PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
hochgewachsener Mann aus dem Antischwerefeld. Die beiden QB-Roboter warteten. Ihre vier Waffenarme waren angewinkelt.
Shelo Bontlyn atmete etwas schneller. Von beginnender Furcht gepeinigt, rekonstruierte er seine Handlungen während der letzten Tage. Es war nichts geschehen, was das unverhoffte Auftauchen des Zellenleiters und Abwehrchefs Konta Hognar erforderlich gemacht hätte.
Shelo drückte gedankenlos auf den Schalter des vollautomatischen Frequenztasters. Blaue und grüne Lichter huschten über die Skalen. Das Gerät suchte die ungewöhnlichen Bänder ab - pro Sekunde achtundneunzig Millionen Randfrequenzen.
Der Funkverkehr von etwa vierzig Raumschiffen kam durch. Die Sprüche waren grundsätzlich verschlüsselt. Shelo achtete nicht darauf. Die hundertachtzig Hauptfrequenzen wurden ohnehin ständig überwacht. Dafür gab es andere Geräte mit synchron geschalteten Aufnahmebändern.
Schritte näherten sich. Sie klangen wie das Pochen ferner Trommeln. Der Zellenbefehlshaber blieb stehen. Das Geräusch verstummte.
»Hondro ist groß, Techniker Bontlyn«, grüßte der hochgewachsene Mann. Shelo fühlte einen Atemzug in seinem Nacken.
»Hondro ist groß, Sir«, dankte Bontlyn mit der gleichen, eigentümlichen Redewendung. Er wendete nicht den Kopf. Es war seine Aufgabe, ununterbrochen die Kontrollen zu überprüfen.
»Sie sind für die Dauer meiner Anwesenheit von Ihren Pflichten entbunden«, klang die Stimme erneut auf.
Shelo erhob sich, drehte sich um und nahm Haltung an. Konta Hognar trug die blaue Kombiuniform der Leibgarde des Obmanns. Das rote V auf der linken Brustseite leuchtete.
Bontlyn sah zum Gesicht des Befehlshabers von Last Hope hinauf. Konta Hognar blickte seinerseits nachdenklich auf den untersetzten, mittelgroßen Techniker hinunter, dessen rote Haarborsten im Licht der Bildschirme grünliche Reflexe erzeugten. Die Roboter verhielten sich ruhig. Ihre Waffenarme standen immer noch in Anschlagstellung.
Es dauerte nur eine Sekunde, bis Shelo Bontlyn erkannt hatte, daß der mächtige und zugleich verhaßte Mann nicht mit der Absicht gekommen war, ihn zum letzten Gang aufzufordern. Außerdem hätte er zur Erfüllung einer solchen Aufgabe sich nicht persönlich bemüht.
Shelo atmete innerlich auf. Seine angespannte Haltung lockerte sich. Hognar, normalerweise ein scharfer Beobachter, übersah die Erleichterung des Funktechnikers.
Immer noch geistesabwesend wirkend, erkundigte sich der Zellenbefehlshaber: »Von der Heimatwelt sind wohl keine neuen Nachrichten durchgekommen?« Es war mehr eine Feststellung als eine Frage gewesen.
»Nein, Sir, keinerlei Nachrichten«, bestätigte Bontlyn. Gleichzeitig erinnerte er sich daran, daß die Anrede »Sir« zu den wenigen terranischen Begriffen gehörte, die im plophosischen Sprachgebrauch noch angewendet wurden. Konta Hognar verschränkte die Hände auf dem Rücken und ging zu einem Bildschirm hinüber.
Er zeigte einen Teil der Oberfläche von Last Hope. Der Befehlshaber dieses plophosischen Stützpunktplaneten schien den
Schirm nicht bewußt anzusehen. Shelo Bontlyn wurde noch aufmerksamer. So kannte er den hageren Mann nicht.
»Ich halte Sie für einen verläßlichen Untergebenen des Obmanns, Techniker Bontlyn. Ihre Station ist personell unterbesetzt, nicht wahr?«
»Wir schaffen es schon, Sir«, entgegnete Shelo vorsichtig.
»Ich hatte keine andere Antwort erwartet. Sie wissen, wie nötig wir jeden fähigen Mann brauchen, um die Vorherrschaft des Imperiums unter dem Schurken Perry Rhodan zu brechen.«
Shelo bestätigte die Ansicht seines Vorgesetzten; allerdings mit Vorbehalten, die Konta Hognar nicht bewußt wurden.
Bontlyn hielt von der derzeitigen politischen und militärischen Zustandsform des Vereinten Imperiums nicht viel. Damit hatte er nicht einmal unrecht. Das plötzliche Wiederauftauchen jenes sagenhaften Mannes, den man Perry Rhodan nannte, konnte den begonnenen Zerfall des Vereinten Imperiums nicht mehr verhindern. Die fremden Völker fielen ab, die Galaktische Allianz zersplitterte.
Dennoch war Shelo Bontlyn nicht bereit, Perry Rhodan für einen Schurken zu halten.
Konta Hognar drehte sich um. Er schien einen Entschluß gefaßt zu haben. Shelo erkannte den jähen Stimmungswechsel und nahm wieder Haltung an.
»Danke, mehr wollte ich nicht wissen. Benachrichtigen Sie mich sofort, sobald neue Nachrichten eintreffen.«
Der hagere Mann grüßte reserviert und ging auf den Lift zu. Zwei Minuten später war er mit seinen
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