PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung
an.
Um 13.30 Uhr lag der Klartext vor. Die positronischen Dechiffriergeräte liefen aus. Hafgo ergriff den Nachrichtenstreifen. In seinem Gesicht regte sich kein Muskel. Nachdem er die Mitteilung gelesen hatte, ging er ohne nähere Erklärungen zum Senderaum der internen Rundrufanlage hinüber. Manchun mußte die Verstärkeranlage einschalten, das Mikrofon vor Hafgos Lippen ziehen und den Hauptschalter der überall angebrachten Lautsprechergruppen nach unten kippen.
Der Stellvertreter des erkrankten Zellenbefehlshabers begann zu sprechen: »Major Merl Hafgo an alle: Eine soeben eingelaufene Hyperkomnachricht kündigt die Landung Iratio Hondros an. Der Obmann teilt mit, es befänden sich genügend Kompensationsspritzen an Bord seines Raumschiffes, um die Besatzung von Last Hope auf Jahre hinaus versorgen zu können. Ihre Ängste waren unbegründet. Der Obmann wird in zehn Stunden auf Last Hope eintreffen. Ich wiederhole...«
Als Major Hafgo den Klartext an Muting weitergab, sprach er immer noch. Muting las. Dann nahm er Haltung an.
»Ich stehe voll und ganz zu Ihrer Verfügung, Sir«, erklärte er, nachdem Hafgo seine zweite Durchsage beendet hatte.
»Na also! Sie sollten nicht die Aussage von Männern anzweifeln, die den Obmann seit Jahren kennen.«
Professor Kelo Kontemer war blaß geworden. Niemand hatte die neuen Nachrichten überhört. Kontemer dachte an seinen Plan. Die nicht einmal richtig angelaufene Revolte war so gut wie beendet. Wenn Hondro persönlich erschien und die Kompensationsspritzen tatsächlich freigebig austeilte, war der direkte Anlaß zum Widerstand beseitigt.
Kontemer sah sich nach den anderen Männern und Frauen um, die gleich ihm vor einer knappen Stunde aus der Narkose erwacht waren. Die Menschen senkten den Blick.
Kelo Kontemer lachte bitter auf. Man befand sich immer noch im Speisesaal III.
»Iratio Hondro ist der schlaueste Teufel der Galaxis. Er ahnte, was hier geschah, oder was noch geschehen sollte. Sie sind nun vollkommen beruhigt, was? Ihr kostbares Leben scheint vorerst gerettet zu sein. Ich gehe Ihnen trotzdem einen guten Rat: Warten Sie erst einmal ah, oh er tatsächlich das Gegenmittel an Bord hat! Wenn Hondro so überstürzt geflüchtet ist, wie es Perry Rhodan und der Geheimdienstchef von Plophos mitgeteilt haben, so hatte er keine Zeit mehr, speziell für die Last-Hope-Besatzung das Gegengift an Bord zu nehmen. Sie können sich darauf verlassen, daß Hondro in diesen Augenblicken andere Sorgen hatte! Andererseits ist er intelligent und erfahren genug, um zu wissen, was auf dieser Welt geschieht. Wenn wir nicht zuschlagen, ehe er mit seiner Elitetruppe landet, sind wir verloren! Ich gehe jede Wette ein, daß er keine einzige Spritze an Bord hat. Der Funkspruch ist ein Trick.«
Kontemer hatte beschwörend gesprochen. Er achtete nicht auf die drei Wächter, die mit schußbereiten Impulswaffen unter der Tür standen. Die Männer beobachteten nur. Revolutionäre Reden wurden von Major Hafgo nicht mehr wichtig genommen. Ihm kam es auf die Tatsachen an.
»Geben Sie es auf, alter Freund, geben Sie auf«, bat die Mathematikerin Arin Montan müde. »Sie reden gegen eine Mauer. Wir sind Wissenschaftler, die nicht daran gewöhnt sind, todesmutig ins Feuer zu rennen.«
Die drei Gardisten grinsten.
»Ihr Essen wird kalt«, mahnte ein Sergeant. »Wie oft sollen wir es noch aufwärmen lassen?«
Kontemer ahnte, daß er verloren hatte. Verbittert nahm er neben Arin Montan Platz.
Major Merl Hafgo hatte versucht, von dem erkrankten Zellenbefehlshaber den Impulsschlüssel für den großen Senderaum zu erhalten. Hognar hatte sich geweigert, obwohl der Major überzeugend darauf hingewiesen hatte, wie wichtig es wäre, den Obmann noch vor der Landung über die Verhältnisse auf Last Hope zu informieren.
Hognar hatte schließlich seine Waffe gezogen und Merl Hafgo bedroht. Der Major war gegangen. Ein Arzt bestätigte ihm, der Zellenchef würde sich einer psychischen Krise nähern.
Als Kontemer im Speiseraum III seine Ansprache hielt, betrat Hafgo die kleine Funkstation der Abwehr. Diensthabender Offizier war Leutnant Batengo. Er stand auf und nahm Haltung an.
»Rufen Sie sofort die Piloten und Fahrer unserer Suchkommandos an«, befahl Hafgo knapp. »Die Luftgleiter und Schildkröten haben augenblicklich in die Station zurückzukehren. Wir können es uns nicht mehr leisten, eine kampfkräftige Truppe nach den Überresten von drei Toten suchen zu lassen. Teilen Sie den Streifenführern
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