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PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium

Titel: PR Posbi-Krieg 01 - Das gestrandete Imperium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Marcus Thurner
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alteranische Reich von den Posbis in den Abfluss der Geschichte gespült wird?«
    Rhodan streckte sich. »Wir sind noch lange nicht am Ende.«
    »Wir?« Mondra lächelte müde. »Siehst du dich bereits selbst als Alteraner?«
    »Ich sehe mich als Mensch. Als Terraner.«
    Schweigend beobachteten sie, wie die Särge von mehr als 300 getöteten Soldaten aus einem Hangardeck schwebten. Unter ihnen war ein junger Leutnant namens Darius Beng-Xiao, der ihn abgöttisch verehrt hatte. Rhodan würde niemals erfahren, wie er gelebt, was ihn angetrieben hatte. Unter anderen Umständen wäre Darius ein lebenslustiger junger Mann geworden, der sich mit einer Frau und ein Paar Kindern umgeben hätte. Diese schrecklichen Zeiten hatten ihn jedoch zu einem paranoiden und verbitterten Soldaten ohne persönlicher Zielsetzung gemacht, der nun in fremder Erde bestattet werden musste.
    Ein hagerer Mann, dem Rhodan in diesen Momenten keinesfalls begegnen wollte, kam näher.
    »Ihr erster Auftritt in Ambriador war also nicht von Erfolg gekrönt?«, fragte Laertes Michou.
    »Sie... sie...« Mondra funkelte ihn böse an. »Wie können Sie angesichts dieser Toten derart zynisch sein!«
    »Zynismus ist das Einzige, das uns noch geblieben ist, meine Liebe. Aber ich habe meine wertvolle Zeit nicht geopfert, um hier und jetzt Nettigkeiten auszutauschen. Vielmehr muss ich sehen, ob unser Regierungschef tatsächlich handlungsunfähig ist.« Er drehte sich zur Seite, sprach kurz mit einem weiß bekittelten Arzt und wandte sich dann wieder dem Unsterblichen und seiner Begleiterin zu. »Die Chancen, dass sich Anton von den Verletzungen erholt, sind denkbar gering. Zumindest während der nächsten Wochen werde ich also die Regierungsverantwortung übernehmen müssen.«
    »Müssen?« Rhodan lächelte bitter.
    »Wir brauchen uns nichts vormachen, Großadministrator. Ich hatte stets das Ziel vor Augen, eines Tages das Imperium Altera alleinverantwortlich mit meiner Handschrift zu prägen. Aber ich wollte es niemals unter diesen Umständen erreichen.«
    »Das sollen wir Ihnen glauben?«
    »Sie können glauben, was Sie wollen.« Michou wechselte abrupt das Thema. »Darf ich Sie nun in die Administration einladen? Ich werde eine Pressekonferenz abhalten und möchte Sie an meiner Seite wissen.«
    »Um mich als Messias zu präsentieren?«
    »So ist es.« Michou lächelte knapp und bat die beiden Terraner zu seinem Gleiter.
    Vor dem prismatischen Glitzern und Glänzen einer prachtvollen Wand mit ineinander verschweißten Glasplatten vor dem zentralen Verwaltungsgebäude gab der Staatsmarschall die erste Ansprache als »provisorischer Regierungschef«. Er blieb sachlich und kühl. Selbst sein Bedauern über die Schwere der Verletzung Anton Ismaels, das er zum Ausdruck brachte, klang holprig und uninspi-riert.
    »Wie hat ein derartiger Holzkopf jemals so viel politische Macht erobern können?«, fragte Mondra flüsternd.
    »Das wirst du noch sehen«, antwortete Rhodan. Er sah dem Chef der »Partei Heimatkampf« genau auf die Finger und beobachtete gleichzeitig die Reaktionen der versammelten Presse. Er und seine Begleiterin standen hinter einer holografischen Werbetafel verborgen, für die mehr als 200 Versammelten unsichtbar.
    Michous Auftritt zeigte auf die Reporter durchaus Wirkung. Manch einer geriet in Versuchung, ihm bei den plumpesten demagogischen Äußerungen zu applaudieren. Möglicherweise waren die Alteraner naiver. Vielleicht kannten sie jene politische Streitkultur nicht, die auf Terra seit Jahrtausenden mit Inbrunst gepflegt wurde.
    »... und ist es mir eine Ehre, Ihnen allen, verehrte Zuhörer und Zuschauer, einen ganz besonderen Menschen zu präsentieren.« Michou hob die Arme ein wenig. »Möglicherweise haben Sie gerüchteweise schon von seiner Ankunft gehört. Es ist wahr, ein Unsterblicher befindet sich unter uns! Ein unglaubliches Schicksal hat ihn aus der alten Heimat, von Terra, hierher verschlagen. Er war bereits bei der Schlacht um Fort Kanton vor Ort und musste an der Seite Anton Ismaels die Grausamkeit der Maschinenteufel miterleben. Es ist mir eine große Ehre, Ihnen Grußworte des Großadministrators Perry Rhodan übermitteln zu können.«
    Eine holografische Zuschaltung stabilisierte sich überlebensgroß neben Michou. Sie brachte Ausschnitte der Rede des Unsterblichen, die er drei Tage zuvor vor der versammelten Administration gehalten hatte.
    »Dieser Schweinehund«, murmelte Rhodan Mondra zu. »Er hat die Aufzeichnung

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