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PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung

Titel: PR Plophos 04 - Planet der letzten Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: div.
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Kommandant. »Auch Dr. Gaylord hält es für unmöglich, daß wir die Spuren von eventuell hier lebenden Wesen finden könnten.«
    »Na gut«, sagte Picot enttäuscht. »Vielleicht gibt es irgendwelche andere Hinweise.«
    »Wenn wir zurückkehren, nehmen wir die Überreste des Roboters mit an Bord«, versprach Tschato. »Vielleicht hilft uns eine Analyse weiter.«
    Der Shift des Kommandanten gewann wieder an Höhe. Picot sah ein, daß ihnen nichts anderes übrigblieb, als weiter in dieses Land vorzudringen. Mit jedem Meter, den sie sich von der LION entfernten, wuchs die Drohung, die Pulsa auszustrahlen schien.
    Dreihundert Meter legten sie im Gleitflug zurück. Da veränderte sich der Boden unter ihnen. Die schmutziggraue Färbung verschwand. Sie machte einer gleichmäßigen braunen Schicht Platz. Picot maß dieser Veränderung wenig Bedeutung bei. Doch gleich darauf erklang die Stimme Tschatos.
    »Gaylord möchte sich den Boden ansehen«, erklärte er. »Er hat offenbar einen Verdacht.«
    Man konnte Tschatos Tonfall nicht entnehmen, ob er diesen Verdacht teilte. Wahrscheinlich hatte der Kommandant ebensowenig Ahnung wie Picot, was die Wissenschaftler vermuteten. Unwillkürlich blickte Picot durch die durchsichtige Kanzel des Shifts zurück. Die LION zeichnete sich noch immer zwischen den Wolken ab. Einmal wurde sie vollkommen, dann wieder nur zum Teil sichtbar, je nachdem, wie sich die Strömungen verlagerten.
    Picot steuerte durch einen Gaswirbel. Der Shift schaukelte schwach, dann stieß er bereits wieder hervor. Inzwischen setzte Tschatos Raupenfahrzeug zur Landung an.
    Der von Vertrigg gesteuerte Shift kam dichter heran. Picot kniff die Augen zusammen. Die Sicht war schlecht. Die Gaswolken ließen Picot immer wieder glauben, irgendeine Bewegung am Boden entdeckt zu haben.
    Tschato teilte mit, daß der Shift endgültig aufgesetzt war. »Die braune Masse wirkt wie ein Überzug«, berichtete er. »Gaylord behauptet, sie passe nicht in das Bild, das er und seine Kollegen sich von Pulsa gemacht haben.«
    Picot hielt den Shift schräg über dem gelandeten Raupenfahrzeug. Immer wieder mußte er gegensteuern, um nicht von den Strömungen der aufgewühlten Atmosphäre davongetragen zu werden.
    Wieder klang Tschatos Stimme auf: »Hallo, ihr da oben! Gaylord will festgestellt haben, daß diese braune Schicht Neo-Molkex ist.«
    Picot runzelte die Stirn. Gaylord war ein arroganter Bursche, aber ein ernstzunehmender Wissenschaftler. Er würde nicht ohne Grund eine solch kühne Behauptung aufstellen.
    Als Dan Picot wieder aus der Kanzel in die Tiefe blickte, sah er zu seiner Verblüffung, daß eine Gestalt den gepanzerten Shift verließ. Picot fluchte wild. Sie hatten beschlossen, nur in Ernstfällen die Shifts zu verlassen. Auf einem Planeten wie Pulsa verließ man sich im allgemeinen nicht auf die Schutzanzüge. Gewiß, es gab SpezialSkaphander, doch die standen ihnen nicht zur Verfügung.
    Picot fragte sich, wer dieser Mann dort unten war, der sein Leben riskierte, um ein Problem zu lösen.
    Dr. Neven Gaylord hatte bis zu seinem vierzigsten Lebensjahr fest daran geglaubt, daß er eines Tages im Bett sterben würde. Diese Erwartung und seine Fähigkeiten auf dem Gebiet der
    Strukturumwandlung hatten ihn von Anfang an einen Platz in der menschlichen Gesellschaft einnehmen lassen, mit dem er unbewußt unzufrieden war. Diese Unzufriedenheit verbarg er gegenüber seinen Mitmenschen mit Arroganz und hochtrabenden Reden. Aber er verbarg sie auch vor sich selbst. Und so entwickelte er mit der Zeit einen Komplex. Er hielt seine Art zu leben für die einzig richtige und verachtete alle, die mit ihm nicht einer Meinung waren.
    Dr. Gaylords Unzufriedenheit wuchs noch, seitdem er an Bord der LION weilte. Daran trug weniger der Flug als Oberstleutnant Nome Tschato die Schuld. Gaylord begriff bald, daß dieser schwarzhäutige Riese sich über alles hinwegsetzte. Der Kommandant kümmerte sich wenig um die Lebenseinstellung eines Dr. Gaylord. Er erwartete einfach, daß sich der Wissenschaftler ebenso nach seinen Plänen richtete wie jeder andere an Bord. Anfangs hatte Gaylord versucht, sich gegen diese Art der Behandlung aufzulehnen. Doch Tschato erschien aalglatt, er bot keinerlei Angriffspunkte.
    Und jetzt hatte Dr. Neven Gaylord, der im Bett zu sterben trachtete und zur Zeit über 40.000 Lichtjahre von diesem entfernt war, sich angeboten, den Shift zu verlassen, um hinauszugehen in eine fremde bösartige Welt. Gaylord wußte nicht, wie

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