?«
»Die haben nicht ein so großes Maul wie ein gewisser USOSpezialist«, eröffnete ihm Bully.
Kasom drohte mit der Faust und schob das letzte Stück Fleisch in das Gefrierfach. Rhodan nahm hinter den Kontrollen Platz. Neben ihm hantierte Noir an den Funkgeräten.
»Der Shift hat ein ausfahrbares Periskop«, sagte er. »Damit können wir auch unter Wasser beobachten, was an der Oberfläche vor sich geht.«
»Dort ist es«, sagte Bokom ruhig und zeigte auf ein Rädchen. »Man kann es bis zu zehn Meter ausfahren.«
Noir nickte ihm dankbar zu. Die Funknachrichten wurden immer interessanter.
»Sie müssen ahnen, daß wir hier sind«, sagte Kasom, der hinter Noir stand und zuhörte. Er verstand nicht alles, aber die
Bruchstücke genügten für ein ungefähres Bild. »Die Blues bekämpfen sich weiter, aber sie haben ein Abkommen getroffen. Während die Hälften der beiden Flotten den Krieg fortführen, ist der Rest damit beschäftigt, die TRAMP zu verfolgen und uns zu suchen. Sie wissen also nicht genau, ob wir schon aufgenommen wurden oder nicht. Das teilt die Suchkräfte abermals auf. Dieser Gecko hat sehr geschickt gehandelt. Immerhin sind es noch dreihundert Schiffe, die Jagd auf uns machen. Ein größerer Trupp ist auf dem Weg hierher. Sie haben Panzerfahrzeuge. Entfernung etwa drei Kilometer, würde ich sagen.«
Rhodan ließ den Motor an. »Alles fertig?« Er wartete keine Antwort ab. »Ich denke, wir verschwinden. Selbst wenn sie hier Spuren finden, wissen sie nicht, wo wir geblieben sind. Wir werden von jetzt an den Boden nicht mehr berühren.«
Der Shift hob ab. Schwerelos und in einer Höhe von wenigen Zentimetern glitt er über dem Bach stromabwärts, dem Sumpfsee entgegen. Das Blätterdach lichtete sich kaum, denn die Bäume standen bis zum Rand des Baches. Der Shift suchte sich seinen Weg durch einen natürlichen Tunnel.
Einmal versperrte ein umgestürzter Baum die Flugbahn. Bokom und Hemi räumten ihn telekinetisch beiseite. Es war ein unheimlicher Anblick, als der Baum sich plötzlich zu bewegen begann, schwankend emporstieg, zur Seite schwebte und dann abstürzte. Der Weg war frei, und der Shift setzte den Flug fort. Dann kam der See in Sicht.
Immer noch tummelten sich die Saurier an der Oberfläche, ohne von dem Shift Notiz zu nehmen. Sie schienen ihn als harmlos einzustufen. Rhodan steuerte um sie herum, bis er die Mitte des Sees erreichte.
Das Wasser war grünlich und schlammig. Man konnte keine drei Zentimeter tief sehen. Bestimmt war es nicht tief. Hoffentlich, dachte Rhodan, ist es überhaupt tief genug. Langsam versank der Shift, als Rhodan die Kraftfelder abschwächte. Die natürliche Gravitation von Roost zog das Fahrzeug nach unten. In der Kabine begann die Lufterneuerung zu arbeiten, als sich die Fluten über dem Klarsichtdach schlossen. Sofort wurde es dunkel. Die
Notbeleuchtung flammte auf und verbreitete ein dämmeriges Licht.
Der Shift sank acht Meter, dann setzte er auf dem Grund auf. Als die Motoren verstummten, war es unheimlich still.
Rhodan gab Noir einen Wink. Der Hypno fuhr das Periskop aus. Nach fünf Metern erreichte es die Oberfläche. Auf einem kleinen Panoramaschirm war die gesamte Umgebung zu erkennen - die sumpfigen Ufer, der Wald, darüber der blaue Himmel und im Wasser die Saurier. Von den Blues war nichts zu sehen.
Bully sah gegen die Decke. Er bemerkte, daß der aufgewühlte Schlamm sich zu setzen begann
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