Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
Vom Netzwerk:
auferstandener Toter?«
    Miles schritt davon. Fast eintausend Menschen, darunter achthundertundelf Wissenschaftler und Techniker, betraten die Speisesäle. Diesmal unterhielten sie sich lebhaft und ohne Furcht. Ein Alptraum war von ihnen gewichen. Last Hope wirkte auf sie plötzlich nicht mehr so höllisch wie wenige Stunden zuvor.

13
    Die LION - die neue LION - wurde von acht riesigen Scheinwerfern angestrahlt, die ringsum aufgestellt waren. Der Regen lief in silbrigen Fäden an ihrer stählernen Außenhülle herunter. Die anderen Schiffe auf dem Landefeld lagen in der Dunkelheit.
    Der einsame Beobachter, der mit hochgeschlagenem Mantelkragen am Rand des Landefeldes stand, kämpfte gegen die Gefühle an, die in ihm aufstiegen. Er war gekommen, um Abschied zu nehmen, aber jetzt spürte er die Lockung, die von diesem Schiff ausging. Ein Mann konnte nicht sieben Jahre seines Lebens einfach vergessen.
    Sieben Jahre - so lange war Dan Picot Erster Offizier an Bord der alten LION gewesen, bis man den Schlachtkreuzer im Simban-Sektor hatte aufgeben müssen. Das war im Februar gewesen. Jetzt war Mai.
    Picot fragte sich, ob Nome Tschato, der dunkelhäutige Kommandant, schon an Bord gegangen war. Unwillkürlich nickte Picot. Tschato war kein Mann, dem man ein Privatleben zutraute.
    Dan Picot fühlte ein Ziehen in der Magengegend. Die Ärzte hatten behauptet, sein Magen sei völlig in Ordnung. Picot grinste, während ihm der Regen über das faltige Gesicht lief. Was wußten die Ärzte von Nome Tschato? Was wußten sie von Einsätzen, in denen das Leben eines Mannes nur von Sekunde zu Sekunde gezählt werden konnte - bis die entscheidende Sekunde kam: die letzte.
    Dan Picot hatte entschieden, daß er diese letzte Sekunde nicht im Raum erleben würde. Er hatte einen Antrag auf Versetzung zum Bodenpersonal gestellt. Picot war jetzt dreiundvierzig Jahre alt, aber er sah aus wie ein Fünfzigjähriger.
    Picot wandte sich ab, aber der Schatten der LION schien vor ihm hinwegzueilen, huschte als unwiderstehliche Verlockung über den vor Nässe glänzenden Boden. Doch Picot ging langsam weiter, bis er die kleine Kantine neben dem Landefeld erreichte. Licht fiel durch die Fenster. Picot spürte, daß es ihn fröstelte. Er schob sich durch die niedrige Schwingtür in den Innenraum der Kantine. Seine Augen richteten sich auf die Ehrenplaketten über der Theke, er studierte sie intensiv, um seine Gedanken von der LION loszureißen.
    Picot nahm Platz. Auf der Tischplatte leuchtete die Speise- und Getränkekarte auf. Picot drückte einen Kaffee ohne Milch und Zucker. Eine Minute später klappte seitlich unter dem Tisch ein Schlitz auf, und ein dampfender Becher wurde auf die Platte geschoben. Geistesabwesend schaute Picot auf den Kaffee. Im Hintergrund sah
    er drei Mechaniker Karten spielen.
    Picot ertappte sich dabei, daß er versuchte, aus dem Fenster auf den Landeplatz zu sehen. Die Vorhänge verhinderten jedoch, daß er irgend etwas erkennen konnte.
    Hinter ihm entstand plötzlich eine Bewegung. Picot bemerkte dies mißmutig, denn er suchte keine Unterhaltung. Doch als er sich umwandte, sah er Oberstleutnant Nome Tschato neben dem Tisch stehen. Tschato sagte nichts. Mit ausdruckslosem Gesicht blickte er auf Dan Picot herunter. Wie immer machte er den Eindruck vollkommener Zufriedenheit. Es schien nichts zu geben, was diesen großen Mann, der den Gang einer Raubkatze besaß, erschüttern konnte.
    »Sind Sie Hellseher, Sir?« erkundigte sich Picot, als Tschatos Blick ihn allmählich nervös machte.
    Tschato lächelte unbekümmert. »Wenn es darauf ankommt, eine Stelle zu finden, wo man einen Kaffee bekommt: ja!« erwiderte er. Lässig zog er einen Stuhl zu sich heran und ließ sich nieder. Als er seine Beine ausstreckte, ragten sie auf der anderen Seite unter dem Tisch hervor. Er bestellte einen Kaffee, dann fuhr er über sein Haar.
    »Ich starte nicht gern bei Regen«, sagte er. »Das ist ein schlechtes Omen. Aber selbstverständlich werden die Burschen von der meteorologischen Station nicht wegen der LION ihren Fahrplan umwerfen.«
    »Sicher nicht, Sir«, knurrte Picot mürrisch. Fiel dem Löwen jetzt nichts anderes ein, als von einem bevorstehenden Start der LION zu reden?
    Tschato erhielt sein Getränk.
    »Ziemlich spät noch auf den Beinen - was, Dan?« fragte er dann.
    »Hin und wieder«, sagte Picot gedehnt.
    Tschato machte sich an seiner Uniformjacke zu schaffen. Nach einer Weile brachte er ein Bündel Papiere zum Vorschein. Er

Weitere Kostenlose Bücher