PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium
bestimmten Punkt, sondern auf eine gewisse Distanz, die er springen wollte. Er schaltete den Deflektorschirm zu und konzentrierte sich.
Es folgte das obligatorische Ziehen im Nacken und jenes Kopfweh, das in ein Schmerzgewitter übergehen würde, sobald die Wirkung
der Medikamente nachließ.
Er materialisierte irgendwo, knapp über dem Erdboden.
Grelles Licht stach in seine Augen, träge Insekten umschwärmten ihn. Da war eine Gebüschgruppe, die einen natürlichen Sichtschutz gegen alle Richtung erlaubte. Startac schob sich zwischen die dornenbewehrten Äste, hockte sich nieder und atmete durch.
Seine Intrarot-Ortung zeigte mehrere Gruppen von Lebewesen. Eine Patrouille befand sich links von ihm, nicht einmal 50 Meter entfernt, nahm aber eine andere Richtung. Er lugte zwischen dem Blattwerk hindurch, sah hinab auf einen Fluss, wahrscheinlich den Teragonda. Die Männer marschierten an dessen Ufer entlang und schauten aufs Wasser hinaus. Sie waren bewaffnet und trugen lediglich dünne Schutzkleidung. Scheinbar besaßen sie keine Möglichkeit, ihn aufgrund seiner Wärmeemissionen anzumessen.
Startac richtete sich auf und sah sich genauer um. Hinter ihm, vielleicht zwei Kilometer entfernt, ragte das Festwerk in die Höhe. Es war von einer beeindruckenden, metallen glänzenden Mauer umgeben, die nach außen krängte. Der Mutant hatte das Gefühl, als würde das Fundament dieses seltsamen Bauwerks tief in den Boden reichen.
Im Inneren der Schüsselform stachen zwölf spitze Türme weit nach oben. Sie waren in Pagodenform errichtet und entsprachen einer Architektur, die man in Retro-Kolonien in manchen Teilen des asiatischen Kontinents vorfand. Links und rechts des Festwerks flossen scheinbar gemächlich die breiten Wasser des Teragonda vorbei.
Ein kuppelförmiger HÜ-Schirm umspannte das Bauwerk samt seinem Umfeld. Dünne Schlieren, die farbsichtigen Menschen vielleicht gelb erschienen, zogen sich über die Innenseite.
Ein Schwarm Zugvögel näherte sich, wahrscheinlich vom saftigen Pflanzenwerk hier auf der Insel angelockt.
Die entenähnlichen Geschöpfe flogen in V-Formation und vergingen geräuschlos im Schirm.
Startac behielt seine vielfältigen Anzeigen weiterhin im Auge. Über kurz oder lang würde man an den Ortungsgeräten im Festwerk bemerken, dass sich hier im Gestrüpp jemand befand, der über seine Emissionen erkennbar, aber optisch nicht erfassbar war.
Links und rechts war niemand zu sehen. Also schob er sich hinter dem Gestrüpp hervor und marschierte in raschem Tempo zur Spitze der Insel. Den Antigrav benutzte er wohl besser nicht. Niemand sonst hier schien damit ausgestattet zu sein. Das ungewöhnliche Energiebild des terranischen Erzeugnisses würde nur seine Verfolger auf ihn aufmerksam machen. Er musste Zeit gewinnen und überlegen, wie er von hier flüchten konnte.
Zwei Gleiter drifteten scheinbar gemächlich herab zum Festwerk. Sie näherten sich von der Rückseite des Bauwerks. Von seiner Position aus kaum einsichtig, rauchte und qualmte es dort gewaltig. Wahrscheinlich hatten sich unweit der Insel weitere Trümmer jenes abgeschossenen Fragmentraumers in den Boden gebohrt, dem er seine zweifelhafte Freiheit verdankte.
Einen Lidschlag lang erlosch der HÜ-Schirm im Umkreis von ein paar dutzend Metern und ließ die beiden Gleiter passieren. Sie fädelten sich zwischen den Pagodenbauwerken ein und verschwanden aus Startacs Sicht.
Ein weiteres Fahrzeug gleicher Bauweise näherte sich.
Ein Gedanke schoss ihm durch den Kopf. Sollte er versuchen, den einen, kurzen Moment zu erwischen, um den Schutzschirm zu durchqueren? Es musste zu schaffen sein...
Startac behielt die Idee im Hinterkopf. Sie war wahnwitzig, aber wenn er keine andere Möglichkeit mehr sah, würde er sie wohl wählen.
Eine kleine Gruppe Soldaten mit Waffen im Anschlag kam auf ihn zu. Sie konnten ihn nicht sehen, hielten allerdings Messgeräte unbestimmter Bauart in der Hand, die sie stets in alle Himmelsrichtungen schwenkten. Startac eilte zum Fluss, watete ins flache Wasser und begab sich damit außerhalb ihrer Sichtweite. Ein vorgezogener Hügel und mehrere Baumgruppen verdeckten ihn nun.
Ein zweiter HÜ-Schirm legte sich wie eine Haut über das Festwerk. Der Mutant atmete tief durch. Die Geier kreisten ihn allmählich ein. Ihm musste etwas einfallen, so schnell wie möglich.
Eine ganze Armada von Personengleitern kam nun über den Fluss heran. Möglicherweise brachten sie weiteres Personal, um gezielter nach ihm zu
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