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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Mann und sah genauso aus, wie Picot erwartete, daß ein Wissenschaftler aussehen sollte.
    Wieder liefen die Positroniken an. Tschato befahl, den mysteriösen Sender anzupeilen.
    »Was halten Sie davon, Dan?« fragte Tschato.
    Picot wußte genau, daß dies eine rein rhetorische Frage war. Wahrscheinlich hörte Tschato überhaupt nicht zu, wenn er eine Antwort erhielt.
    »Vielleicht ist es ein Trick«, sagte Picot. »Wir sollten aufpassen, daß wir in keine Falle geraten.«
    Tschatos Lachen zeigte, was er von einer Falle hielt, und was er mit jenen anstellen würde, die es wagten, ihn auf diese Art zu belästigen. Der Kommandant, daran versuchte Picot sich seit Jahren vergeblich zu gewöhnen, setzte sich mit aufreizender Lässigkeit über alles hinweg, was ihm Schwierigkeiten zu bereiten drohte. Daß er trotz dieser eigenwilligen Haltung mit Erfolg operierte, würde Picot nie verstehen.
    »Wir befinden uns innerhalb einer dichten Sternenballung, Sir«, erinnerte Picot gereizt. »Wo Sonnen sind, da gibt es Planeten. Dieser Raumsektor ist geradezu für einen Hinterhalt geschaffen.«
    »Hm«, machte Tschato - ein Kommentar, den Picot als Ablehnung oder Zustimmung auffassen konnte.
    Wenige Augenblicke später brachte Duprene den aus den Peilversuchen errechneten Standort des Senders zum Kommandostand. Tschato betrachtete das Ergebnis. Dann veranlaßte er die LION, ihre bisherige Flugrichtung zu ändern. Mit Unbehagen registrierte Picot, daß sie immer tiefer in die Sonnenballung eindrangen. Die Energien, die von den Sternen ausgingen, störten die Ortungsversuche erheblich. Die LION benötigte fast vierzig Minuten, um den Sender zu finden.
    Auf den Bildschirmen der Raumortung zeichneten sich die Umrisse eines Kugelschiffes mit abgeplatteten Polen ab. Als Picot das fremde Schiff sah, wurde er noch unruhiger.
    »Ein akonisches Schiff, Sir«, bemerkte er. »Denken Sie an das Simban-System.«
    Tschato überflog die Kontrollen. »Es bewegt sich im freien Fall durch den Raum«, stellte er fest. »Nichts deutet darauf hin, daß noch weitere Schiffe in der Nähe sind.«
    Als die LION näher kam, stellten die Männer in der Zentrale fest, daß das Schiff stellenweise stark beschädigt war. In der unteren Kugelhälfte glühte es in hellem Rot. Noch immer morste der akonische Sender. Dawson hatte inzwischen die Vermutung geäußert, daß es sich um einen Dauerimpuls handelte, der ununterbrochen abgestrahlt wurde. Picot schloß daraus, daß überhaupt niemand an Bord des Akonenschiffes war. Hätte es eine Besatzung gegeben, sie hätte auf die Annäherung des terranischen Schiffes bestimmt mit einer Änderung der Funksignale reagiert.
    Tschato gab Dawson den Befehl, einen Funkspruch an das unbekannte Schiff abzustrahlen. Fünf Minuten wartete die Besatzung der LION vergeblich auf eine Antwort, obwohl Dawson den Anruf ständig wiederholte.
    »Ob sie alle tot sind, Sir?« meinte Captain Walt Heintman.
    »Auf jeden Fall mehr tot als lebendig«, erwiderte Tschato. »Es sieht ganz so aus, als könnten wir die Wahrheit nur erfahren, wenn wir
    nachsehen, was passiert ist.«
    »Nachsehen?« rief Picot ächzend aus. »Sir, Sie wollen doch nicht etwa auf dieses Höllenschiff umsteigen?«
    Tschato hob den Daumen der rechten Hand und deutete mit dem linken Zeigefinger dagegen. »Erstens haben wir eine Strukturerschütterung angemessen, die unmöglich unter normalen Umständen von einem einzigen Schiff erzeugt werden konnte. Zweitens«, seine beiden Zeigefinger berührten sich. »haben wir ein Wrack vor uns, an dessen Bord vielleicht Schiffbrüchige sind, die unserer Hilfe bedürfen. Und drittens werden Sie mich auf meinem Ausflug begleiten, Dan.«
    Picot fühlte, wie sein Magen zu rumoren begann. Zwei Monate vollkommene Ruhe schienen vorbei zu sein. Der Löwe war erwacht. Seine allen bekannte Witterung für Gefahr würde die LION wahrscheinlich wieder in ein Abenteuer stürzen, das zu überleben Picot wenig Aussichten hatte, denn er war der Mann an Tschatos Seite. Und wo Tschato war, da war auch die Gefahr. Dort pflegte sie sich zu vernichtender Intensität zusammenzuballen. Aber während Tschato beinahe gleichgültig den schrecklichsten Geschehnissen standhielt, glaubte Picot mit Sicherheit festgestellt zu haben, daß er immer mehr persönliche Substanz verlor.
    Ich bin nur noch der Schatten dieses schwarzen Riesen, dachte er grimmig. Und weil ihm die Sonne immer von oben auf den Kopf zu scheinen pflegt, bin ich ein verdammt kümmerlicher

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