PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
Körper zurück. Er zwang sich zu einer ruhigen Atmung. Einmal mehr griff er auf jene uralten Beruhigungstechniken zurück, die aus grauer terranischer Vorzeit stammten und ihm stets halfen.
Hatte er versagt? Hatte er der Legion Alter-X seine Mitarbeit versprochen? War er etwa gar nicht mehr Herr seiner Sinne, auch wenn er es zurzeit glaubte?
Allmählich beruhigte er sich. Bloß das Sirren in seinen Ohren wollte nicht nachlassen...
Kein Wunder; das sind Alarmsirenen!
Er öffnete die Augen und sah sich um. Schatten huschten an ihm vorbei. Die Alteraner kümmerten sich nicht weiter um ihn.
Er befand sich in einem Saal, dessen Decke nur zu erahnen war. Grelle Scheinwerfer waren auf ihn gerichtet. Energetische Fesseln hielten ihn auf einer hart gepolsterten Liege.
»Die Posbis!«, hörte er einen Mann seiner Partnerin zurufen, während sie im Eilschritt an ihm vorbeihasteten.
»Jetzt trauen sie sich bereits bis hierher?«
»Ist bloß ein kleiner Verband von elf Schiffen. Sie wollen wohl un-sere Verteidigungsbereitschaft testen.«
»Da werden sie sich die Zähne ausbeißen...«
Wider besseres Wissen spannte Startac die Muskeln an. Er testete die Fesselung. Sie gab um keinen Millimeter nach. Ein weiteres Alarmsignal schrillte rechts vom Teleporter. Ein bunt leuchtendes Signal zeigte seinen Befreiungsversuch an. Niemand kümmerte sich darum.
Ein unheimliches Grollen hallte durch den Saal. Startac spürte leichte Erschütterungen unter seinem Körper. Er konnte lediglich mutmaßen, dass mit einem Geschütz des so genannten Festwerks, in dem er sich wohl nach wie vor befand, auf angreifende Posbi-Raumer gefeuert wurde.
Er warf sich hin und her, prüfte seine Bewegungsfreiheit, ignorierte die nach wie vor rasenden Kopfschmerzen.
Nein. Seine Handgelenke und Knöchel waren ohne Spielraum auf der Liege fixiert.
Konnte er... springen?
Vorsichtig tastete er mit seinen Orterfähigkeiten die nähere Umgebung ab und stieß auf eine schmerzhaft prickelnde Energiemauer.
»Die sind bald erledigt ...«, hörte er aus weiter Ferne.
Selbst aus großer Entfernung spürte Startac all den Hass, der in der Stimme mitschwang.
»Einer ist durch!«, rief ein anderer Mann aufgeregt.
Erneut grollte es tief in der Erde, als der Energiespeicher geflutet und der Inhalt Augenblicke später auf sein Ziel »geschleudert« wurde.
»Treffer!«, jubelte die erste Stimme. »Der Fragmentraumer löst sich auf...«
»Die Trümmerstücke ...« Der andere Mann reagierte ängstlich, fast panisch. »Eins rast auf uns zu ...«
Startac konnte den Kopf nicht weit genug heben, um die beiden zu sehen. Er hörte lediglich angstvolles Gurgeln und Geräusche, als würden Gerätschaften umgeworfen. Bildlich stellte er sich vor, wie sie hinter Schränken oder unter einem Tisch Deckung nahmen.
Kaum jemand blieb stehen und erwartete sein Schicksal sehenden Auges, auch wenn einem die Logik sagte, dass es vor dem abstürzenden Teilbrocken eines Raumschiffs kein Entkommen gab. Entweder hielt der Schutzschirm, in den sich das Festwerk zweifellos gehüllt hatte, oder er gab nach. Ducken und Verstecken gehörte zu den Urinstinkten des Menschen, vererbt aus grauer Vorzeit.
Startac entspannte sich und schloss die Augen. Er hatte keinerlei Einfluss auf die Dinge.
Ein Becher, der auf dem steril weißen Tisch bei Startac stand, bewegte sich. Das Sezierbesteck daneben klirrte, während irgendwo im Hintergrund der Halle ein Entladungsblitz durch das Dämmerlicht zuckte. Ein leises Donnern rollte durch den Raum. Die Beleuchtung erlosch, Notaggregate sprangen an.
»Geschafft!«, brüllte der erste Mann begeistert und klatschte lautstark in die Hände. »Der HÜ-Schirm hat das verdammte Ding in den Halbraum abgestrahlt!«
Startac konnte die Alteraner spüren! Er fühlte die Erleichterung, ihren Hass auf die Posbis, die riesengroße Verwirrung, die jeden Menschen angesichts der Todesnähe befiel.
Er ortete! Also würde er... würde er...
Der Mutant konzentrierte sich auf den Sprung. Und verschwand.
38. Darius Beng-Xiad:
Ein glückliches Ende
Die Raumlinse landete abseits mehrerer Schwerer Kreuzer, die im Dock lagen. Der Raumhafen füllte den Horizont von einem zum anderen Ende aus. Die Hauptgebäude standen in Flammen. Sie würden den Flüchtenden keine Sicherheit bieten. Ungleichmäßig verteilte Bodenforts schwenkten ihre gewaltigen Waffenarme über das Firmament. Von Zeit zu Zeit entluden sie irgendwohin ihre Gewalten.
Zwei riesige Feuerblumen entstanden
Weitere Kostenlose Bücher