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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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suchte eines davon heraus und breitete es auf dem Tisch aus. »Kennen Sie das, Dan?«
    »Natürlich«, bestätigte Picot. »Ich habe es schließlich persönlich geschrieben. Es ist ein Antragsformular, mit dem ich meine Versetzung zum Bodenpersonal begründete.« Picot fühlte, wie sein Ärger heftiger wurde. Wie kam Tschato in den Besitz dieses Antrages? Als Kommandant hatte er zwar das Recht, über die Schritte seiner Offiziere informiert zu werden, aber es war schließlich Picots Angelegenheit, wo er seinen Dienst tun wollte.
    »Haben Sie die LION gesehen?« erkundigte sich Tschato und schob das Formular auf dem Tisch hin und her.
    Picot nickte widerwillig. Ja, zum Teufel, er hatte sie gesehen. Was war schon dabei? Ein Mann konnte sich schließlich am Tag hundert Raumschiffe betrachten, ohne daß man ihn dafür schief ansah.
    »Schönes Schiff«, bemerkte Tschato. »Besser als sein Vorgänger.«
    »Wie schön für Sie, Sir«, sagte Picot sarkastisch.
    Behutsam faltete Tschato Picots Antrag zusammen. Seine großen Hände arbeiteten so ruhig, daß es fast beängstigend wirkte.
    »Ich bin ein alter Mann, Sir«, sagte Dan Picot.
    »Dreiundvierzig, Dan«, stellte Tschato fest. Er riß das gefaltete Formular in zwei Hälften. Diese legte er aufeinander und teilte sie nochmals. Als Picot nach seinem Becher griff, zitterte er so stark, daß er ihn wieder absetzen mußte.
    »Das glänzende Ding da draußen im Regen ist nichts als eine Hülle aus Stahl«, sagte Tschato. »Ein toter Metallkörper, wie tausend andere. Sie sagten einmal, daß Sie und ich die LION wären, Dan.« Er stand auf und schritt schnell zum Fenster. Ohne sich um die Kartenspieler zu kümmern zog er den Vorhang auf. Sein langer Arm hob sich und zeigte hinaus auf das Landefeld.
    »Wollen Sie, daß eine halbe LION startet, Dan?«
    Dan Picot schob den Stuhl zurück, erhob sich und ging ebenfalls zum Fenster. Mit seinen krummen Beinen sah er wie ein alter, müder Jockey aus. Und das war er wohl auch: alt und müde.
    Aber als er neben Tschato am Fenster stand, und das Licht der Scheinwerfer in sein Gesicht fiel, in ein Gesicht wie gegerbtes Leder, da begannen seine Augen zu glänzen.
    »Wir sollen uns an der Suche nach dem verschwundenen Neo-Molkex beteiligen«, sagte Nome Tschato. »Die Forschungsschiffe, die der davongeflogenen Substanz nachspüren, hatten bisher keinen Erfolg.«
    »Wann starten wir?« erkundigte sich Dan Picot, der Erste Offizier der alten und der neuen LION.
    Die Mannschaft der LION hatte sich in zwei Gruppen geteilt, von denen jede ihre eigenen Ansichten über den Verlauf der Suche entwickelte. Die Raumfahrer betrachteten die Jagd nach Neo-Molkex als eine langweilige Angelegenheit, die wahrscheinlich nie zum gewünschten Erfolg führen würde. Die Wissenschaftler hingegen, die zusätzlich an Bord gekommen waren, zeigten noch immer die gleiche
    Nervosität wie am ersten Tag. Sie benahmen sich so, als erwarteten sie jeden Augenblick, daß die LION einen aus Neo-Molkex bestehenden Planeten entdecken würde. Sie fielen den Raumfahrern mit den unmöglichsten Prognosen auf die Nerven. Ihre einzige menschliche Regung schien zu sein, daß sie sich bei Dan Picot darüber beschwerten, Mulligans Essen sei zu fetthaltig. Versorgungsoffizier Mulligan entlockten solche Behauptungen jedoch nur ein müdes Grinsen, und er fuhr fort, die Ernährung der Besatzung in gewohnter Weise herzustellen.
    Wie viele andere Schiffe suchte die LION nach dem Verbleib des Molkex, das sich nach dem Beschuß durch mit B-Hormon angereichertem Wasserstoffsuperoxyd in sogenanntes Neo-Molkex verwandelt hatte und mit unheimlicher Geschwindigkeit dem Zentrum der Galaxis entgegengerast war. Dieser Drive-Effekt hatte sich in allen Fällen gezeigt, so daß es den terranischen Wissenschaftlern unmöglich war, Experimente mit Neo-Molkex anzustellen. Unmittelbar nach seiner Rückkehr zur Erde hatte Perry Rhodan Suchschiffe ausgeschickt, die nach dem Neo-Molkex Ausschau halten sollten. Sämtliche Berechnungen deuteten darauf hin, daß das Molkex nur irgendwo in den Randzonenballungen des Milchstraßenzentrums verschwunden sein konnte.
    Dieses gigantische Gebiet konnte jedoch niemals gründlich untersucht werden, selbst wenn Milliarden von Raumschiffen zur Verfügung gestanden hätten. Rhodan hoffte, daß der Zufall helfen und einem der Schiffe die Spur der auf so rätselhafte Weise verschwundenen Materie zeigen würde.
    Auch die LION, die seit dem 23. Mai des Jahres 2329 auf der Suche

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