Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
auch der Obmann sich sehr dafür interessieren wird. Leider kam ich zu spät, um Ihre Unterhaltung mit anzuhören. Ich kann mir jedoch denken, daß die Zusammenkunft keineswegs den Zielen der staatlichen Sicherheit diente. Ich weiß nicht, wie Sie sich ausgerechnet haben, das Druckmittel auszuschalten, das der Obmann gegen Sie in Händen hat. Vielleicht sind Sie närrisch genug, eine Empörung gegen die derzeitige Regierung mit der Bereitschaft zum Selbstmord zu wagen. Vielleicht ist auch dieser fünfte Mann, den ich nicht kenne, der Schlüssel zu allem. Auf jeden Fall wird man Sie einem Verhör unterziehen, und Sie werden nichts verheimlichen können.«
    Der liebe Gott erhalte deine Selbstgefälligkeit, flehte Guri. Wie eine Welle dumpfen Schmerzes kehrte jetzt das Leben in den Körper zurück. Er fing an zu spüren, daß er nicht nur aus Gedanken bestand. Er war ein schwerfälliges, noch immer fast gefühlloses Ding, das sich in wenigen Minuten rasch bewegen mußte, wenn es gegen Jerk Hansom eine Chance haben wollte.
    »Sie wundern sich vielleicht über meine Rolle in diesem Spiel«, fuhr Jerk fort. »Ich befinde mich erst seit ein paar Jahren auf Plophos. Ich besaß Erfahrungen als Privatagent auf eigene Rechnung und stellte mich dem Obmann zur Verfügung. Er nahm meine Dienste an, und natürlich wollte er sich meiner Treue auf die gleiche Weise verpflichten, wie er das bei Ihnen tat. Ich konnte ihm jedoch beweisen, daß ich mich vor dem Tod nicht fürchtete. Ich machte ihm klar, daß er entweder einen treuen Gefolgsmann ohne Gift oder, wenigstens für vier Wochen, einen erbitterten Gegner mit Gift gewinnen könne. Iratio Hondro entschied sich für die erstere Möglichkeit, und wie der heutige Abend beweist, hat er es nicht zu bereuen.«
    Jerks Eröffnung hatte Guris Aufmerksamkeit ein paar Augenblicke lang abgelenkt. Für alles, was folgte, war es gut zu wissen, daß der Obmann einen höchst gefährlichen Trumpf im Ärmel versteckt hielt. Nicht einmal Isit Huran schien von der Existenz Jerk Hansoms gewußt zu haben. Die Tatsache, daß er nicht unter dem Druck des
    Giftes, sondern aus freien Stücken Iratio Hondro ergeben war, machte ihn neben dem Obmann zum Feind Nummer eins.
    Guri spürte, wie Jerk an ihm vorbeiging. Er wagte es, sich auf die Seite zu drehen. Die drei Männer waren, wie Jerk gesagt hatte, mit den Vorbereitungen zum Abtransport beschäftigt. Wahrscheinlich suchten sie nach den Fahrzeugen, mit denen die Teilnehmer an der geheimen Konferenz gekommen waren.
    Aus der Froschperspektive sah Guri Jerk Hansoms Stiefel in den Hintergrund des Raums entschwinden. Er sah auch die Umrisse der vier reglosen Körper, die das Lähmungsgift immer noch in seinem Bann hielt. Und er entdeckte schließlich die Lampe, die nur zwei Meter von ihm entfernt lag.
    Er hörte Jerks Schritte langsamer werden und rollte in seine ursprüngliche Lage zurück. Jerk kam zurück. Er begann wieder zu sprechen.
    »Sie werden meine Beweggründe nicht verstehen. Ich bin der Feind der Erde. Ich bin ein Gegner des Solaren Imperiums, das da glaubt...«
    Guri hörte nicht mehr zu. Der Augenblick war gekommen. Jerk hatte den Endpunkt seines Weges erreicht und kehrte wieder um. Sein Schatten fiel auf Guris Gesicht, als er dicht vor der Lampe vorüberschritt.
    Guri wälzte sich auf die Seite. Eine Sekunde brauchte er, um sich über die Lage der Türen zu orientieren. Dann zog er die Beine an und schnellte sich auf die Lampe zu.
    Jerk hörte das Geräusch und reagierte blitzschnell. Guri hielt das kühle Metall der Lampe in der Hand und sah ihn herumwirbeln. Der Lauf des Strahlers blitzte in seiner Hand. Guri warf sich zur Seite und schleuderte die Lampe gegen die Wand. Ein kompakter, blendendheller Strahl aus Hitze und Licht fuhr fauchend vor ihm in den Boden. Das Glas der Lampe zerschellte an der Wand, und die Birne erlosch. Guri war auf den Beinen. Die Helligkeit des Strahlschusses hatte ihn geblendet. Bunte Ringe tanzten ihm vor den Augen, aber er erinnerte sich noch, wo die Türen lagen.
    Ein zweiter Schuß verfehlte Guri um ein paar Zentimeter. Er spürte den Schwall heißer Luft, den die geballte Energie aufwirbelte. Die Tür lag vor ihm. Er warf sich mit voller Wucht dagegen. Altes, brüchiges Plastikmaterial splitterte und brach. Guri stürzte in einen finsteren, muffig riechenden Gang, aber im nächsten Augenblick war er wieder auf den Beinen und lief um sein Leben. Jerk Hansom, der Mann mit der ungeheuren Reaktionsgeschwindigkeit,

Weitere Kostenlose Bücher