PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
Springer.«
»Sie sind Ihrer Sache ziemlich sicher«, sagte Kural gelassen.
Isit nickte. »Sie haben Ihre Rolle vollendet gespielt. Ich nehme an, daß man Sie konditioniert hat. Sie besitzen die Erinnerungen eines Springers. T rotzdem sind Sie nicht der, der Sie zu sein behaupten.«
Kural lachte. »Woher wissen Sie das?«
»Ein winziger Fehler«, antwortete Isit. »Bei der Konditionierung, die man Ihnen offenbar gegeben hat, wundert es mich, wie er zustande kommen konnte. Erinnern Sie sich an unsere Unterhaltung heute vormittag? Wir saßen in Ihrem Eckzimmer, und Sie wollten mir nicht glauben, daß ich nur zu einem Anstandsbesuch gekommen wäre.«
»Natürlich«, antwortete Kural.
»Diese junge Frau kam herein und sprach mit Ihnen in einer fremden Sprache. Sie sagte irgend etwas, was Sie nicht glauben wollten. So sah es wenigstens aus. Sie erklärte Ihnen die Sache. Sie waren nicht überzeugt, aber Sie gaben nach. In einer solchen Situation gibt es eine typische Geste. Sie zuckten mit den Achseln.« Isit schmunzelte vor sich hin, und die Lichter des Armaturenbretts beleuchteten sein vergnügtes Gesicht. »Ihr Pech, daß die Geste terranisch ist.«
Kural nickte. »Sie haben recht«, gab er zu. »Das war ein Fehler. Wahrscheinlich läßt die Konditionierung nach.«
Isit musterte ihn überrascht. »Sie geben zu, daß Sie Terraner sind?«
»Ja, natürlich.«
»Sie heißen nicht Kural?«
»Nein. Ich bin Curd Djanikadze, Leutnant der Flotte des Solaren
Imperiums, zur Zeit im Sondereinsatz.«
Isit Huran hatte sich den Augenblick, in dem die Schleier fielen, ein wenig dramatischer vorgestellt. Aber Curds Gelassenheit war mitreißend.
»Der Sondereinsatz hat die Beseitigung des Obmanns zum Ziel?« vergewisserte er sich.
»Sie sind schlau«, entgegnete Curd lächelnd.
»Was gewinnt man dadurch?«
»Die Einigkeit des Imperiums. Iratio Hondro ist die Seele der Bestrebungen, die Kolonialwelten von der Erde zu lösen. Was er übersieht, ist die Lage außerhalb des Reiches. Allein auf sich gestellt, wären die Kolonien ein Opfer für jeden Angreifer. Und natürlich befände sich auch Terra in einer ungünstigen Position.«
Isit schwieg. Der Wagen glitt rasch über die von dichtem Verkehr erfüllte Straße. Isit erinnerte sich an die Vorstellung, die er von der Entwicklung dieser Welt gehabt hatte - damals, vor vielen Jahren, als der Obmann noch keine diktatorische Gewalt besessen hatte. Plophos war die älteste der Kolonien, und bis zur Verhängung der Einreisesperre hatte sie jährlich Tausende von Einwanderern angelockt. Es hätte nicht mehr lange gedauert, dann wäre Plophos eine blühende, dicht besiedelte Welt gewesen, der keiner mehr ansehen konnte, daß die Besiedlung erst vor ein paar hundert Jahren begonnen hatte.
Iratio Hondro hatte andere Pläne. Ihm ging es ums Prinzip. Ums Prinzip der Unabhängigkeit von Terra, und hinter dem Prinzip versteckte er das persönliche Bedürfnis nach Einfluß und Macht. Erreichte er sein Ziel, dann würde er versuchen, Einfluß über die anderen Kolonialwelten zu gewinnen. Er wollte ein neues Reich bauen und sich selbst zum Herrscher machen. Die anderen Welten würden sich das nicht gefallen lassen. Es würde zum Krieg kommen, und die plophosische Wirtschaft müßte für den Krieg arbeiten anstatt für das Wohlergehen der Plophoser.
»Nein«, sagte Isit laut. »Das ist nicht, was wir vorhatten.«
Curd Djanikadze sah ihn an. Isit lächelte verlegen.
»Ich habe nachgedacht«, entschuldigte er sich. »Mir liegt diese Welt sehr am Herzen.«
Curd nickte. »Uns auch«, sagte er schlicht.
Isit sah geradeaus durch die Windschutzscheibe.
»Wenn es endgültig losgeht«, erklärte er mit fester Stimme, »dürfen Sie mit mir rechnen!«
Schon am nächsten Tag traf Guri Tetrona mit den zukünftigen Revolutionsführern zusammen. Will Heeph, ein kleiner, dürrer Mann, und Sono Aront, nicht allzu groß, dafür aber beleibt und durch einen schwarzen Vollbart würdig wirkend, waren auf ähnliche Weise gewonnen worden wie Arnt Kesenby. Alle drei Männer waren Gefolgsleute von Lord Kositch Abro, dem umgekommenen Führer der Neutralisten, die auf Greendor Perry Rhodan und seine Begleiter der Gewalt des Obmannes entrissen hatten. Die Neutralisten waren auf Plophos sowie auf den plophosischen Schutzwelten die bisher einzige Untergrundbewegung. Ihnen fehlten die Mittel, gegen Iratio Hondro wirksam vorzugehen, aber für Guri Tetronas Projekt waren sie die idealen Verbündeten. Der vierte
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